1. FC Köln: Kein Interesse mehr an „Rooney von Asien“ und „Novagoal“


Winterpause bedeutet auch stets Transferzeit. Beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Köln beherrschen vor allem die Personalien der langjährigen Leistungsträger Milivoje Novakovic und Christian Eichner die Gazetten. Beide spielen in den aktuellen Personalplanungen keine allzu große Rolle mehr. Der Grund: Die Verträge sind einfach zu teuer für den hochverschuldeten Traditionsverein, der vor allem aus den Fehlern der Vergangenheit lernen möchte.

Ende des Jahres ist für den altgedienten Torjäger des 1. FC Köln, Milivoje Novakovic, die Zeit in Japan abgelaufen. Ob seine Zeit auch beim FC dann abgelaufen sein wird, muss noch entschieden werden. Bis 2014 ist der Vertrag des ehemaligen, slowenischen Nationalspielers datiert. Mit mehreren Treffern für seinen japanischen Verein Omiya Ardia hat er seinen sportlichen Wert einmal mehr unter Beweis stellen können. Der Spieler selbst hofft auf einen Verbleib beim Domstadtklub, während der Verein eher auf einen Transfer pocht, der eine möglichst hohe Ablösesumme bringen soll. Sein letztes Spiel für den Erstligaaufsteiger absolvierte „Nova“ bei der 2:3-Pokalniederlage gegen Kashiwa Reysol, womit auch sein Leihvertrag endete. Es gilt jedoch als absolut sicher, dass eine Rückkehr des 33-Jährigen in den Kader des ambitionierten Zweitligisten nicht mehr zur Diskussion steht, da sportlich und finanziell auf den ehemaligen Spielführer keinen Wert mehr gelegt wird. Noch vor dem Jahreswechsel soll es bezüglich eines neuen Arbeitgebers Klarheit geben.
Nach Angaben des „Express“ muss ein Verein rund 300.000 Euro an Ablösesumme bezahlen, damit dem Spieler die Freigabe erteilt wird. Ähnlich verhält sich das Finanzvolumen bei Stürmer Chong Tese, der für die Nationalmannschaft von Nordkorea kickt und in Südkorea ein echter Star ist. Sein Deutschlandabenteuer hat sich der „Rooney Asiens“ ganz anders vorgestellt.
Christian Eichner hat beileibe in seiner Heimat Deutschland nicht die Beliebtheit wie Chong Tese. Dennoch sind seine Perspektiven fast gleichfalls negativ beschieden. Seit Januar 2011 spielt er beim FC. Auch in der letztjährigen Abstiegssaison war er Stammspieler. Nun, in der 2. Bundesliga, hat er diesen Status verloren. Wahrscheinlich sind finanzielle Gründe dafür ausschlaggebend. Dennoch fühlt er sich in Köln richtig wohl, wie er der „Bild“ anvertraut hat: „Ja, absolut. Die Mannschaft hat einen tollen Charakter, ich gehe gerne zur Arbeit.“
Tatsache ist hingegen, dass er seinen Stammplatz verloren hat. Dennoch ist er davon überzeugt, dass er eine Verstärkung für die Mannschaft darstellen kann, wie er der „Bild“ verraten hat: „Es kann nicht mein Anspruch sein, bei 19 Spielen nur 12-mal auf dem Platz zu stehen – und das in der 2. Liga. Ich bin der Überzeugung, dass ich unserer Mannschaft auf meiner Position helfen kann.“
Ehrlich räumt er auch ein, dass auch ein Vereinswechsel tatsächlich bei ihm diskutiert worden ist.
Letztlich möchte er jedoch gestärkt aus dieser Situation hervorgehen: „Die gab es zwischendurch mal. Als ich hier und da gelesen habe, ich sei der Topverdiener und der Vertrag würde eh nicht verlängert, habe ich mir schon meine Gedanken gemacht. Es gab zwei lose Nachfragen von anderen Klubs. Aber ich bin jemand, der eine Sache zu Ende bringt, auch wenn es schwierige Phasen gibt.“
Viel wurde im Umfeld auch gemunkelt, dass seine wenige Spielzeit auch damit begründet ist, dass seine ausgehandelte Siegprämie schlichtweg zu hoch ist. Dieser Vermutung möchte er jedoch keinen Glauben schenken: „Das glaube ich nicht. Vor der Saison ist der Verein auf mich zugekommen. Wir haben eine Lösung für meinen Vertrag gesucht – und gefunden. Beide Seiten waren zufrieden. Überall wird immer geschrieben, ich sei der Topverdiener. Aber nirgends steht, dass ich auch auf den Verein zugegangen bin. Ich hätte es schön gefunden, wenn das auch publiziert worden wäre. Ja, ich habe für Zweitliga-Verhältnisse einen tollen Vertrag. Aber es ist nicht selbstverständlich, dass man auf zwei bis drei Dinge plötzlich verzichtet!“
Absolutes Verständnis zeigt Eichner auch für die eigene Anhängerschaft, die sehr kritisch mit ihm umgeht, weil er den Ruf eines „Söldners“ hat, der auf seine monetären Verhältnisse penibel achtet. Dieses Gerücht entkräftet er jedoch: „Wenn ich Fan wäre, würde ich mit einem Spieler, der gutes Geld verdient, auch kritischer umgehen als mit einem, der dem Verein sogar entgegen gekommen ist. Das vergisst man bei mir wohl manchmal.“ Kommunikation mit dem Trainer ist für den eloquenten Eichner besonders wichtig. Deshalb berichtet er von einer Unterredung in der letzten Woche: „Ich wollte seinen Standpunkt hören. Es war ein sachliches Gespräch auf Augenhöhe.“
Offensichtlich hat dieses Gespräch zum Ausdruck gebracht, dass „Stani“ ein Vertrauensverhältnis zum Spieler aufgebaut hat und zumindest in der Rückrunde dem mittlerweile 30-jährigen Außenverteidiger eine faire Spielchance einräumt: „Stani hat gesagt, dass er mich nicht abgeben will, dass er mich braucht. Jetzt liegt es an mir, ihm ab dem 4. Januar zu zeigen, dass es für mich wieder in die richtige Richtung geht. Was im Sommer ist, weiß ich nicht. Mein Vertrag läuft aus, und ich denke, dass der Verein irgendwann mit Stil auf mich zugeht und sagt, was passiert.“ Eichner allein kann mit seinen Leistungen für eine weiteres Verbleiben am Geißbockheim sorgen.


Informationen
Quelle: express.de; bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Eichner; Novakovic; Tese
Datum: 26.12.2012 13:15 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1--fc-koeln--kein-interesse-mehr-an-„rooney-von-asien“-und-„novagoal“-3332.html
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