1. FC Köln: Wolfgang Overath bezeichnet Spinner als ahnungslosen Selbstdarsteller


Kaum spielt die Mannschaft des 1. FC Köln einen beruhigenden Fußball, der auch noch mit einer konsequenten Punkteausbeute belohnt wird, da droht sich ein neuer Konfliktherd aufzutun. Diesmal steht der FC-Präsident Werner Spinner im Fokus der Kritik besonders durch seinen Vorgänger Wolfgang Overath. Anlass für diese Problematik der Beiden ist der gezielte Angriff von Spinner gegen Overath bei einer Podiums-Diskussion vor Wirtschafts-Bossen. Der Grund für diese Baustelle bleibt hingegen schleierhaft, denn der FC benötigt für die wichtigen, kommenden Wochen Ruhe und Harmonie auch im Umfeld.

Der gesamte Verein ist durch diese unbedachten Aussagen von Spinner wieder ein wenig in Aufruhr versetzt worden und auch sein Vorgänger reagiert für solche verbalen Angriffe verständnislos. Der ehemalige FC-Boss wird von der „Bild“ mit den Worten zitiert: „Ich möchte mich zu diesen Dingen nicht weiter äußern. Nur so viel: Es gibt immer wieder Selbstdarsteller, die man ertragen muss und kann – wenn die aber auch noch ahnungslos sind, dann wird es sehr gefährlich für den Verein!“

Der geneigte Beobachter hinterfragt die Intention und auch die Richtigkeit einiger Aussagen, die auch nicht unbedingt der Wahrheit entsprochen haben und inhaltlich und zeitlich völlig unpassend gewesen sind. So betonte Spinner in einer emotionalen Aussage, dass nach dem Overath-Rücktritt die Verwaltungs-Bosse Wolf und Sanktjohanser den Verein sehr schlecht aufgestellt vorgefunden haben. Dies konnte Wolf jedoch kurz nach seiner Amtsübernahme dementieren: „Der Verein ist voll handlungsfähig und gut aufgestellt.“

Womit er auch absolut Recht hat, denn der Traditionsverein 1. FC Köln belegte den elften Tabellenplatz in der Bundesliga. Auch wenn auf den ersten Blick die Verbindlichkeiten in Höhe von 25 Millionen Euro als sehr hoch empfunden worden sind, so gab es erhebliche Spielerwerte, die diese Summe ein wenig relativieren konnten. So lag nach Angaben von „transfermarkt.de“ der Wert von Lukas Podolski bei 15 Millionen Euro, Geromel datierte bei 8 Millionen Euro, während Sascha Riether immerhin noch 4 Millionen Euro eingebracht hat. Allein dieses Trio hatte einen Transferwert von 27 Millionen Euro. Auch die Geschäftsstelle, die auf sechs Millionen Euro festgelegt worden ist, konnte im Vergleich zu vor der Overath-Ära eine finanzielle Steigerung demonstrieren.

Der Konsens von Werner Spinner war, dass erst Overath sämtliche Probleme ans Geißbockheim gebracht hat. Lobend wurde der ehemalige Vereins-Boss Caspers erwähnt, unter dessen Ägide erhebliche Schulden abgebaut worden seien. Ein wenig Vergesslichkeit bewies der eloquente Spinner jedoch, als er die 12 Millionen Euro an Schulden vergessen hat, die Caspers Overath überlassen hat. Wahre Lobeshymnen schwang Spinner auf den Lokalrivalen Bayer Leverkusen über den er sagte: „Wenn der FC auch so gut geführt worden wäre, würde es mehr Spaß machen.“ Und vor wenigen Wochen sagte er den Satz, der nun in einem neuen Zusammenhang steht: „Ich bin zum Arbeiten gewählt worden. Nicht zum Spaß haben.“

Diese Aussagen sind wahrlich keine Eigenwerbung und könnten si
ch als klassisches "Eigentor" erweisen, denn Spinner sollte die Souveränität besitzen und nicht nachhacken. Die gesamte Konzentration sollte der Gegenwart und der Zukunft dieses ganz besonderen Vereins gewidmet werden. Vielmehr sollte Spinner neben der sportlichen Leistungsfähigkeit auch die Akquirierung eines neuen Groß-Sponsor erledigen. Für den finanziell stark angeschlagenen Verein wären diese Themen deutlich wichtiger. Es gibt also auch für Spinner noch viel zu tun.

Wenige Tage vor dem Montagsspiel gegen Dynamo Dresden geht in Köln schon ein wenig die Angst um. Nicht unbedingt in sportlicher Hinsicht, denn Dresden kann man durchaus besiegen und damit auch weiter in der Tabelle klettern. Vielmehr machen gewaltbereite Dresden-Fans Sorge, die sich auf die Reise in die Domstadt machen werden. Auch deshalb hat die Polizei die höchste Sicherheitsstufe für das kommende Heimspiel ausgerufen. 38 Hooligans haben bereits ein Stadtverbot erteilt bekommen. Damit sich dieses auch in die Tat umsetzen kann, werden auch Polizeibeamte aus Sachsen vor Ort im Einsatz sein. Ein Zwangsgeld von 500 Euro wird fällig, wenn diese Rowdys tatsächlich die Stadtgrenzen betreten. Dazu meint Polizeioberrat Volker Lange gegenüber der „Bild“: „Das sind Leute, die niemand im Kölner Stadion haben möchte. Selbst Dresdner Ultras lehnen die Typen ab.“

Insgesamt wird mit 3000 Dynamo-Fans gerechnet. Wieder Lange: „Zehn Prozent sind schon auffällig geworden. Einige haben bereits in Duisburg Stress gemacht, in Bochum Kassen im Catering-Bereich geraubt und in Berlin Polizisten angegriffen.“ Es werden 1200 Polizisten im Einsatz sein und damit mehr als beim Derby gegen Mönchengladbach. Dynamo-Sprecher Enrico Bach wird konkreter: „Die `Faust des Ostens´ wurde als kriminelle Vereinigung verdächtigt. Die Gruppe wurde von normalen Fans des Stadions verwiesen.“

Ein wahrlich ungünstiger Zeitpunkt, da sich die Kölner-Fans zuletzt zumeist ruhig verhalten haben. Dazu meint auch Carsten Blecher vom Fanprojekt: „Seit dem letzten Spieltag der Vorsaison gab es keine Zwischenfälle. Wir hoffen, das bleibt so.“ Die Frage muss jedoch angebracht sein, wie sich diese Situation am Montag entwickeln kann. Einige Anhänger kommen ausschließlich nach Köln, um Randale zu machen. Die Erinnerung an Dortmund vor gut einem Jahr sind noch präsent. Hoffentlich gibt es neben dem Fußballspiel auf dem Rasen nicht auch ein ganz "spezielles" Spiel zwischen den Anhängern. Hoffentlich wird die Vernunft und die Sicherheit in diesem Fall siegen.


Informationen
Quelle: bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Spinner; Overath; Podolski; Riether; Geromel
Datum: 05.10.2012 19:41 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1--fc-koeln--wolfgang-overath-bezeichnet-spinner-als-ahnungslosen-selbstdarsteller-2411.html
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