1. FC Köln: Einsam joggt Michael Rensing durch den Wald


Eine ganz besondere Stärke des 1. FC Köln ist es in diesen Tagen, dass Ruhe eingekehrt ist und die traditionelle Panikmache nach suboptimal verlaufenden Spielen der Vergangenheit anzugehören scheint. So wurde die 0:1 Niederlage gegen Alemannia Aachen ruhig aufgearbeitet. Ein Urteil durch den DFB hat jedoch die kölschen Gemüter massiv erregt.

So ist nun bekannt geworden, dass der Verein nun für die wenigen Chaoten zur Rechenschaft gezogen wird, die nach dem feststehenden Abstieg im letzten Heimspiel gegen Bayern München gewaltsam und mit Rauchbomben bewaffnet für einen regelrechten Skandal für den gesamten Verein gesorgt haben. Nun muss beim ersten Heimspiel gegen den SV Sandhausen die Kapazität auf 22.500 Zuschauer begrenzt werden. Maximal 5.000 Karten dürfen an Gästefans ausgegeben werden. Da der Drittliga-Aufsteiger aus der Nähe von Mannheim jedoch über keinen großen Fanzuspruch verfügt, wird die Reglementierung der Gästefans zu keinen Unruhen führen. Dafür aber die Tatsache, dass der populäre Kölner Verein schon über 24.000 Dauerkarten abgesetzt hat. Wie dies geregelt werden kann, wird eine logistische Leistung vom FC sein. Deutlich cleverer wäre es vom DFB gewesen, wenn zumindest die Dauerkartenbesitzer zugelassen worden wären.

Neben den Zuschauerbeschränkungen muss der klamme Kölner Klub auch noch eine Geldstrafe in Höhe von 40.000 Euro an den DFB bezahlen und für Sozialprojekte zur Gewaltprävention aufwenden. Das Urteil wurde durch das DFB-Sportgericht in Frankfurt/Main gefällt.

Ursprünglich ist sogar geplant gewesen, dass die Geldstrafe von 50.000 verhängt werden soll und nur 20.000 Zuschauer zum ersten Heimspiel zugelassen worden wären. Dieses Urteil hat der FC jedoch nicht akzeptieren wollen. Die Begründung von FC-Geschäftsführer Claus Horstmann: „Uns ist klar, dass der 1. FC Köln eine angemessene Strafe zu erwarten hat. Das Urteil ist jedoch inakzeptabel“, so die Erklärung nach dem ersten Urteil am 28. Juni. Und der eloquente Horstmann fügte hinzu: „Die abschreckende Wirkung auf die kleine Gruppe von Tätern ist dagegen mehr als fraglich.“

Zusammen mit dem Abschied von FC-Ikone Lukas Podolski schmerzt der Weggang von Michael Rensing am meisten. Mit überragenden Leistungen hat der 28-Jährige,
den teilweise desaströs auftretenden 1. FC Köln davor bewahrt,
Gegentreffer im dreistelligen Bereich im Abschlussklassement zu erhalten. Den massiven Sparmaßnahmen fiel der Publikumsliebling beim FC zum Opfer. Viele Fans verstehen diese Personalentscheidung, die mutig aber auch gefährlich zugleich sein kann. Rensing hätte dieser jungen Mannschaft Profil gegeben. Er wäre die Führungsfigur gewesen, die sich jetzt erst noch finden muss.

Die Identifikation hat Rensing vorgelebt. Der Abstieg war für ihn besonders schmerzhaft, weil er als einer von ganz wenigen Kölner Spieler auch ernsthaft behaupten kann, das er wirklich alles Erdenkliche getan hat, um den Abstieg zu verhindern. Eine Galionsfigur für die Fans hat sich gebildet. Ein Spieler, der von den Tiefen der Arbeitslosigkeit bis in die Spitzen der Kicker-Torwart-Rangliste emporgestiegen ist. Rensing ist aber Vergangenheit beim Geißbockklub. Timo Horn gehört die Zukunft. Je weniger Rensing zukünftig nachgetrauert wird, desto besser läuft die sportliche Entwicklung beim Traditionsklub aus dem Rheinland.

Nun scheint Rensing die vorliegenden Angebote zu sondieren. Nach Informationen der „Bild“ interessieren sich mehrere Vereine aus England für ihn und auch Italien ist ein möglicher neuer Arbeitsplatz für den Ex-Bayern München-Spieler. Dazu Kölns Manager Jörg Jakobs: „Michael wird immer mal wieder mit Vereinen in Verbindung gebracht. Richtig konkret ist noch nichts.“
Seit Januar 2011 hat er in Köln gespielt. Der Ehrgeiz ist ihm anzusehen, da er schon seit mehreren Wochen intensiv in München mit einem Privat-Trainer arbeitet. Und auch in seiner Wahlheimat Köln wurde man schon häufiger Zeuge, wie Rensing fleißig im Park seine Runden drehte. Nach Informationen von „transfermarkt.de“ hat der leistungsbereite Profi einen Vertrag in Köln bis 2013 und besitzt einen Marktwert in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Unmittelbar nach dem Abstieg wurde er mit den Worten in der „Bild“ zitiert: „Ich kann mir vorstellen, in der 2. Liga für Köln zu spielen.“


Informationen
Quelle: www.bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Rensing; Horn; Horstmann
Datum: 12.07.2012 16:38 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1--fc-koeln--einsam-joggt-michael-rensing-durch-den-wald-1030.html
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Kommentar von stefan schreiber (12.07.2012 20:45 Uhr)
ich mochte rensing immer, er hatte die richtige profi einstellung und haette horn
sicher helfen koennen mit seiner erfahrung.
wollen wir hoffen dass das experiment mit einem unerfahrenen torhueter gut geht und michael einen neuen verein findet. mach et jut michael und danke ! !!!


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