1. FC Köln und die überaus kluge Transferpolitik


1. FC Köln und die überaus kluge Transferpolitik
Gute Arbeit verrichtet zweifelsfrei 1. FC Köln-Manager Jörg Schmadtke in diesen Tagen kurz nach dem Saisonende. Konkret geht es um seine Transferpolitik, die ausgesprochen clever und weitsichtig anzusehen ist. Nach der Verpflichtung von Mergim Mavraj, der ablösefrei vom Zweitligisten Spielvereinigung Greuther Fürth in die Domstadt gewechselt ist, steht nun mit Salif Sane von Hannover 96 ein ehemaliger Schützling von Schmadtke im Verdacht bei den Kölnern im Gespräc zu sein. Für Kacper Przybylko scheint eine Rückkehr ans Geißbockheim allerdings eher unrealistisch zu sein.

Mergim Mavraj kündigt Abschied an

Der „Kölner-Stadt-Anzeiger“ hat nun vermelden können, dass der 23-jährige senegalesische Defensivspieler beim Bundesliga-Aufsteiger im Gespräch ist. In der abgelaufenen Spielzeit hat der technisch starke Defensivmann 19 Partien für die Niedersachsen in der Innenverteidigung bestritten, in denen ihm immerhin zwei Treffer gelangen. Eine ausgezeichnete Spieleröffnung und tolle Anlagen zeichnen ihn aus. Der 27-jährige Mavraj hat sich bereits für den 1. FC Köln entschieden und hat nach dem unglücklichen Ausscheiden im Relegationsrückspiel gegen den Hamburger SV nun auf seiner „Facebook-Seite“ klare Worte des Abschieds finden können: „Zum letzten mal in diesen Farben und dann so eine Kulisse. So kann man sich verabschieden.“

„Sehr zufrieden mit dem, was wir bis jetzt erreicht haben“

Die Transferpolitik des 1. FC Köln scheint sich als ausgesprochen clever zu erweisen, denn während in der Vergangenheit große Namen verpflichtet worden sind, die nicht die notwendige Leistung auf dem Spielfeld bringen konnten und zudem das Gehaltsgefüge ordentlich durch einander bringen konnten, sind nun sportlich werthaltige Akteure bei den Geißböcken im Gespräch. Auch FC-Trainer Peter Stöger hat nun klar zum Ausdruck bringen können, dass die aktuellen Transfers auch seinen Geschmackt treffen können: „Es geht nicht darum, große Stars zu verpflichten. Sondern einen ausgeglichen Kader auf ein so hohes Niveau wie möglich zu bringen.“ In allen Mannschaftsteilen sollen gezielte Verstärkungen die Qualität des Kaders erhöhen. Bisher schienen die genannten Namen auch sehr sinnvoll zu sein. Stöger erklärt gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass diese positive Entwicklung ihn sehr erfreuen kann: „Wir sind sehr früh unterwegs und sehr zufrieden mit dem, was wir bis jetzt erreicht haben.“

Zwei Nationalspieler für die Außenbahn

Schon seit einigen Wochen ist der Transfer vom polnischen Rechtsverteidiger Pawel Olkowski zum FC längst beschlossene Sache. Der slowenische Nationalspieler Miso Brecko, der seit 2008 schon für die Rheinländer spielt und mittlerweile zum Spielführer mutiert ist, bekommt dadurch mächtig Konkurrenz, was seinen Leistungen sicherlich noch einmal erheblich Auftrieb verleihen kann. Auf der linken Außenposition ist der slowenische Auswahlspieler Dusan Svento von Red Bull Salzburg verpflichtet worden. Der bisherige Stammhalter Jonas Hector wird dadurch in seiner Leistung vielleicht noch ein wenig gekitzelt werden. Im defensiven Mittelfeld wird Kevin Vogt vom Bundesliga-Konkurrenten FC Augsburg für neue Konkurrenz sorgen. Einzig die Ablösesumme muss noch mit dem FCA verhandelt werden. Eine ähnliche Problematik gibt es auch beim 22-jährigen Angreifer Simon Zoller, der in der abgelaufenen Spielzeit für den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern 13 Treffer hat erzielen kann und den bisherigen Angreifern Patrick Helmes und Anthony Ujah einen erheblichen Konkurrenzkampf bescheren soll. Olkowski und Svento sind aktuelle Nationalspieler.

Nur Vogt und Mavraj verfügen über Bundesliga-Erfahrung

FC-Geschäftsführer Jörg Schmadtke gilt in den Transfergeschäften mittlerweile als Hoffnungsträger und verspricht via „Kölner-Stadt-Anzeiger“ folgendes: „Ab Montag gehts wieder zur Sache.“ Die Wahrscheinlichkeit ist nicht gerade von geringer Natur, dass diese fünf Spieler einen Vertrag beim FC unterschreiben. Ob dies auch tatsächlich für die deutlich anspruchsvollere Bundesliga reichen wird, muss sich erst einmal noch erweisen. Stöger glaubt unterdessen voll und ganz an die Qualität seiner Kicker: „Unser Grundgerüst steht, der Aufstiegskader genießt unser Vertrauen.“
sagt Stöger. Einzig Vogt (57 Bundesliga-Spiele) und Mavraj (84) können von den gehandelten Neuzugängen auf Bundesliga-Erfahrung zurückgreifen. Bei Zoller könnte das Risiko dabei schon deutlich größer sein, denn bei einer kolpoltierten Summe in Höhe von 2, 5 Millionen Euro für einen Stürmer, der in der vorletzten Spielzeit noch in der 3. Liga für den VfL Osn
abrück auf Torejagd gegangen ist, muss die Erstligatauglichkeit zunächst noch nachgewiesen werden. Möglich, dass der geschickte Schmadtke die Ablösesumme noch auf 1, 5 Millionen Euro herunterhandeln könnte.

Weitere Neuzugänge sind möglich

Trotz der deutlich verbesserten Einnahmesituation durch den Bundesliga-Aufstieg möchte der 1. FC Köln auch den Schuldenabbau weiter vorantreiben, um selbst handlungsfähiger werden zu können. Das Budget für Neuzugänge ist nunmehr fast schon ausgeschöpft, denn bei jeweils rund 1, 5 Million Euro für Zoller und Vogt und 600.000 Euro für Svento ist der Rahmen fast schon ausgeschöpft. Trotzdem gibt es auch weiterhin die Möglichkeit, dass weitere Transfers getätigt werden können, wie auch Stöger dem „Express“ verraten hat: „Das Gerüst mag stehen, trotzdem halten wir die Augen offen.“Ähnliche Gedankengänge hat auch sein Manager, der sich als kreativ präsentieren konnte: „Wir haben schon noch ein paar Ideen...“

Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn mit erstaunlicher Entwicklung

In der jüngst beendeten Spielzeit hat es in der 2. Fußball-Bundesliga kein anderes Team gegeben, was besser als die Kölner verdienen konnte. So hat der erste Bundesliga-Meister aus dem Vermarktungspool am besten absahnen können. Insgesamt sind 118,8 Millionen Euro aus den nationalen und internationalen Erlösen der Deutschen Fußball Liga (DFL) verteilt worden. Davon haben die Kölner den größten Anteil mit 10, 039 Millionen Euro erhalten. Grund dafür ist gewesen, dass man sich den ersten Platz in der Zweitliga-Fünfjahreswertung hat sichern können. Und dies noch vor dem 1. FC Kaiserslautern, der diesen Platz bisher inne gehabt hat und immerhin noch auf 9, 445 Millionen Euro kommen kann. Einen sehr erstaunlichen Sprung in der Tabelle hat unterdessen der zweite Aufsteiger SC Paderborn 07 hinlegen können, denn durch die beachtliche Entwicklung der Ostwestfalen konnte man sich vom achten auf den sechsten Platz in diesem Ranking vorschieben, wodurch 7, 573 Millionen Euro an Geldern für die Bundesliga eingenommen werden konnten.

Bielefeld kann sich in Geldrangliste erheblich verbessern

Nur knapp scheiterte am gestrigen Abend die Spielvereinigung aus Fürth am direkten Bundesliga-Aufstieg. In der Fünfjahreswertung haben die „Kleeblätter“ ebenfalls den dritten Rang belegen können, womit man immer noch auf 8, 91 Millionen Euro kommen konnte. Der Tabellenletzte dieser Rangliste mit dem DSC Arminia Bielefeld bestreitet bekanntlich nach dem 3:1-Hinspielsieg beim SV Darmstadt 98 in der Relegation am heutigen Abend das Rückspiel in der heimischen Schüco Arena. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Leineweberstädter, die bisher eingenommenen 4, 455 Millionen Euro in der Zukunft noch steigern können.

Großer Kontrast zwischen Erst- und Zweitklassigkeit

Die Summe des Zweitliga-Anteils aus der DFL-Vermarktung ist so zusammengesetzt, dass 117 Millionen Euro aus den nationalen Erlösen zusammenkommen und ein Solidarbeitrag in Höhe von 1, 8 Millionen Euro aus insgesamt 66 Millionen für die Einnahmen aus den internationalen Übertragungen zusammenkommen. Die Bundesliga hat mit 468 Millionen Euro einen deutlich größeren Betrag zur Verfügung. Die Geldrangliste spielt eine enorm hohe Rolle bei den einzelnen Vereinen. So besitzt auch die jeweils abgelaufene Spielzeit eine fünfmal so hohe Werthaltigkeit wie die älteste relevante Saison. Hier ist die Fünf-Jahres-Wertung im deutschen Fußball-Unterhaus nach der Spielzeit 2013/14:

 1. 1. FC Köln 10.038.600 Euro
 2. 1. FC K´lautern 9.444.600
 3. SpVgg Greuther Fürth 8.910.00
 4. Fortuna Düsseldorf 8.421.300
 5. FC St. Pauli 7.904.700
 6. SC Paderborn 7.572.600
 7. 1860 München7.128.000
 8. Union Berlin 6.712.200
 9. FSV Frankfurt 6.339.600
10. VfL Bochum 5.983.200
11. FC Ingolstadt 5.539.900
12. Energie Cottbus 5.516.500
13. Karlsruher SC 5.320.800
14. Erzgebirge Aue 5.108.400
15. VfR Aalen 4.941.900
16. Dynamo Dresden 4.749.300
17. SV Sandhausen 4.587.300
18. Arminia Bielefeld 4.455.000


Informationen
Quelle: ksta.de, "express.de"," focus.de"
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln, Peter Stöger, Jörg Schmadtke, Kevin Vogt, Dusan Svento, Pawel Olkowski
Datum: 19.05.2014 16:43 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1--fc-koeln-und-die-ueberaus-kluge-transferpolitik-12892.html
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