1. FC Köln: Gegen Arminia Bielefeld droht Helmes oder Ujah die Bank


1. FC Köln: Gegen Arminia Bielefeld droht Helmes oder Ujah die Bank
Bild: dfb.de
Das morgige Spiel zwischen dem DSC Arminia Bielefeld und dem 1. FC Köln wird ein ganz besonderes Spiel werden. Für die Vereine, die um Punkte gegen den Abstieg (Bielefeld) bzw. für den Aufstieg kämpfen, aber auch für Bielefelds-Trainer Stefan Krämer, der sich in einem Interview mit dem "Express" als echter Fan der Kölner "Geißböcke" geoutet hat. Für den "Alm-Führer" schlagen zweifelsfrei zwei Herzen in seiner Brust, wie er nun im Interview deutlich werden lässt.

"Mit Bielefeld ist für mich jedes Zweitligaspiel besonders"

Ehrlich offenbart er sein große Sympathie für den FC, stellt jedoch zugleich dar, dass der Klassenerhalt mit der Arminia für ihn ein enorm wichtiges Ziel bleiben wird: "Das ist schwer zu sagen. Mit Bielefeld ist für mich jedes Zweitligaspiel besonders. Jede Partie ist ein Endspiel um den Klassenerhalt. Den würde ich am Ende der Saison feiern wie einen Aufstieg. Aber ich mache keinen Hehl daraus, dass ich FC-Fan bin." Dennoch hat er auch klargestellt, dass in diesen 90 Minuten des Spiels die Sympathien zum Domstadtklub nicht vorhanden seinn werden: "Es kommen 200 Freunde und Verwandte - die meisten sind glühende FC-Fans. Für mich sind in den 90 Minuten die FC-Sympathien weg."

Wehmütigkeit beim Kölner-Karneval für Krämer, Salger und Jerat

Gegenüber dem "Express" erklärt er die Beweggründe für die Faszination, die er dem FC entgegenbringt: "Ich habe an der Sporthochschule studiert und jahrelang in Köln gewohnt. Man bekommt in dieser Stadt ganz schnell eine Beziehung zum FC. Das ist ein Klub mit Charakter. Ich bin dann zu den Spielen und habe durch die Uni viele FC-Mitarbeiter kennengelernt. Heinz Hornig war auch mal mein Trainer." Und er nennt weitere Faktoren, die ihn an der Stadt Köln und an den Bewohnern begeistern: "Köln ist wunderschön! Ich mag die Mentalität der Leute. Selbst wenn es nicht läuft, sind sie immer fröhlich. Ich habe eine Wohnung in Königswinter. Wenn ich frei habe, bin ich dort. Dann schaue ich auch oft in Köln vorbei." Zwei Spieler haben ebenfalls eine Kölner-Vergangenheit. Stephan Salger und Tim Jerat haben sogar das Trikot des "Effzeh" tragen dürfen. Dazu weiß Krämer zu berichten: "Stephan Salger und Tim Jerat sind auch hier. Da ist der FC natürlich Thema. Nicht nur weil wir eine Affinität zum Klub haben, sondern weil sie nun ganz oben stehen. Manchmal sind wir auch ganz wehmütig, wenn Karneval ist und wir nicht wegkommen. Aber so ist nun mal unser Beruf." Dazu gesellt sich noch der ehemalige Kölner Nils Haacke, der in der medizinischen Abteilung von Arminia Bielefeld tätig ist.

"Es ist der Anspruch des FC, bei uns drei Punkte zu holen"

Und zugleich macht er auch deutlich, was für ein Spiel er erwarten wird: "Es ist der Anspruch des FC, bei uns drei Punkte zu holen. Sie haben einen Bundesliga-Kader. Wir brauchen einen Top-Tag, da sind wir realistisch. Aber wir haben alle Bock auf das Spiel, wenn wir da hineinfinden, kann etwas herausspringen."
Im letzten Heimspiel gegen den TSV 1860 München hat unterdessen Kölns-Star-Stürmer Patrick Helmes massiv geschwächelt. So ist er fast folgerichtig nach knapp einer Stunde Spielzeit durch Slawomir Peszko ersetzt worden. Ehrlich konstatiert der ehemalige, deutsche Nationalspieler: „Ich habe nicht gut gespielt."

"Es muss nicht immer nur richtig sein, wenn man zwei Spitzen aufstellt"

FC-Trainer Peter Stöger hätte ebenso auch Sturmpartner Anthony Ujah vom Feld nehmen können. Der nigerianische Nationalstürmer nahm sich den Luxus einen "geschenkten" Elfmeter zu verschießen. Immer mehr wird ersichtlich, dass Stöger nur mit einer Spitze plant. Nun können Helmes und Ujah in der heutigen Trainingseinheit zeigen, ob sie eine Nominierung für die Startformation verdient hätten. Stöger deutet eine taktische Änderung bereits an, wenn er sagt: „Wir haben gegen die Löwen einen klassischen Zentrumstürmer raus genommen und haben eine hängende Spitze gebracht. Dann sind wir für mein Empfinden gefährlicher geworden. Es muss nicht immer nur richtig sein, wenn man zwei Spitzen aufstellt, um zu ge
winnen.“

"Problemfall" Mato Jajalo

Vieles deutet derzeit darauf hin, dass der neue FC-Traumsturm in Bielefeld nicht gemeinsam von Beginn an stürmen wird. Dazu meint Stöger vielsagend und ebenso kritisch: „Ihr Zusammenspiel war zu wenig. Ich musste mir Sorgen um die Gesundheit meiner beiden Mittelfeldspieler machen, weil sie zu viel für die beiden mitlaufen mussten. Wir werden uns mit beiden ein paar Bilder anschauen...“ Bei Helmes und Ujah handelt es sich wahrlich um ein echtes Luxusproblem, wenn man sich eingehender mit der Thematik rund um Mato Jajalo beschäftigt. Der 25-jährige kroatische Mittelfeldspieler hat in dieser Saison gerade einmal 186 Minuten auf dem Spielfeld mitwirken können. Im letzten Heimspiel gegen den TSV 1860 München gab es sogar nicht einmal eine Kadernominierung.

"Ich bin momentan ganz weit weg von der Mannschaft"

Über seine Gefühlswelt auf der Tribüne im Rhein-Energie-Stadion kann er nun folgendes berichten: „Das ist nicht das, was man als Sportler will. Natürlich bin ich nicht glücklich darüber. Ich will auf dem Platz stehen und spielen.“ Schon seit Mitte November hat der Stammspieler aus seligen Bundesliga-Zeiten kein Pflichtspiel mehr für den FC absolvieren können. Realistisch schätzt er seine derzeitige Situation ein: „Seit dem habe ich oft auf der Bank gesessen. Ich bin momentan ganz weit weg von der Mannschaft. Ich muss es so annehmen.“ Den Saisonauftakt hat er auf dem Spielfeld erleben dürfen, bis er zur Halbzeitpause gegen Fortuna Düsseldorf ausgwechselt worden ist. Danach reichte es nur noch zu wenigen Kurzeinsätzen. Trotz der durchaus schwierigen Situation verspricht er jedoch: „Ich lasse mich nicht hängen und gebe immer mein Bestes.“ Trotzdem betont er jedoch auch, dass der Wohlfühlfaktor in Köln weiterhin gegeben ist: „In Köln und beim FC fühle ich mich wohl, aber für meine sportliche Situation ist das nicht das richtige Wort. Ich ärgere mich. Ich bin nicht zufrieden.“

"Ich glaube nicht, dass der Trainer mich abgeschrieben hat"

Einen Vereinswechsel möchte er in diesem Jahr noch nicht anstreben, da er an seine Chance beim FC glaubt: „Wenn der Trainer nicht mehr mit mir planen sollte, müsste ich überlegen, den Verein zu wechseln. So weit sind wir hier aber noch lange nicht. Ich glaube nicht, dass der Trainer mich abgeschrieben hat. Dennoch hätte es keinen Sinn, noch ein Jahr zu verlieren.“ Und er fügt über seinen derzeitigen Gemütszustand hinzu: „Ich bin schon sehr enttäuscht...“ Dennoch hat er sich selbst noch nicht abgeschrieben: „Ich werde weiter auf meine Chance warten. Ich sage es mal so: Ich fühle mich momentan sowie ein Handwerker ohne Werkzeug.“

"Wenn ich zurückbliche, mache ich mir große Vorwürfe"

In der abgelaufenen Spielzeit hat der hochveranlagte Mato Jajalo sein großartiges Potential nur allzu selten abrufen können: „Ich habe mich hängen lassen, war nicht mehr motiviert, habe nur darauf gewartet, dass das Training zu Ende geht. Wenn ich zurückblicke, mache ich mir große Vorwürfe. Aber ich habe daraus gelernt. Ich war selbst Schuld.“ Selten konnte er starke Leistungen beim 1. FC Köln demonstrieren. Ehrlich muss er auch zugeben, dass auch Selbstzweifel bei ihm aufkommen,weil er sein volles Leistungspotential nur selten abrufen konnte: „Es gibt nachts Momente, wo man nachdenkt. Was wird aus der Karriere, was habe ich alles falsch gemacht, wie kann es nur weitergehen? Aber ich glaube weiter an meine Chance. Ohne meine Familie würde ich ganz anderes reagieren, es wäre noch schwieriger. Sie glauben an mich.“


Informationen
Quelle: express.de, bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln, Stefan Krämer, Arminia Bielefeld, Stephan Salger, Tim Jerat, Mato Jajalo, Anthony Ujah, Patrick Helmes
Datum: 24.10.2013 15:17 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1--fc-koeln--gegen-arminia-bielefeld-droht-helmes-oder-ujah-die-bank-8394.html
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