1. FC Köln gelingt der erhoffte Befreiungsschlag


Dieser Auswärtssieg über den SC Paderborn bedeutete für den 1. FC Köln enorm viel, denn nach langer Zeit konnten endlich einmal zwei Spiele in Serie gewonnen werden, womit der Anschluss ans untere Tabellenmittelfeld hergestellt werden konnte. Deshalb war auch die heimatliche Fahrt von Stanislawski und seinem Co-Trainer Peter Nemet mit ruhigem Gewissen zu erdulden.

Eine Beschäftigung hatte das Duo auch schon gefunden, wie "Stani" gegenüber dem „Express“ erklärte: „Auf der Autobahn werden wir etwas fachsimpeln.“ Einen kleinen Wunsch äußert er dennoch, denn die letzten Wochen waren durchaus stressig, aber mit zwei Siegen in den letzten beiden Spielen auch überaus erfolgreich. So nannte er eine fußballfreie Zeit als das Höchste der Gefühle: „Und dann versucht man auch mal, den Sonntag mal ganz ohne Fußball durchzuschnaufen.“

Die Skepsis dürfte jedoch angebracht bleiben, ob sich dies auch tatsächlich in die Tat umsetzen kann, da der gebürtige Hamburger als absolut "fußballverrückt" gilt und sich tagtäglich mit dem Sport im Allgemeinen und seinem Verein im Speziellen beschäftigt. Auch weil er die bedrohliche Tabellensituation erkannt hat, war die Erleichterung in seinen Worten spürbar, als er gegenüber dem „Express“ erklärte: „Es ist wichtig, dass wir jetzt diese sechs Punkte geholt haben und alles mal ein bisschen sacken lassen können“, atmet auch der Trainer durch. Und schiebt sofort hinterher: „Aber Ausruhen ist nicht! Wir haben noch viel vor!“

Spielerisch und kämpferisch konnte seine Mannschaft im Gastspiel in der Paderborner Benteler Arena absolut überzeugend auftreten. Besonders beeindruckend war die Unterstützung der rund 5000 Anhänger, die ihr Kölner Team frenetisch unterstützen und sich wahrlich als der 12. Mann auf den Rängen erwiesen haben. Nach einem Fehlstart in die Spielzeit für den Bundesliga-Absteiger mit sechs sieglosen Spielen möchte der clevere Trainer bewusst kein Saisonziel ausgeben. Deshalb versucht er nur an das nächste Spiel zu denken: „Wir gucken nur auf Dresden. Da wollen wir mit vielen Zuschauern und Klasse-Stimmung diesen Dreier holen.“

Natürlich weiß auch der Trainer, dass in der bisherigen Spielzeit durch eine schlampige Chancenverwertung der eine oder andere Treffer zu wenig erzielt worden ist. Dies macht er auch gegenüber dem „Express“ deutlich, wenn er sagt: „Wir haben den Anspruch, dass wir sagen, wir hätten deutlich mehr Punkte holen müssen. Das müssen wir uns an die eigene Pappe heften, da ist kein Gegner für verantwortlich.“

In den letzten Begegnungen jedoch hat der rheinische Traditionsverein deutlich effektiver im Abschluss agiert und hat mit den nigerianischen Neuzugang Anthony Ujah sogar einen neuen Publikumsliebling, der vo
n den zahlreichen FC-Fans nach dem Spiel in Paderborn enthusiastisch gefeiert worden ist. Ihm wurde sogar das Zaunrecht eingeräumt, was nur besonders verdienstvollen Akteuren zuteil wird. Zufriedenheit demonstrierte der 22-Jährige dementsprechend auch nach diesem Erlebnis, indem er sagte: „Das ist ein gutes Gefühl im Moment“, so der Afrikaner, der hinzufügt: „Du kannst das Glücksgefühl bei jedem Spieler in den Augen sehen.“

Auch Trainer Stanislawski hat ein gutes Gefühl, wenn er an die Gemeinschaft seiner neu zusammengestellten Mannschaft denkt: „Da wächst was zusammen.“ Auch die treuen, wie leidenschaftlichen Fans bezieht er ausdrücklich mit ein. Ein Zusammenhalt scheint zu entstehen, den es in Köln lange nicht mehr gegeben hat.
Auch Außenverteidiger Christian Eichner ist sichtlich euphorisiert ob dieses neuen Zustands: „Jeder kann sich vorstellen, dass der Saisonstart in den Kleidern steckte. Aber jeder von uns war bereit das umzubiegen. Diese Mannschaft ist geil, und wir haben einen super Spirit drin!“

Den Siegtreffer, der für die gute Stimmung im Geißbocklager verantwortlich gewesen ist, wurde durch den eingewechselten Adil Chihi erzielt, der rund 20 Spielminuten vor Spielende nach einer hervorragenden Einzelleistung von Thomas Bröker die Kugel ins Paderborner Tor aus kurzer Entfernung einschieben konnte. Dazu meinte der Matchwinner: „Ich bin glücklich, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Natürlich will ich immer spielen.“ Ein wenig stolz war auch der Trainer, der erklärte: „Meine Maßnahmen haben gefruchtet.“ Auch die Unterstützung von den zahlreichen Anhängern tat dem Deutsch-Marokkaner anscheinend gut, wie er gegenüber dem „Express“ bestätigen kann: „Dass die Fans mich heute so angefeuert haben, hat mir richtig gut getan.“ Ein dickes Kompliment an die treue Fanschar, die für eine echte Heimspielatmosphäre im Ostwestfälischen sorgten und ihre kämpfende und spielende Mannschaft zum Sieg getrieben haben. Sicherlich war auch der Applaus und die Gänsehautstimmung nach dem siegreichen Spiel Balsam für die geschundene Seele der FC-Spieler. In den kommenden Tagen dürfte das Selbstvertrauen weiter bei den intensiven Trainingseinheiten steigen. Dieser FC-Mannschaft ist in dieser Spielzeit noch Einiges zuzutrauen. Hoffentlich kann sie den guten Aufwärtstrend mit einem Heimsieg gegen Dynamo Dresden fortführen.


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; SC Paderborn; Bröker; Eichner; Chihi; Ujah
Datum: 01.10.2012 21:04 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1--fc-koeln-gelingt-der-erhoffte-befreiungsschlag-2338.html
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