1. FC Köln: Finanzieller und sportlicher Spagat


Der 1. FC Köln ist nur extrem schwer in die Zweitliga-Saison gestartet, Ambitioniert träumten einige FC-Anhänger von einem Traumstart mit sechs Punkten nach zwei Partien. Doch die Realität sieht deutlich anders aus. So konnte auch das erste Heimspiel der Saison gegen den SV Sandhausen nicht gewonnen werden. Nach der 0:1 Niederlage bei Eintracht Braunschweig gab es gegen den Zweitliga-Aufsteiger nur ein müdes 1:1 Remis.

Den Führungstreffer für die Geißbockelf konnte Publikumsliebling Thomas Bröker erzielen, der mit einem Elfmeter für die vielumjubelte Führung sorgte. Kurz vor Schluss jedoch fiel der Ausgleich für den Dorfverein aus Sandhausen, der durch katastrophale Abwehrfehler der Kölner jedoch begünstigt worden ist. Zum bescheidenen Saisonstart weiß Stani in der „Bild“ zu berichten: „Viele reden jetzt vom Fehlstart. Natürlich haben wir uns mehr vom Start erhofft!“
Das Problem in Köln ist offenkundig. Es gibt keinen richtigen Torjäger, denn die Offensive gestaltete sich äußerst harmlos. Auch deshalb fordert Stanislawski einen neuen Angreifer, der mit mehr Zielstrebigkeit vor dem gegnerischen Tor agieren kann. Dennoch weiß der bodenständige Trainer auch, dass die Verbindlichkeiten von rund 30 Millionen Euro ein schwerer Ballast in Sachen Transferpolitik ist. Vieldeutig erklärt der eloquente Trainer dazu: „Was man sich wünscht und was am Ende unterm Weihnachtsbaum liegt, sind nun mal zwei verschiedene Dinge.“
Die jetzigen Stürmer haben wahrlich nicht gerade die beste Eigenwerbung betrieben. So ist der nordkoreanische Angreifer Chong Tese sicherlich bemüht und eifrig, aber glücklos in seinen Bemühungen. Die erst 19-jährigen Konkurrenten Mikael Ishak und Kacper Przybylko sind noch zu unerfahren, um wirklich helfen zu können. Deshalb zeigt sich Stani auch weiterhin hoffnungsfroh, wenn er zu berichten weiß: „Wir beobachten den Markt – die Hoffnung stirbt zuletzt.“
Unterdessen tut sich was auf der Verkaufsseite beim FC. So wurde nun publik, dass offenbar Ex-Köln-Trainer Stale Solbakken die aussortierten Spieler bei seinem derzeitigen Verein, den Wolverhampton Wanderers unterbringen möchte. Den Flügelspieler Slawomir Peszko hat er schon ausleihen können. Nun ist er am ehemaligen Spielführer Pedro Geromel interessiert.

Gegenüber dem „Express“ gibt der in Köln umstrittene Coach zu: „Ich denke, ich habe in Köln nicht den wahren Geromel gesehen. Es gab viele Schwierigkeiten. Der Trubel um die Kapitänsbinde, seine schwere Verletzung.“ Die Begründung für einen möglichen Transfer nach England: „Die spanischen Klubs haben finanzielle Probleme – vielleicht können wir da zum Zug kommen.“
Wie es jedoch derzeit aussieht, wi
rd der „Wunsch auch weiterhin der Vater des Gedanken sein.“ Wie gut unterrichtete FC-Quellen berichten, hat der Brasilianer jedoch kein ausgeprägtes Interesse, dass er auch in Zukunft mit Solbakken zusammenarbeiten wird. Die Hoffnung ist nun, dass sich der spanische Spitzenklub FC Sevilla für den langjährigen Leistungsträger interessiert. Deshalb strebt Geromels Beratungsagentur mit ETL-Chef Franz-Josef Wernze einen Deal an. Der Millionär hingegen hat offenbar andere Gedankenspiele, wenn er vom „Express“ mit den Worten zitiert wird: „Ich hoffe nur noch, der FC verkauft Geromel und ich kriege meine Beteiligung von einer Millionen Euro plus die 50.000 Euro Zinsen zurück.“
Zuletzt gab es vermehrt Negativmeldungen über den Finanzbereich des FC. Nun hingegen kann vermeldet werden, dass die Anleihe bereits nach wenigen Tagen für eine Summe von einer Million Euro verkauft worden ist. Der FC-Boss Werner Spinner zeigt große Freude über diese Bereitschaft der Kölner Fans den sportlich und finanziell angeschlagenen Verein wieder auf die Beine zu helfen.
Das klare Ziel ist es, dass die treuen Anhänger insgesamt 10 Millionen Euro an Anleihe Schuldverschreibungen zeichnen werden. Über fünf Jahre soll dies gehen. Dieses Risiko wird vom FC mit stattlichen 5 Prozent Zinsen entlohnt werden, die jährlich ausgezahlt werden.
Das klare Ziel des FC ist es, dass durch die eigenen Fans der FC unabhängiger von Investoren wie etwa ETL-Chef Franz-Josef Wernze werden möchte, der unlängst beim Podolski-Transfer finanziell beteiligt worden ist. Spinners Erklärung zu diesem neuen Finanzkonzept: „Das Ganze ist keine Neuverschuldung, sondern eine Umschuldung.“
Die Hoffnung ist immens, dass diese Anleihe auch den erhofften Erfolg bringen wird, da nur durch diese Maßnahme ein Darlehen abgebaut werden kann, wie etwa das vom Porzer Matjes-König Wilfried Hilgert. Auch wünscht man sich durch diese neue potentielle Einnahmequelle auch bessere Möglichkeiten hinsichtlich von Investitionen in den Spielerkader. Als kleinen Anreiz erhalten die Anhänger auch schöne Urkunden im Wert von 100, 1000 oder 1948 Euro als Wandschmuck für das eigene Zuhause. Dazu Spinner nochmal: „Das war ein guter Start. Ich bedanke mich bei allen, die uns ihr Vertrauen schenken.“


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Geromel; Bröker; Peszko
Datum: 12.08.2012 14:24 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1--fc-koeln--finanzieller-und-sportlicher-spagat-1078.html
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