"Zecke" infiziert mit Vorfreude auf das Spiel Hertha BSC gegen Ingolstadt


Beim Spiel zwischen Hertha BSC und dem FC Ingolstadt 04 darf sicherlich ein Spieler nicht fehlen, der für beide Teams eine ganz spezielle Bedeutung gehabt hat und durch sein "Typsein" auch im deutschen Fußball einen Ehrenplatz bekommen hat. Die Rede ist von Andreas "Zecke" Neuendorf, der als Typ von vielen Fußballfans wie Journalisten schmerzlich vermisst wird. Beim FC Ingolstadt kickte der mittlerweile 37-Jährige in den Jahren 2007 bis 2010 und erlangte dort ebenso Kultstatus wie in Berlin, wo er derzeit für die U23-Mannschaft von Hertha BSC seine Fußballschuhe schnürt. Im Gespräch mit dem „Donaukurier“ erklärt Zecke einiges aus seinem Leben aber macht zugleich auch Appetit auf das Spiel seiner beiden Ex-Vereine.

Gewohnt kurzweilig, aber auch ehrlich zugleich beurteilt er sein Wirken bei der Reserve der Hertha, die in der viertklassigen Regionalliga Nordost kickt: "Moment, innerhalb der Mannschaft sagt man, ich sei eher 27 als 37. Aber im ernst, biologisch könnte ich der Vater von sämtlichen Teamkollegen sein. Es macht aber noch Spaß, und da meine Einsatzzeiten nicht mehr so lang sind, bekomme ich das noch ganz gut hin."
Gewohnt offen sieht er auch sein baldiges Karriereende auf sich zukommen. Dies gibt er auch unumwunden zu, wenn er die Signale vom Körper richtig deutet: "Das ist ja eine Rolle, die ich in Ingolstadt quasi erlernt habe und die mir liegt. Es macht, wie gesagt, riesig Spaß, auch wenn der Körper natürlich längst signalisiert, dass der Frühling langsam vorbei ist. Wir besprechen jedes halbe Jahr, ob und wie es mit mir weitergeht. Das Ende ist natürlich abzusehen."

Mit seinen mittlerweile 37 Jahren werden sich häufig auch schon intensive Gedanken gemacht, inwieweit es mit einem Job nach dem Spielerdasein konkret aussieht. Nach derzeitigem Stand der Dinge ist eine Karriere im Trainerbereich angedacht. Allerdings nicht als hauptverantwortlicher Übungsleiter, sondern eher im Hintergrund wie Neuendorf preisgibt: "Das ist noch sehr im Anfangsstadium. Ehrlich gesagt habe ich bislang nur die geschenkte C-Lizenz, beim B-Trainer-Lehrgang waren zuletzt alle Plätze weg, der kommt also erst noch. Ich sehe mich auf Dauer aber auch nicht in der Cheftrainerrolle, eher als Co-Trainer, mit gutem Draht zur Mannschaft."

Besonders interessant ist sicherlich auch zu erfahren, wie der für beide Teams aktive Kicker, das Spiel zwischen Hertha BSC und Ingolstadt einschätzt. Er glaubt eher an einen Heimsieg der Hauptstädter, wie er dem „Donaukurier“ mitteilt: "Ich freue mich über die Entwicklung in Ingolstadt, aber in der momentanen Verfassung wird die Hertha ganz schwer zu schlagen sein. Ich weiß ja, dass alle Zweitligisten sehr gerne nach Berlin kommen, a
ber die Hertha gehört einfach in die Bundesliga."

Über die Kontaktfreudigkeit zu seinen ehemaligen Teamkameraden beim FCI sagt der gesellige und zuweilen auch lustige Neuendorf: "Ja, sicher gibt es den noch. Allerdings habe ich zuletzt zweimal mein Handy verloren, sodass sämtliche Nummern weg waren. In Ingolstadt hatte ich, was das Vereinsleben angeht, die schönste Zeit in meiner Karriere, das vergisst man nicht. Ralf Keidel und Marcel Hagmann bimmeln immer mal durch, mit Stefan Leitl, Malte Metzelder, Andi Buchner und natürlich Resi und Erwin Kick telefoniere ich hin und wieder. In Berlin werde ich am Tag vor dem Spiel mal ins Teamhotel fahren und die Jungs begrüßen."

Einige wissen sicherlich nicht, dass Andreas Neuendorf seinen Künstlernamen "Zecke" durch seine Leidenschaft Malen erhalten hat. Der Spitzname wurde ihm von seinem ehemaligen Teamkollegen von Bayer Leverkusen, Ulf Kirsten gegeben, der nach einem Zeckenbiss bei Neuendorf diesen Spitznamen salonfähig machte. Über das abnehmende Interesse an seinen Kunstwerken meint Neuendorf nun: "Ich nehme an, dass sich die Leute meine bisherigen Werke mal genauer angeschaut haben, jedenfalls kommen kaum noch Anfragen. Vielleicht wird das wieder intensiver, wenn ich nicht mehr Fußball spiele."

Seine soziale und auch ein wenig verrückte Ader teilt er mit, indem er einen ganz bestimmten Vorschlag in diesem Interview unterbreitet, der sicherlich auch gehörigen Anklang finden wird. So teilt er mit: "Ich mache einen anderen Vorschlag: Egal, wie es ausgeht, ich male auf jeden Fall noch mal ein Bild. Das versteigern wir dann wieder zugunsten des St. Vinzenz-Fanklubs." Möglicherweise wird im April 2013 beim Rückspiel im Ingolstädter Sportpark dieses Kunstwerk überreicht werden. "Zecke" sieht darin eine fast schon symbolische Bedeutung: "Wenn es irgendwie hinhaut, auf jeden Fall. Ich weiß auch schon, was ich male: irgendwas Verbindendes zwischen der Hertha, dem FC Ingolstadt und den Fans."


Informationen
Quelle: donaukurier.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Ingolstadt 04; Hertha BSC; Zecke; Neuendorf
Datum: 01.11.2012 17:16 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news--zecke--infiziert-mit-vorfreude-auf-das-spiel-hertha-bsc-gegen-ingolstadt-2643.html
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