1. FC Köln: Vorfreude auf Derby gegen Fortuna Düsseldorf – Ärger um Adil Chihi

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Das echte Highlight wartet für den 1. FC Köln am Jahresende. So bestreitet der Spitzenreiter der 2. Bundesliga nun eine hochinteressante Begegnung beim wiedererstarkten, rheinischen Rivalen Fortuna Düsseldorf. Es werden sich jedoch nicht nur Gedanken um die sportliche Herausforderung gemacht. Die Vorfreude ist auf beiden Seiten enorm.

„Wir wollen keine negativen Schlagzeilen haben vor Weihnachten“

Kölns-Abwehrchef Dominic Maroh kann im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ dazu folgendes berichten: „Wir sind heiß auf das Derby. Wir wollen mit einem Sieg sowohl uns als auch den Fans ein Weihnachtsgeschenk machen.“ Ganz entscheidend ist für den ehemaligen Bundesligaspieler, dass es zu keinen körperlichen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Fanlagern kommen soll: „Wir wollen keine negativen Schlagzeilen haben vor Weihnachten. Ich kenne solche Spiele aus Nürnberg gegen Fürth. Das war immer extrem hitzig und leidenschaftlich.“

„Wir können gegen jeden Gegner eine Lösung finden“

Die Zufriedenheit ist beim slowenischen Nationalspieler enorm ausgeprägt. Schon jetzt ist nach den Stolperern der vermeintlich härtesten Aufstiegskonkurrenz aus Fürth und Kaiserslautern klar, dass die „Geißböcke“ als Spitzenreiter in die Winterpause gehen können: „Das ist psychologisch ganz wichtig.“ Im Hinspiel gab es ein gerechtes 1:1-Unentschieden nach Treffern von Charlison Benschop und Anthony Ujah. Nun zeigt sich der 26-Jährige absolut optimistisch: „Im Hinspiel waren wir noch nicht in der jetzigen Verfassung. Wir können mittlerweile gegen jeden Gegner eine Lösung finden.“

„Chihis-Zukunft ist Aufgabe der Klubführung“

Nach der gestrigen Trainingseinheit hat sich nun auch FC-Coach Peter Stöger zu der brisanten Personalie Adil Chihi äußern können. So wusste er zu berichten: „Adil war heute radeln, ihm geht es etwas besser.“ So hat der 25-jährige, marokkanische Nationalspieler sowohl bei der Weihnachtsfeier als auch beim Training gefehlt. Ein Magen-Darm-Virus hat ihn dahingerafft. Stöger weiß zu berichten: „Seine Zukunft ist Aufgabe der Klubführung.“

„Nicht alles auf die Waagschale werfen“

Gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat sich nun der Kölner-Erfolgstrainer zum Fall Adil Chihi geäußert. Bekanntlich hat der ehemalige Düsseldorfer bei der Trainingseinheit am Montag gefehlt. Stöger nennt die Gründe dafür: „Er ist krank. Keine Verletzung, er ist krank. Er hat sich beim Physio abgemeldet und gesagt, dass er krank geschrieben ist.“ Auf die Frage, ob dies für das Fernbleiben bei der Weihnachtsfeier der gleiche Grund gewesen ist, kann er keine genaue Aussage tätigen: „ Ist mir nicht bekannt. Ich habe das nicht hinterfragt.“ Zugleich macht er jedoch auch deutlich, dass dies für ihn auch keinen allzu großen Nachteil darstellt: „Wenn jemand keine Lust hat, zur Weihnachtsfeier zu kommen, dann hat er keine Lust, zur Weihnachtsfeier zu kommen. Man muss auch nicht alles auf die Waagschale legen.“

Stöger nimmt Stellung zu Chihis-Fernbleiben bei FC-Weihnachtsfeier

Stöger zeigt sich gewohnt cool und weiß zu berichten, dass das Mannschaftsgefüge dadurch keineswegs tangiert wird. Er begründet dies wie folgt: „Wenn jemand sich nicht eingliedern mag, dann mag er sich nicht eingliedern. Ich bin der letzte, der jemanden zwingt, zu irgendeiner Mannschaftsveranstaltung zu kommen, wenn er keine Lust hat. Dann mag er halt nicht. Dann bleibt ihm übrig, sich im sportlichen Bereich in der Gruppe gut zu verhalten. Wenn das auch nicht der Fall ist, dann kriegt er Ärger.“ Er will den technisch starken Offensivmann jedoch auch in Schutz nehmen: „ Ich habe sportlich nie ein Problem mit ihm gehabt, und die Gruppe auch nicht, was den Sport betrifft. Da hat er sich nichts zuschulden kommen lassen.“

„Es zählt, was ich als Trainer sehe“

Ein gutes halbes Jahrzehnt ist es her, als der damalige FC-Trainer Christoph Daum Adil Chihi mit dem großen Cristiano Ronaldo verglichen hat. Allerdings haben zahlreiche Verletzungen dafür gesorgt, dass er sein großartiges Leistungspotential nie so richtig zur Entfaltung bringen konnte. Der österreichische Erfolgstrainer nennt nun Maßnahmen, wie er mit den begabten Kicker umgeht: „ Ich mache mir nicht so viele Gedanken. Er ist da und wenn er gut ist, spielt er. Und wenn er nicht so gut ist, ist er nicht im Kader. Kein Trainer hat Zeit, darüber nachzudenken, was vor fünf Jahren war. Für die Spieler ist ja manchmal schon nicht mehr wichtig, was vorige Woche war. Wenn ich zwei Personalien vergleichen soll und den Adil hernehme mit den Vorschusslorbeeren und auf der anderen Seite den Matthias Lehmann, den man vor einiger Zeit mit einem nassen Handtuch aus Köln prügeln wollte, dann stelle ich fest: Jeder macht das, wovon er glaubt, dass es wichtig ist für die Mannschaft. Darum spielt der eine, und der andere spielt halt nicht. Was vorher war, ist unwichtig. Ob einer vor vier Jahren gut war in der Einschätzung oder ein anderer vor sieben Monaten ein Fehlgriff – das wird für mich immer uninteressant sein. Es zählt, was ich als Trainer sehe und was ich fühle und dass es der Mannschaft hilft.“

„Wie kann man das Beste rausholen?“

Zum Kontakt mit Chihi sagt er folgendes: „Die drei, vier längeren Gespräche, die wir geführt haben, waren in Ordnung. Jeder ist halt ein bisschen anders. Ich finde es interessant, dass Adil Chihi als Spieler so viel Platz in der Öffentlichkeit findet.“ Auch die Geschichte des 1. FC Köln hat einen Zusammenhang damit. Der Ex-Profi fordert weniger Fokussierung auf die Vergangenheit: „Das hat damit zu tun, dass man hier viel über die Vergangenheit redet. Das hat dem Klub vielleicht auch manchmal im Weg gestanden. Damit kann ich nichts anfangen. Es ist ein toller Klub, aber ich denke anders. Nämlich: Was ist da? Und wie kann man das Beste rausholen?“