1. FC Köln: Defensive präsentiert sich als Erfolgsfaktor


Der gestrige 1:0-Sieg von Hertha BSC über den 1. FC Kaiserslautern durfte auch als Zeichen dafür angesehen werden, dass auch die Konkurrenz im Sinne des 1. FC Köln kickt. Nun beträgt auch nach dem 23. Spieltag der Abstand auf Relegationsplatz drei für den FC weiterhin drei Zähler, was absolut berechtigte Hoffnungen auf den direkten Wiederaufstieg machen dürfte. Zugleich erweist sich auch die Defensive als ein echter Erfolgsfaktor für den Traditionsverein aus der Domstadt. In den letzten drei Begegnungen blieb das Team von Trainer Holger Stanislawski gänzlich gegentorlos.

Beim 0:0-Unentschieden bei Energie Cottbus, dem 1:0-Sieg auf St. Pauli und dem 2:0-Erfolg gegen Union Berlin konnte die Abwehr jeweils zu null überstehen und demonstriert im Aufstiegskampf defensive Stabilität, die so sicherlich nicht zu erwarten gewesen ist. Insgesamt hat das „Geißbockteam“ nur 22 Gegentreffer erhalten, was als Basis für den Kampf um Relegationsplatz drei angesehen werden dürfte. Was besonders beeindruckt ist die enorme Entwicklung, die das Team durchgemacht hat. In den ersten zwölf Spielen konnte nur eine einzige Partie ohne Gegentor überstanden werden. Seit dem 4. November 2012, dem 0:2 beim VfR Aalen sieht die Bilanz deutlich besser für die Rheinländer aus, denn bei 14:5 Gegentreffern konnte von elf Spielen siebenmal ohne Gegentreffer überstanden werden. Diese Statistik ist bester Beweis für die Stabilität des FC. Innenverteidiger Dominic Maroh kann die Freude über die Verteidigung bestätigen, wenn er dem „Express“ verraten hat: „Es macht richtig Spaß zu verteidigen. Ich bin richtig geil drauf, Tore zu verhindern. Das macht mehr Spaß, als Tore zu schießen!“ Und er kann die Zahlen bestätigen: „Seit dem Aalen-Spiel sind wir in der Defensive extrem stabil. Wir sind dahinten über Wochen eingespielt. Man sieht, dass es immer besser wird. Jeder hat sich reingehauen. Wir haben keine Torchance zugelassen. Dass wir jetzt noch mit Toren und Assists dazu beitragen können, dass wir Spiele gewinnen, ist ein Bonus, den wir mitnehmen.“
Auch die Verteidiger zeigen sich nun immer offensiver und hatten beim jüngsten 2:0-Sieg über Union Berlin einen gehörigen Anteil. McKenna sorgte für die 1:0-Führung, während Maroh den zweiten Treffer durch Stefan Maierhofer glänzend auflegen konnte. Die Außenverteidiger Jonas Hector und Miso Brecko verrichteten zuverlässig ihren Dienst und Timo Horn war sehr souverän in seinem ganzen Auftreten. Vielleicht könnte die Defensive die Basis für den mannschaftlichen Erfolg liefern, denn während gegen St. Pauli noch einige bange Momente überstanden werden mussten, sah dies gegen Union deutlich ansprechender aus. Spielführer Brecko bringt die neue Tu
gend auf den Punkt: „Wir haben uns gefunden. Am Anfang der Saison hatten wir noch einige Fehler im Spiel, die konnten wir abstellen.“ Speziell die Youngsters erhalten ein Sonderlob vom slowenischen Internationalen: „Dass Timo Horn so souverän agiert und auch Jonas Hector so aufspielt, ist für mich eigentlich keine Überraschung. Er hat seine Chance gut genutzt und kann für die Jungs aus der FC-Jugend als Vorbild dienen.“ Keinen Stich bekam der ehemalige FC-Kicker Simon Terrodde, der enttäuscht dem „Express“ mitteilte: „Ich bin enttäuscht über meine schwache Leistung.“
Kaum ist die Leistung besser und die Ergebnisse stimmen, kommt auch der Spaß wieder vor, was FC-Trainer Stanislawski höchst eindrucksvoll im Interview mit „Netcologne FC-TV“ bewiesen hat, als er zur möglichen Vertragsverlängerung mit Kölns-Routinier Kevin McKenna zum Besten gab: „Wir nehmen jetzt nur noch ganz alte Spieler. McKenna ist alt, staubt ja manchmal schon.“ Und er fügte mit einem Hauch von Ironie hinzu: „Ich glaube, dass jung überschätzt wird. Das Entscheidende ist alt, Erfahrung, langsam, verletzungsanfällig. Alles das, was scheiße ist, werden wir jetzt versuchen in diese Mannschaft einzubauen.“ Die Leistung der Mannschaften stufte er witzgewandt als „beschämend“ ab und den Treffer von Stefan Maierhofer sei „an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten“ gewesen.
Auch die Defensive bekommt ihr Fett weg, wenn er mit einem Augenzwinkern die interne Kommunikation bemängelt: „Da hält sich die Mannschaft nicht an Absprachen und das ist für mich einfach enttäuschend. Und ich weiß auch nicht, wie ich diesen Kummer ertränken soll, bis wir endlich mal wieder ein Gegentor kriegen.“ Zugleich stellt er auch sich selbst in Frage: „Der Klub sollte sich Gedanken machen, ob man er mit mir überhaupt weitermacht.“ Wenn die letzten drei Ergebnisse nicht so erfolgreich aus Kölner-Sicht ausgefallen wären, dann hätte tatsächlich der Trainer in der Medienstadt zur Diskussion gestanden. Durch den Erfolg kann nun jedoch ohne Gewissensbisse gescherzt werden, denn der Erfolg gibt ihm bekanntlich Recht.


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Maroh; Hector; McKenna; Lehmann; Brecko; Maierhofer
Datum: 26.02.2013 18:02 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1--fc-koeln--defensive-praesentiert-sich-als-erfolgsfaktor-4336.html
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