1. FC Köln-Angreifer Thomas Bröker realistisch: „Wir dürfen uns keine Ausrutscher mehr erlauben“


Der zehnte Tabellenplatz mit 26 Punkten nach 19 Saisonspielen in der zweiten Bundesliga kann gewiss nicht der Anspruch vom einst ruhmreichen 1. FC Köln sein, der zurzeit einzig von seiner Vergangenheit lebt und den Aufstieg nur schaffen kann, wenn Konstanz in die Leistungen gebracht werden kann. Bei gerade einmal fünf Zählern Rückstand ist klar, dass der direkte Wiederaufstieg für den Bundesliga-Absteiger gewiss keine Utopie darstellt. Dennoch sollte an die jüngsten Leistungen angeknüpft werden, wenn man das Spiel beim SV Sandhausen einmal davon ausklammern darf. Nun äußert sich Miso Brecko über die bisherigen Saisonbilanz.

So bilanziert er die bisherige Serie und ist besonders auf die Begegnung beim TSV 1860 München von Ende November sichtlich angetan, wie er dem „Express“ verraten hat: „Das Spiel in München war schon sehr wichtig. Gerade nach dem 0:0 zu Hause gegen Duisburg. Für viele galt 1860 als Favorit, wir haben sie locker geschlagen.“ Ein Sieg für die Moral war sicherlich der überaus turbulente 3:2-Sieg beim SSV Jahn Regensburg, als nach einem scheinbar verloren geglaubtem Spiel nach einem 0:2-Rückstand noch ein 3:2 erzielt werden konnte: „Wie wir das gedreht haben. Und nachher mit den Fans auf der Raststätte gefeiert haben - war Wahnsinn!“ Dennoch war man nicht richtig froh wegen solcher Erfolge, da der schleppende Start die Stimmungslage deutlich getrübt hat: „Erleichterung verspürten wir schon, aber wir waren immer noch sauer, dass wir immer noch so wenige Punkte hatten.“
Die ersten sechs Begegnung wurden vom 1. FC Köln teilweise geradezu fahrlässig verspielt. Die Mannschaft war noch nicht genügend aufeinander abgestimmt und machte leichte Fehler, die zu bitteren Punktverlusten geführt haben. So fasst der slowenische Nationalspieler zusammen: „In den ersten sechs Spielen haben wir uns viel kaputtgemacht. Das Gegentor zum 1:1 war ein Gefühl fast wie der Abstieg. Nach dem peinlichen Spiel in Braunschweig führst du und denkst, du holst drei Punkte. Dann kriegst du in der 90. Minute das 1:1.“
Ebenfalls bitter waren die Punktverluste gegen die Ostvereine wie beim 1:1-Unentschieden im Heimspiel gegen Dynamo Dresden und ebenso die schlimme 1:2-Niederlage bei Union Berlin. Spielführer Miso Brecko versuchte sich in diesen Situationen auch der Verantwortung zu stellen: „In entscheidenden Momenten habe ich gepatzt. Deshalb hab' ich die Niederlage auf mich genommen.“ Das äußerst schwache 0:0-Unentschieden gegen den Abstiegskandidaten MSV Duisburg war zweifelsfrei der absolute Tiefpunkt, wie auch Brecko bestätigen kann: „Die Stimmung begann zu kippen. Die Leute waren enttäuscht und sauer. Wir auch.“
Auch der von Fortuna Düsseldorf heimgekehrt
e Offensivmann Thomas Bröker ist trotz des biederen Mittelfeldplatzes und einer persönlich unbefriedigenden Situation mit der Perspektive absolut zufrieden: „Ich habe meinen Schritt hierhin definitiv nie bereut. Ich will hier Teil von etwas Neuem werden – und ich bin der festen Überzeugung, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Und verweist auf die positive Entwicklung: „Wir mussten uns erst einmal finden, so etwas dauert seine Zeit. Aber seit dem siebten Spieltag haben wir doch bewiesen, dass wir unserem Anspruch, ein Topteam in dieser Liga zu sein, gerecht werden können.“
In seinen zwölf absolvierten Spielen konnte er zwei Elfmetertore und ein Assist für sich verbuchen. Selbstverständlich ist diese Bilanz noch deutlich ausbaufähig. Bitter war für ihn sicherlich auch die Tatsache, dass ihm Rückenleiden und Magen-Darm-Probleme vom Fußballspielen gehindert haben. Dennoch sprüht der kampfstarke Bröker auch weiterhin vor Optimismus: „Wir haben schon einige Chancen liegen gelassen, keine Frage. Aber wir haben in den letzten Wochen auch einiges an Boden auf Platz 3 gutgemacht. Die beiden oben, Braunschweig und Hertha, die sind zu weit weg. Aber Kaiserslautern ist in Sichtweite – und wir werden wirklich alles versuchen, ihnen den dritten Platz noch streitig zu machen.“ Dennoch ist der gebürtige Meppener auch Realist genug, dass er richtig einzuschätzen weiß, dass vom ersten Spiel nach der Winterpause die erhoffte Aufholjagd gelingen kann. Das Potential hat das Team durchaus, denn spielerische Klasse ist mit kämpferischen Elementen bestens gepaart. Hinzu kommt die Tatsache, dass sich die zahlreichen jungen Spieler nun besser an die neue Spielklasse gewöhnt haben. Bröker erwartet ein totales Engagement seiner Mitspieler: „Es sind noch 15 Spiele - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wir sind in einer Lauerstellung, werden uns bestmöglich vorbereiten – um voll da zu sein, wenn es wieder losgeht. Denn eins ist auch klar: Ausrutscher dürfen wir uns keine mehr erlauben.“ Womit der 27-Jährige sicherlich kein Unrecht haben dürfte.


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Bröker; Brecko; TSV 1860 München; Dynamo Dresden; Eintracht Braunschweig
Datum: 28.12.2012 19:47 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1--fc-koeln-angreifer-thomas-broeker-realistisch--„wir-duerfen-uns-keine-ausrutscher-mehr-erlauben“-3355.html
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