1. FC Köln-Stürmer Chong Tese vor dem Abschied


So ganz langsam scheint es tatsächlich so zu sein als wenn sich die Zeit von Chong Tese beim 1. FC Köln dem Ende zuneigt. Mit viel Kritik ist der Nordkoreaner im Winter 2012 aus Bochum verpflichtet worden, auch wenn letztlich der inzwischen unbeliebte Sportdirektor Volker Finke für diesen Transfer verantwortlich war und der damalige Trainer Stale Solbakken nicht wirklich involviert gewesen ist. Nun muss der ehemalige Stürmer des VfL Bochum im Winter wahrscheinlich Köln verlassen.

Auch wenn die Abwicklung dieses Transfers eher suboptimal verlaufen ist, so muss konstatiert werden, dass nicht wenige Anhänger und auch Verantwortliche des 1. FC Köln von den sportlichen Qualitäten des in Japan geborenen Nordkoreaners absolut überzeugt gewesen sind. Immerhin war Tese Teilnehmer bei der WM 2010 in Südafrika und konnte dort als "Wayne Rooney von Nordkorea" ebenso eindrucksvoll auf sich aufmerksam machen, wie bei der emotionalen Rührung der Nationalhymne, die ihn weltbekannt gemacht hat. Nun ist die Weltmeisterschaft jedoch ganz fern und Tese muss sich häufig mit einem Tribünenplatz anfreunden, wenn der FC spielt. Deshalb sagt ein ehrlicher Tese gegenüber der „Bild“:
„Das hatte ich mir alles anders vorgestellt. Ich stehe seit Wochen nicht im Kader und spiele keine Rolle mehr. Ich glaube nicht, dass sich das noch ändert. Im Winter bin ich weg, obwohl ich gerne in Köln bleiben würde.“

Die Beziehung zwischen Tese und dem 1. FC Köln war bisher ein einziges Missverständnis, denn niemals konnte der technisch und spielstarke Asiate seine beeindruckenden Fähigkeiten auch wirklich auf dem Platz umsetzen. Nur 148 Zweitligaminuten sind Zeugnis von seinem Reservistendasein, auch wenn er zuletzt wieder in der vermeintlichen A-E
lf im Training stürmen dürfte. Im Angriff wurde er neben dem gesetzten Anthony Ujah ausprobiert und traf fast nach Belieben. Trotz dieser starken Trainingsvorstellungen durfte er auch im DFB-Pokal in Worms nicht dem Kader angehören. Und ein wenig enttäuscht teilt er gegenüber den Journalisten mit: „Ich habe vor mehreren Wochen mit dem Trainer gesprochen. Aber er möchte über solche Dinge nicht diskutieren.“

Das Potential ist definitiv da. Als Problem hat sich erwiesen, dass die Konkurrenz bei Trainer Stanislawski die derzeit deutlich besseren Karten besitzt. Auch wenn Trainer Stanislawski ehrlich zugibt: „Es liegt nicht an seinen Trainingsleistungen. Wir haben mit Ujah einfach einen sehr präsenten Stürmer und bevorzugen danach im Moment Kacper Przybylko.“ Und macht zugleich seinem Angreifer ein klein wenig Hoffnung, wenn er sagt: „Er muss wie alle anderen geduldig bleiben und auf seine Chance warten. Die Situation ist sicher nicht befriedigend für ihn. Aber Tese hat wie jeder eine Perspektive.“ Dennoch glaubt Tese nicht mehr so wirklich dran und hat sich mit einem möglichen Wechsel abgefunden: „Angebote gibt es genug.“ Es müsste schon einem Wunder gleichen, wenn Tese auch über den Winter hinaus in Köln bleiben würde.


Informationen
Quelle: www.bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Tese; Solbakken; Finke; Ujah
Datum: 31.10.2012 21:08 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1--fc-koeln-stuermer-chong-tese-vor-dem-abschied-2635.html
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