1. FC Köln: Patrick Helmes will nie wieder weg vom FC


1. FC Köln: Patrick Helmes will nie wieder weg vom FC
Bild: dfb.de
Nach einem halben Jahrzehnt kehrt Patrick Helmes also wieder zum 1. FC Köln zurück. Kurz vor Ende der Transferperiode wechselt der 29-jährige Angreifer vom VfL Wolfsburg zurück ins Rheinland. Sein Auftrag ist klar: Möglichst viele Treffer erzielen, um den Aufstieg in die Bundesliga ermöglichen zu können. Dafür ist jedoch die Rückendeckung durch die eigenen Fans absolut erforderlich. Immerhin hat ein Großteil der Anhänger bereits deutlich gemacht, dass der 2008 zum Erzrivalen Bayer 04 Leverkusen gewechselte Ex-Nationalspieler mit offenen Armen rund um das Geißbockheim empfangen. Einige wenige Kritiker werfen dem abschlussstarken Angreifer jedoch auch vor, dass er des Geldes wegen zum Erzrivalen von der anderen Rheinseite gewechselt ist.

„Ich hoffe, dass Ihr mir eine Chance gebt“

Für Helmes ist dieser Schritt zurück zu seinem Jugendverein ein ganz besonderer Schritt. In einem emotionalen Video hat er deshalb auch die Fans dazu aufgefordert, dass sie ihm die Rückkehr zu den Geißböcken nicht allzu schwer machen sollen. So hat er wie folgt erklärt: „Liebe FC-Fans, ich bin wieder da. Ich freu mich riesig, dass ich jetzt wieder für den FC spielen darf. Und ich hoffe, dass die Sache von damals vergessen ist, dass Ihr mir eine Chance gebt, neu anzufangen und ich werde alles dafür tun, dass unser FC wieder in die erste Liga kommt.“ Zuletzt hat der 2005 von den Sportfreunde Siegen zum FC gewechselte Helmes nur noch für den VfL Wolfsburg II in der viertklassigen Regionalliga Nord gekickt, wo er immerhin drei Treffer an den ersten Spieltagen markieren konnte. Und er betont seine ganz besondere Beziehung zum Verein: „Die Verbindung zum Verein hat immer bestanden. Jeder weiß, dass ich von hier komme und liebend gern für den Verein gespielt habe. Da war schnell für mich klar, dass ich jetzt den Weg zurückgehe, weil ich mich hier sehr wohlfühle.“

„Hier beim FC weiß ich, was mich erwartet“

Nun gibt der Endzwanziger ein bemerkenswertes Interview, wo er offen und ehrlich über seine Fehler in der Vergangenheit berichtet, aber zugleich auch deutlich macht, dass er nun bei seinem ultimativen Herzensverein angelangt ist. Er macht schnell deutlich, dass er sich keineswegs verschlechtert hat, wenn er gegenüber der „Bild-Zeitung“ anmerkt: „Nein, Köln ist kein Abstieg. Ich bin Zuhause! Ich bin zwar oft durch Verletzungen zurück geworfen worden, aber jetzt wieder topfit. Hier beim FC weiß ich, was mich erwartet. Ich kenne vom Hausmeister bis zur Sekretärin alle.“ Nach der schwierigen Zeit in Wolfsburg, wo er zuletzt im Bundesliga-Team keine echte Chance mehr erhalten hat, hofft er nun inständig, dass seine Leistungskurve wieder nach oben zeigen kann, wenn er auch das gewohnte Umfeld als einen wichtigen Pluspunkt erkannt hat: „Ich hoffe. Das bekannte Umfeld war auch der Hauptgrund zurückzukehren. Ich muss mich zuhause fühlen. Mein Gefühl hat mir gesagt: Du brauchst Köln, um wieder nach oben zu kommen.“

„Ich kann mir die BILD jeden Tag leisten“

Die Ernsthaftigkeit bei dieser Rückkehr wird schnell deutlich, wenn bekannt wird, dass Helmes auf einen gewichtigen Teil seines Gehaltes verzichtet hat, um zu seinem „Lieblingsverein zurückzukehren. So macht er deutlich: „Natürlich habe ich gut verdient. Ich kann mir die BILD jeden Tag leisten. Aber um das noch mal klar zu stellen: Ich bin hier damals nicht wegen des Geldes zu Bayer gegangen!“ Und er nennt die Gründe dafür: „Einige denken, der geht von Werksklub zu Werksklub – dem geht’s nur ums Geld. Bei den Verhandlungen damals mit dem FC ist es nicht so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe. Das hatte mit Geld nichts zu tun. Ich bin zu Bayer gewechselt, weil ich in der Heimat bleiben wollte. Im Herzen bin ich immer ein FCler geblieben. Die FC-Hymne habe ich immer gesummt und selbst bei Bayer ab und zu angestimmt.“ Und selbst im Auto auf dem Weg von Köln nach Leverkusen blieb er der FC-Hymne treu, wie er der „Bild-Zeitung“ verraten hat: „Auch da lief die Hymne. Jeder wusste doch, wo ich herkomme und das ich ein lustiger Typ bin. Gefühlt war ich nie weg vom FC!“

„Ich habe mit der Skepsis gerechnet“

Helmes weiß jedoch auch, dass einige Anhänger diesen Wechsel zu Bayer Leverkusen noch nicht so richtig verziehen haben. Für ihn kann dies beileibe kein Dauerzustand sein: „Ja, das bewegt mich immer noch. Ich habe mit der Skepsis gerechnet. Ich würde mich mit den Kritikern auch treffen und diskutieren, für mich ist das kein Problem. Ich möc
hte die Leute überzeugen, dass ich damals keinem etwas Böses wollte und einfach nur vieles falsch gelaufen ist.“

Patrick Helmes beschreibt sein „Kanal-Laufen“ beim VfL Wolfsburg

Beim VfL Wolfsburg konnte er im November 2010 sogar temporär wieder die Rückkehr in die deutsche Nationalmannschaft feiern. Insgesamt war jedoch seine massive Verletzungsproblematik ein ganz gewichtiger Grund für seine nicht optimal verlaufene Situation bei den „Wölfen“:„Eigentlich ging es immer bergauf. Außer den Kreuzbandrissen war alles super. War ich fit, lief es.“ Über die Beziehung zu Felix Magath kann er folgendes mitteilen: „Der Anfang war schwer. Irgendwann haben wir uns zusammengesetzt und er hat mir vertraut. Es war eine sehr harte Zeit unter ihm. Er hat mich zum Kanal-Laufen geschickt.“ Er beschreibt dieses „Kanal-Laufen“ etwas konkreter: „Da kannst du in Wolfsburg an einem Kanal entlang kilometerweit hoch und runter rennen, immer geradeaus. Im Nachhinein war das Gold wert. Ich war in einer Fitness, die ich noch nie hatte. Natürlich denkst du in diesem Moment, was soll das jetzt hier? Ich will Fußball spielen! Am Ende hat Magath mich wieder spielen lassen und ich habe so konstant gespielt, wie nie zuvor. Ich bin ihm dankbar dafür. Er hat mich gelehrt, alles abzurufen. Ich war kurz davor, zur Nationalmannschaft zurückzukehren. Dann habe ich mir wieder das Kreuzband gerissen.“

„Mein Ziel war früher immer, ein Leben lang für den FC zu spielen“

Auch unter Magath-Nachfolger Dieter Hecking schien er nicht so richtig in die Spur zu kommen. Seine Erklärung für die wenigen Einsätze: „Es war nicht aussichtslos, aber die Mannschaft hatte sich gefunden und es wurde schwer, ins Team zu kommen. Dann hab ich mir überlegt: Was willst du?“ Und diese selbst gestellte Frage konnte er relativ schnell beantworten, denn für ihn wurde schnell ersichtlich, dass der 1. FC Köln sein Verein ist. Dies gibt er auch unumwunden gegenüber der „Bild-Zeitung“ zu: „ Mein Ziel war früher immer, ein Leben lang für den FC zu spielen. Das kann jeder bestätigen. Und für mich ist klar, dass ich hier nie wieder weg möchte!“

„Poldi freut sich, dass ich zurück bin“

Wenn er tatsächlich diese Worte realisieren wird, dann ist die Wahrscheinlichkeit auch relativ hoch, dass er in einigen Jahren zusammen mit Lukas Podolski beim Domstadtklub spielen wird. Über den Kontakt mit dem amtierenden Arsenal-Spieler kann er folgendes berichten: „Poldi hat mir in den letzten Tagen geschrieben. Er freut sich, dass ich zurück bin.“ Über den Zeitpunkt seiner Rückkehr kann Helmes nur folgendes berichten: „Ich glaube, sein Weg wird auch irgendwann wieder zum FC führen. Es wäre schön, wenn ich noch hier wäre, wenn er kommt und wir zusammen spielen könnten – in der 1. Liga!“

„Es wäre dumm, jetzt über die Nationalmannschaft nachzudenken“

Wie bereits erwähnt, hat Helmes Ende 2010 gegen die schwedische Nationalelf sein letztes Länderspiel für das DFB-Team absolviert. Trotz seines derzeitigen Daseins in der 2. Bundesliga glaubt er jedoch nicht daran, dass seine Karriere im deutschen Eliteteam endgültig beendet sein wird. Er begründet dies wie folgt: „Es wäre dumm und hirnlos, jetzt über die Nationalmannschaft nachzudenken. Ich will hier topfit spielen, viele Tore schießen und aufsteigen. Ich weiß, dass Jogi Löw eine hohe Meinung von mir hat und ich letztes Jahr kurz davor war, zurückzukehren. Aber das ist doch jetzt überhaupt kein Thema. Ich weiß, was ich kann und was nicht.“ Und er benennt eine große Stärke, die ihn vom Potential zu einem der besten Stürmer in Deutschland befähigen würde: „Ich bin recht cool vorm Tor  – dafür aber kein Kopfballungeheuer.“


Informationen
Quelle: express.de, bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Patrick Helmes, 1. FC Köln, Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg, Felix Magath, Dieter Hecking
Datum: 05.09.2013 14:35 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1--fc-koeln--patrick-helmes-will-nie-wieder-weg-vom-fc-7416.html
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