1. FC Köln: Ausmisten im Geißbockstall – Freispruch für FC-Fans

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So langsam kommt Bewegung in das Transferkarussell beim 1. FC Köln. Das Ziel des Bundesliga-Absteigers wurde vor dieser Sommer-Transferperiode klar formuliert: Kosten senken, Spieler verkaufen. Nach mehreren Wochen, wo sich nur wenig bewegt hat, kommen die Transfers so langsam in Bewegung. Die letzten sportlich so enttäuschenden Großverdiener Sascha Riether und Pedro Geromel stehen offensichtlich vor einem Wechsel ins Ausland.

Endlich gibt es etwas Neues im Verkaufssektor, denn nun wurde publik, dass Riether vom FC Fulham aus der Premier League umworben wird, während der ehemalige Kapitän Geromel bei Granada und La Coruna als möglicher neuer Verteidiger gehandelt wird.
Es ist bekannt, dass die Engländer für Riether ein Ausleihgeschäft anstreben und sich darüber hinaus noch eine Kaufoption sichern wollen. Mit dem Wechsel des kurzzeitigen Nationalspielers könnte der FC eine siebenstellige Summe im Gehaltsetat sparen. Das Gleiche könnte auch für Innenverteidiger Geromel Gültigkeit besitzen, den es offenbar in südliche Gefilde zieht.
Der Berater des Brasilianers, der seit 2008 meist zu den absoluten Leistungsträgern beim Geißbockteam gezählt hat, erklärt gegenüber dem „kicker“: „Wir werden die Sache in den nächsten Tagen finalisieren“, und wird ein wenig konkreter, wenn er sagt, dass es sich um „drei Klubs aus Südeuropa“ handelt, die reges Interesse an dem technisch starken Defensivspieler zeigen. Der FC Granada und Deportivo La Coruna könnten somit die neuen Arbeitgeber der Noch-Kölners sein.
Im Gegensatz zu Riether soll Geromel jedoch verkauft werden. Schon in den vergangenen Wochen gab es unzählige Anfragen von südeuropäischen Vereinen, die jedoch aufgrund der suboptimalen finanziellen Basis, sich nur auf ein Leihgeschäft verständigen wollten. Dies wollten die Kölner Verantwortlichen jedoch nicht, die nach dem letzten Spieljahr, wo Geromel zu den großen, sportlichen Enttäuschungen gehörte, nur einen Verkauf erzwingen wollten. Als Motiv für diese Sichtweise könnte ersichtlich sein, dass durch einen Verkauf von Geromel in der Bilanz ein Gewinn erwirtschaftet werden kann. Somit könnte Investor Franz-Josef Wernze, der sich am Geromel-Transfer mit einer Million Euro beteiligt hat, ausgezahlt werden.
Die sportlich katastrophal erscheinende Saison vom ehemaligen Leistungsträger zieht nun nach dem sportlichen Niedergang auch finanziell große Konsequenzen. Maximal vier Millionen Euro wird der rheinische Traditionsverein einnehmen können. Im Jahr 2008 bezahlte der damalige Aufsteiger an den portugiesischen Verein Vitoria Guimaraes 2,5 Millionen Euro an Ablösesumme. Danach konnte mit zweimal einer Million Euro der restliche Anteil des letztlich 4,5 Millionen Euro teuren Verteidigers erworben werden.
Unterdessen wurde nun bekannt, dass das Amtsgericht Köln zwei Angeklagte von dem Vorwurf freigesprochen hat, während des Bundesliga-Heimspiels der Kölner gegen Bayern München einen Polizeibeamten sowie einen Stadion-Mitarbeiter schwer verletzt zu haben. Die Justiz hat sich für einen Freispruch entschieden, weil den beschuldigten Männern eine konkrete Tatbeteiligung nicht nachgewiesen werden konnte. Diese Verfehlungen wurden schon am 5. Februar 2011 beim 3:2 Sieg des FC gegen die Bayern begangen.
In einer Vereinsmitteilung hat sich FC Präsident Werner Spinner für klare Konsequenzen ausgesprochen: „Ich habe den Prozess aufmerksam verfolgt und mir die Geschehnisse von dem geschädigten Polizeibeamten schildern lassen. Ich verurteile diese Gewalt-Exzesse scharf. Wer die Bühne des Fußballs missbraucht, um ohne ersichtlichen Grund Polizeibeamte und Stadionmitarbeiter derart brutal zu attackieren, ist für mich kein Fußballfan, sondern ein Gewalttäter.“
Der erste Bundesliga-Meister wird dieses umstrittene Urteil letztlich akzeptieren. Spinner drückt sein Bedauern in Worte aus: „Dennoch bleibt es unverständlich, dass die Tat auch anderthalb Jahre nach dem Vorfall vor Gericht ungesühnt bleibt. Es tut mir insbesondere für die Opfer leid, dass bislang kein Täter verurteilt werden konnte.“