1. FC Köln: Streitigkeiten zwischen Spinner und Overath


Nun ist der 1. FC Köln aufgrund von starken eigenen Leistungen, aber auch von günstigen Ergebnissen der Konkurrenz wieder im Aufstiegskampf dabei. Ein Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig könnte die Situation noch ein Stück weit hoffnungsvoller machen. Dennoch wird das morgige Heimspiel gegen den Tabellenführer ein echter Kraftakt werden, da das ehemalige Bundesliga-Gründungsmitglied aus Niedersachsen spielerisch und kämpferisch in der Hinrunde mehr als überzeugen konnte.

Die Bedeutung dieser Partie für den FC ist enorm, da mit einem Sieg der Aufstiegstraum auch unter dem Weihnachtsbaum weiter geträumt werden kann. Allerdings muss dieses ambitionierte Unterfangen ohne Offensivspieler Adil Chihi unternommen werden, der sich beim jüngsten Heimspiel gegen den FC Ingolstadt einen Muskelbündelriss zugezogen hat und mehrere Wochen ausfallen wird. Trotz dieses schmerzhaften Ausfalls hat sich der rheinische Traditionsverein zum Ziel gesetzt, das die beiden letzten Ligabegegnungen gegen Braunschweig und danach beim SV Sandhausen mit der Optimalausbeute von sechs Punkten abgeschlossen werden sollen. Auch im DFB-Pokal beim keinesfalls konstanten Bundesligisten VfB Stuttgart rechnen sich die „Geißböcke“ durchaus etwas aus, zumal man zuletzt sehr erfolgreich im Schwabenland agieren konnte. Der Fokus liegt jedoch primär auf Eintracht Braunschweig. Auch wenn Kölns Trainer Holger Stanislawski Braunschweig gegenüber dem „Kölner Stadt Anzeiger“ als einen „sehr schweren Gegner“ klassifiziert, so ist ein Heimsieg vor rund 40.000 Zuschauern im Rhein Energie-Stadion das erklärte Ziel. Für Kölner Verhältnisse und bei Bewusstsein dieser enormen Bedeutung stellt dieser erwartete Besuch eine Enttäuschung dar.

Der Anspruch ist beim FC gewaltig, denn bei der Pressekonferenz vor dem Spiel untermauerte Stanislawski das Ziel: „Wir wollen dem Herbstmeister Paroli bieten.“ Sicherlich betont er ausdrücklich, dass es gegen die erwiesenermaßen beste Mannschaft der Liga gehen würde. Dennoch hat Stanislawski eine Chance erkannt die „drei Punkte hier zu behalten“.

Unterstützung gibt es derweil auch dem belgischen Torwart Jean-Marie Pfaff der sein großes Interesse für den 1. FC Köln im „Express“ erklärt hat: „Ich verfolge viele Spiele und komme immer gern nach Köln.“ Gleichzeitig drückt er seine Hoffnung auf sportlichen Erfolg in Worte aus: „Am Ende der letzten Saison war ich unendlich traurig, dass Köln abgestiegen ist. Was war das früher für ein großer Verein! Aber jetzt sehe ich eine erfreuliche Entwicklung. Die letzten Spiele waren klasse. Ich hoffe, der Aufstieg klappt noch“, sagte Pfaff und prostete Mato, Adam und auch Adil Chihi fröhlich zu und ging sogar ganz weit: „Wisst ihr, was mein Trau
m ist? Dass der FC irgendwann noch einmal Deutscher Meister wird.“

Am kommenden Dienstag gibt es in der Lanxess-Arena die Mitgliederversammlung des Vereins. Der Vorstand benötigt eine Drei-Viertel-Mehrheit, damit die neu ausgearbeitete Satzung stattgegeben wird. Nun gibt es neue Attacken von Ex-Präsident Wolfgang Overath gegenüber dem derzeitigen FC-Boss Werner Spinner.

Da Spinner ein Schreiben zu den ehemaligen Vorstandsmitgliedern wie Overath und seinen Vize-Präsidenten Jürgen Glowacz und Friedrich Neukirch schickte, um darin mitzuteilen, dass ein Bericht ihrer Tätigkeiten durchaus wünschenswert wäre, kam es zu einer verbalen Antwort vom 74er-Weltmeister in der „Bild“: „Es ist traurig, dass wir erst fünf Tage vor der Sitzung darauf hingewiesen wurden. Wir hätten gerne zu den Mitgliedern gesprochen. So kurz vor der Versammlung kann ich den Termin leider nicht realisieren.“

Spinner jedoch kann diese Art der Kritik nicht richtig verstehen und teilt dazu gegenüber dem „Express“ mit: „Der alte Vorstand hat wie alle Mitglieder fristgerecht Mitte November eine Einladung für die Versammlung erhalten. Es wäre traurig, wenn Herr Overath nach siebenjähriger Amtszeit nicht wüsste, dass er satzungsgemäß für seine Amtszeit vom 1. Juli 2011 die Verantwortung zu tragen hat und hierzu auch Stellung nehmen sollte. Darauf habe ich hingewiesen, für den Fall, dass er es vergessen haben sollte.“ Spinner fügt hinzu, dass er nur mit gutem Gewissen so gehandelt habe: „Gleichzeitig habe ich deutlich gemacht, dass ich als Präsident auf eine Gesamtentlastung für das Geschäftsjahr hinwirken werde.“
Das Verhältnis scheint fast schon zerrüttet, da Overath vielleicht falschen Stolz haben könnte, welcher ihn so ungewöhnlich reagieren lässt. Spinner versucht symbolisch die Hand zu reichen, welcher der 64-Jährige im „Express“ einmal mehr bekräftigt hat: „Ich habe Herrn Overath persönlich auf eine Tasse Kaffee eingeladen. Das hat er abgelehnt. Ich habe ihn öffentlich eingeladen, er hat nicht reagiert. Nun wurde er von uns schriftlich eingeladen – und nur Herr Neukirch hat abgesagt. Von Herrn Overath haben wir nur aus der Zeitung gehört.“ Eine verbale Schlammschlacht wird es zukünftig hoffentlich nicht geben.


Informationen
Quelle: www.express.de; www.ksta.de; www.bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Chihi; Pfaff; Overath; Spinner
Datum: 09.12.2012 18:38 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1--fc-koeln--streitigkeiten-zwischen-spinner-und-overath-3151.html
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