1. FC Köln: Freispruch für Royer – Hector erklärt seine Lockerheit


Auf dem Fußballplatz im Trikot des 1. FC Köln hat Daniel Royer nicht allzu viel Aufmerksamkeit erzeugen können. Dafür hat er jedoch Schlagzeilen um eine angebliche Falschaussage in seiner österreichischen Heimat gemacht. Eine Geldstrafe in Höhe von 180.000 drohte zeitweise. Nun ist der Offensivspieler des FC jedoch freigesprochen worden.

Am vergangenen Mittwoch musste der 22-Jährige vor Gericht erscheinen. Dort ging es thematisch um eine Falschaussage, Verleumdung und Begünstigung Dritter. Konkret war eine Diskonacht mit einem Teamkollegen das Thema der Verhandlung, in der Royer als Zeuge mitbekommen haben soll, wie ein Schlag die Nase der Frau gebrochen hat. Royer verwies jedoch auf das Nichtbeobachten dieser Situation. Nun konnte er jedoch in zweiter Instanz freigesprochen werden, da die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt hat. Aus diesem Grund kam es auch zum dritten Gerichtstermin. Auch diesmal gab es einen Freispruch für Royer, der sich nun endlich auf die sportlichen Aufgaben mit dem FC konzentrieren kann. Und ein sichtlich erleichterter Royer gibt gegenüber dem "Express" zu Protokoll: „Für mich ist die Angelegenheit damit beendet. Ich habe immer die Wahrheit gesagt.“
Die absolute Entdeckung der bisherigen Spielzeit ist Kölns-Außenverteidiger Jonas Hector gewesen, der mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machen konnte. Mit erst 22 Jahren ist der gebürtige Auersmacher in dieser Serie richtig durchgestartet und macht dabei einen unglaublich lockeren Eindruck, was auch seinem Vereinstrainer Holger Stanislawski aufgefallen ist, der gegenüber dem "Express" deutlich macht: „Der ist kalt wie eine Hundeschnauze.“ Und erfreut hinzufügt: „Er hat sich toll entwickelt.“

Hector gilt auch als extrem ehrgeizig. Deshalb ärgert er sich auch maßgeblich über das 1:1-Unentschieden im Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt: „Wir können uns über diesen einen Punkt nicht richtig freuen – dafür haben wir zu viele Chancen zugelassen. Das ärgert einen immer noch.“ Trotz einer höchst defizitären Chancenverwertung möchte er seinen Mannschaftskameraden jedoch keinen Vorwurf machen, wie er im Gespräch mit dem "Express" deutlich macht: „Gerade wenn man nicht beteiligt ist, könnte man natürlich so manches mal losschimpfen. Aber man weiß ja selbst, dass das gar nichts bringt. Also ist aufbauen angesagt.“

Ursprünglich ist Hector ein gelernter, zentraler Mittelfeldspieler, der jedoch als äußerst flexibel gilt und in dieser Spielzeit vermehrt auf der linken Abwehrseite eingesetzt wird. Abwechslung bedeutet diese Umstellung, denn Hector besitzt alle Fähigkeiten, um auch auf verschiedenen Positionen wirkungsvoll zu
agieren: „In der Tat hatte ich vorher noch nie auf der Position gespielt. Aber wenn der Trainer mich da sieht und ich da meine Einsatzzeiten bekomme, dann nehme ich das an. Es ist allerdings ein komplett anderes Spiel.“ Dem "Express" verrät er sein persönliches Erfolgsgeheimnis: „Ich schaue mir viel von erfahrenen Außenverteidigern ab. Und Christian Eichner gibt mir viele Tipps. Obwohl wir Konkurrenten sind, kann ich immer zu ihm kommen. Er hilft mir sehr.“

Etwas überraschend seine Erklärung, dass der Beruf als Fußballprofi für ihn gar nicht die höchste Priorität genossen hat. Aus diesem Grund hat er sogar bis vor zwei Jahren noch auf einem Ascheplatz beim SV Auersmacher im Saarland Gekickt. Er nennt Gründe dafür: „Ja, ich bin halt heimatverbunden und hab noch viele Freunde im Saarland. Fußball-Profi zu werden war auch anfangs gar nicht so mein Ziel.“ Die Leistungen wurden immer stärker. Nun hat er sich zu einem verlässlichen Part beim FC mausern können. Und nun steht er sogar im Fokus von U21-Nationalcoach Rainer Adrion. Dennoch macht er sich keineswegs zuviele Gedanken um dieses Thema: „Ach wissen Sie, da denke ich nicht wirklich drüber nach. Ich war immer so meilenweit weg von den U-Mannschaften, da ist das irgendwie unwirklich. Ich war schon stolz, für die Saarland-Auswahl zu spielen. Da mache ich mir jetzt doch darüber keinen Kopf.“

Es ist immer sehr schwierig zu beurteilen, was die Zukunft bringen wird. Hector geht dies ähnlich. Deshalb weicht er der Frage vom "Express" auch aus, welche Perspektive er in rund sechs Jahren für sich persönlich sieht: „Ich habe noch ein Jahr Vertrag, solange bin ich dann wohl hier. Es wird jetzt Zeit, dass ich mich in die Scorerliste eintrage. Dafür muss ich noch mutiger spielen, die Gelegenheiten suchen.“ Und er erklärt, warum er überhaupt keine Nervosität auf dem Platz demonstriert: „Mit dem Anpfiff schüttele ich jede Aufregung ab, dann gibt es nur noch dieses Spiel. So bin ich halt.“ Den Aufstieg möchte er noch nicht herbeireden. Erst einmal möchte er Taten auf dem Platz vollbringen, wie er klarstellt: „Wir müssen das erst einmal schaffen, angefangen mit der Partie am Samstag gegen Paderborn. Und dann? Mal sehen. (lacht). Nach Hause gehen und auf die Couch legen, wäre ja dann wohl nicht angebracht.“


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Royer; Hector
Datum: 08.03.2013 19:29 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1--fc-koeln--freispruch-fuer-royer-–-hector-erklaert-seine-lockerheit-4466.html
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