1. FC Köln-Vize-Boss Schumacher zu Przybylko: „Ich zähle auf dich“


1. FC Köln-Vize-Boss Schumacher zu Przybylko: „Ich zähle auf dich“
Bild: dfb.de
Der 1. FC Köln scheint immer mehr zu den „Last-Minute“-Experten zu mutieren, denn wie schon in den Heimspielen gegen Erzgebirge Aue und Jahn Regensburg konnte auch gegen den VfR Aalen im gestrigen Heimspiel der Siegtreffer erst in der finalen Schlussphase erzielt werden. Kacper Przybylko war der vielumjubelte Matchwinner, der in der 93. Spielminute für das Siegtor verantwortlich gewesen ist. FC-Trainer Holger Stanislawski versuchte nach dem Spiel deutlich zu machen: „Das sind Herztodspiele.“ Immerhin stehen die Kölner damit zumindest für eine Nacht auf Relegationsplatz drei. Vielleicht kann dieser Sieg im Saisonabschluss noch einmal von einer enormen Bedeutung sein.

Stanislawski: „Wir haben 60 Minuten lang ganz schlechten Fußball gespielt“
Auf der anschließenden Pressekonferenz wählte „Stani“ dann schon deutlich realistischere Worte und übte auch Kritik an seinem Team, als er erklärte: „Wir haben 60 Minuten lang ganz schlecht Fußball gespielt. Uns hat es an Leichtigkeit gefehlt.“ In der Tat präsentierte sich der selbsternannte Aufstiegskandidat keineswegs wie ein solcher und offenbarte Defizite in vielerlei Hinsicht. Bei einem 0:0-Unentschieden wäre nach einer insgesamt schwachen Vorstellung der Aufstiegszug wahrscheinlich ohne den Bundesliga-Absteiger aus der Domstadt abgefahren. So hingegen versuchte man die Art und Weise dieses extrem glücklichen Heimsieges ein wenig zu relativieren, wenn der Fußball-Lehrer deutlich macht: „Es ist dann relativ egal, ob du es verdient hast oder nicht. Und wann das Tor fällt, ist völlig wurscht. Die Jungs haben es erzwungen.“

Stani: „Ich freu mich für Pritsche, dass es geklappt hat“
20 Jahre ist der Siegtorschütze, der wegen seines „Zungenbrechernamens“ von seinen Kollegen der Einfachheithalber einfach nur „Pritsche“ genannt wird. Als Belohnung winkt ein Startelfeinsatz im kommenden Auswärtsspiel beim MSV Duisburg. Freudig erklärt nun zumindest sein Trainer: „Ich freu mich für Pritsche, dass es geklappt hat.“ Vor allem im Training hat der polnische Juniorennationalspieler überzeugende Vorstellungen abliefern können. Vielleicht hat auch der Fußball-Gott mit ihm ein Einsehen gehabt und deshalb fiel dieser eminent wichtige Treffer, der der zeitweise verunsichert wirkenden Mannschaft noch einmal einen neuen Schub geben könnte. Sein Trainer hat vollstes Vertrauen in den kantigen Blondschopf, wenn er sagt: „Es war nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn reinschmeißen.“

Zuschauer hatten sich mit torlosen Remis abgefunden
Noch in der Nachspielzeit hat nicht wirklich viel darauf hindeuten können, dass es doch noch zum Sieg für den Gastgeber kommen konnte. Mehr als
44.000 Zuschauer im weiten Rund des Rhein Energie-Stadions hatten sich größtenteils mit einem trostlosen wie enttäuschenden 0:0 gegen das biedere Team des VfR Aalen abgefunden. Bis Przybylko mit einer Urgewalt den Ball in den Torwinkel des VfR-Gehäuses zimmern konnte. Mit solch einem Glück hat der FC auch weiterhin berechtigte Aufstiegschancen. Der sichtlich euphorisierte Trainer Stanislawski machte nach dem Spiel deutlich: „Die wollen mich loswerden. Leck mich am Arsch.“

„Pritsche“ zu seinem Treffer: „Es war unbeschreiblich“
Wie dieser Sieg letztlich zustande kommen konnte, war irgendwie äußerst schwierig herauszufinden. Neun Tage nach der herben 0:3-Klatsche auf dem Lauterer Betzenberg präsentierte sich der FC zeitweise völlig ideenlos. Die treuen wie lautstarken Kölner-Anhänger unterstützten ihr Team jedoch leidenschaftlich und wurden letztlich belohnt. Den Grund der Joker-Einwechslung machte Stanislawski deutlich, als er sagte: „Es ging nur noch mit der Brechstange.“ „Pritsche“ ist im Jahr 2012 aus der Jugendabteilung von Arminia Bielefeld zum FC gewechselt. Nun erklärt er gegenüber dem „Express“ seinen Treffer: „Es ist Schlussphase. Endlich habe ich mal den Mut zusammengefasst und gesagt: Ich mach’ das Ding selber. Es hat geklappt. Ich kann nicht beschreiben, was dann geschah: ich bin einfach losgerannt. Es war unbeschreiblich.“ Und Vize-Boss Toni Schumacher machte dem Torschützen gegenüber deutlich: „Ich zähle auf dich!“

Horn: „Druck liegt jetzt bei Kaiserslautern“
Auch die Freude bei den Mitspielern war ganz besonders ausgeprägt. Dies macht auch der Torschütze deutlich: „Kevin McKenna hat gesagt, ich muss jetzt einen ausgeben“, so der neue Hoffnungsträger bei den Geißböcken. Und Torwart Timo Horn freut sich mit ihm und schiebt den Druck Richtung Kaiserslautern: „So ein entscheidendes Tor. Der Druck liegt jetzt wieder bei Kaiserslautern. In Lautern haben wir versagt, heute haben wir die drei Punkte geholt.“


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Przybylko; Horn; McKenna; Schumacher
Datum: 15.04.2013 20:43 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1--fc-koeln-vize-boss-schumacher-zu-przybylko--„ich-zaehle-auf-dich“-4999.html
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