1. FC Köln: Ist Jonas Hector die Lösung für viele Probleme?


Die Zeit des Wartens auf einen Kölner Sieg gestaltete sich als äußerst langwierig. Sieben lange Monate musste der Fan des 1. FC Köln auf einen dreifachen Punktgewinn warten. In der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den Drittligisten SpVgg Unterhaching hatte das Warten endlich ein Ende. Nun soll mit erhöhtem Selbstbewusstsein auch in der Liga gepunktet werden.

Allerdings muss man die komplette Konzentration auf den nächsten Gegner FC Erzgebirge Aue lenken, die durch den 3:0-Sieg im Pokal gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt ebenfalls mächtig Selbstvertrauen getankt haben. Ein Auswärtssieg im schönen Erzgebirge und die kollektive Gemütslage im Geißbocklager wird sich sichtlich aufhellen.

Gewohnt akribisch wurde das letzte Spiel gegen den Tabellenführer der 3. Liga aufgearbeitet und herausgefunden, dass vor allem in der Zielstrebigkeit vor dem gegnerischen Tor erhebliche Defizite bestanden haben. Als klaren Kritikpunkt hat daher auch FC-Trainer Holger Stanislawski ausgemacht: „Die Chancenverwertung, die Chancenverwertung, die Chancenverwertung.“
Und er wurde ein wenig konkreter, als er einzelne Spieler benannte, die eher suboptimal in der Effizienz vor dem gegnerischen Gehäuse gewirkt haben: „Strobl, Royer zweimal, Ishak dreimal, auch Bröker – wir hätten viel früher alles klar machen müssen.“

Damit dürfte auch klar sein, dass in den folgenden Trainingseinheiten vermehrt das Torschusstraining auf dem Programm stehen wird. Der Coach gibt ehrlich zu: „Wir müssen immer wieder die Situationen einüben.“ Immerhin zeigt er sich hocherfreut, dass Thomas Bröker mit einer enormen Torgefahr aufwarten kann. „Mit seiner Physis, seiner Durchsetzungskraft ist er enorm wichtig für uns.“

Während der 27-jährige Bröker über eine reichhaltige Profierfahrung verfügt und als unumstrittener Stammspieler angesehen werden kann, verhält sich die Personalie Jonas Hector doch ein wenig diffizil. Für den etatmäßigen Linksverteidiger Christian Eichner in die Startformation gerückt, konnte der 22-Jährige mit Technik, Konzentration und einer guten Spielübersicht überzeugen. Gegenüber dem „Express“ sagt er dazu: „Ich habe hart dafür gearbeitet, hier zu stehen. Ich denke, wir haben unsere Sache heute gut gemacht. Ich war
total fokussiert auf dieses Spiel. Ich werde weiter um meinen Platz im Team kämpfen.“

Besonders die unglaubliche Ruhe und Gelassenheit am Ball war sehr beeindruckend. Mit einem guten Auge und einem hervorragenden Spielverständnis hat er schon Situationen vor der Entstehung richtig einschätzen können. Deshalb sind die lobenden Worte von Trainer Stanislawski auch nur allzu verständlich: „Er hat das gut gemacht. Jonas hat sich in den letzten Wochen im Training angeboten und seine Chance genutzt.“
Immer wieder hat der ambitionierte Trainer davon gesprochen, dass er den eigenen Talenten auch eine realistische Bewährungschance geben will, damit diese ihre großen Qualitäten demonstrieren können. Deshalb bestätigt er, was er schon des Öfteren der Journaille mitgeteilt hat: „Das ist der Weg, den wir gehen wollen. Wir werden in Zukunft auch den ein oder anderen Jungen ins Team einbauen.“

Auch der Sportliche Leiter ist angetan vom potentiellen neuen Linksverteidiger: „Der Junge macht richtig Spaß. Und es ist eine richtig tolle Geschichte, wie er hierhin gelangt ist.“ Diese Story über den Spieler mit dem Potential zum Publikumsliebling ist wirklich eher ungewöhnlich. Nie ist er vom Scouting eines höherklassigen Vereins entdeckt worden, sodass er noch als A-Jugendlicher auf einem Ascheplatz in der Landesliga im saarländischen Auersmacher gekickt hat. Schaefer erinnert sich: „Niemand hatte ihn entdeckt.“ Schließlich wurde er vom 1. FC Köln in die zweite Mannschaft geholt, wo er sich prächtig entwickeln konnte. Während bei den schon in jungen Jahren extrem talentierten Spielern wie Rainhold Yabo und Christopher Buchtmann die Perspektive auf regelmäßige Einsätze eher schlecht ist, konnte er an diesem prominenten Duo vorbeiziehen und ist auch persönlich mit seiner Entwicklung sehr zufrieden, wenn er vom „Express“ zitiert wird: „So kann es weitergehen.“


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Strobl; Royer; Ishak; Bröker; Eichner; Hector
Datum: 21.08.2012 17:06 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1--fc-koeln--ist-jonas-hector-die-loesung-fuer-viele-probleme--1099.html
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