1860 München: Denkt Investor Hasan Ismaik an einen Ausstieg?

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Derzeit bestimmt der TSV 1860 München die bundesweiten Schlagzeilen. Der Fall um den möglichen Einstieg von Sven-Göran Eriksson als neuer Trainer der „Löwen“ könnte nun sogar dazu führen, dass der schwerreiche Investor Hasan Ismaik dem Münchener Kultverein nun die Zahlung von weiteren Geldern nun verweigern könnte. Damit würde der äußerst klamme Zweitligist einen enormen finanziellen Verlust hinnehmen müssen.

Wenn tatsächlich Ismaik seine Geldzahlungen einstellen würde, dann fehlen den 60ern rund sechs Millionen Euro, die der Jordanier für die Jahre 2013 und 2014 bereits zugesagt hat. Für die laufende Spielzeit ist die Finanzierung bereits gesichert. Als Grund ist erkannt worden, dass Ismaik sich klar und deutlich auf Eriksson als neuen Trainer bei den „Löwen“ festgelegt hat, dieser jedoch nicht von allen Verantwortlichen im Verein gerne auf der Trainerbank gesehen wird. So hat das 1860-Präsidium verkündet, dass noch bis zur Winterpause am bisherigen Interimstrainer Alexander Schmidt festgehalten werden soll. Einige sprechen sogar von einer Art Erpressungsversuch, der von Seiten des Investors unternommen wird. Eine Situation, die von einigen Kritikern dieses Deals schon vorhergesagt worden ist. Dieser vorgetragene Vorwurf hat den stolzen Jordanier aber sehr stark getroffen, sodass dieser nun seinen anberaumten Besuch für das gestrige Heimspiel gegen den SC Paderborn kurzfristig abgesagt hat. Deshalb war Eriksson ohne jordanische Begleitung auf der Tribüne und schlug gegenüber dem Fernsehsender „Sky“ versöhnliche Töne an, als er erklärte: „Ich kann die Diskussionen verstehen. Aber es sollte keine Diskussionen geben. Ich bin hier als Berater und morgen fliege ich wieder nach Schweden. Wenn sie so spielen, brauchen sie keinen neuen Trainer.“ Unverständlich für den international renommierten Trainer ist es auch gewesen, dass es zu kontroversen Diskussionen bezüglich seiner Person gekommen ist. So sagte er ein wenig salomonisch: „Ich wurde von der Familie von Hassan Ismaik eingeladen, als sein Freund und Berater.“

Besonders die Tatsache, dass Eriksson sich schriftliche Notizen bei den vergangenen drei Spielen der „Löwen“ machte, dürfte als Indiz gewertet werden, dass er sich keinesfalls aus reinem Interesse deutsche Zweitligaspiele angeschaut hat. Vielmehr ist mehr und mehr gemunkelt worden, dass spürbar Interesse am Trainerjob existiert. Für den Weltmann Ismaik ist es unverständlich, dass mit Alexander Schmidt ein unbekannter Trainer vorläufig verpflichtet worden ist. Der 36-Jährige träumt davon, dass ein möglichst prominenter Trainer eine mit weiteren Millionen Euro verstärkte 60er-Mannschaft relativ zeitig in die Bundesliga führt. Die Vereinsführung des TSV 1860 München hingegen sieht diesen Plänen eher skeptisch gegenüber.

Deshalb ist auch der Posten von Geschäftsführer Robert Schäfer, der als ein Freund von Ismaik gilt, nicht mehr so sicher, wie noch vor einigen Monaten. Auch Schäfer hatte sich für Schmidt als neuen Trainer ausgesprochen. Durch die erfolgreiche Arbeit bei der U23 von TSV 1860 München hatte der neue Interimstrainer mächtig Eigenwerbung für sich betreiben können. Allein Präsident Schneider kann Schmidt von den Posten freisprechen. Dies macht er auch gegenüber „sport1.de“ deutlich, wenn er sagt: „Wir haben das Sagen.“

Nach einem Bericht der „Abendzeitung“ soll auch angedacht gewesen sein, dass Eriksson erst einmal als sportlicher Berater eingestellt wird, um zu sehen, wie der Schwede für seinen neuen Arbeitgeber arbeitet. Klare Worte spricht diesbezüglich jedoch Schneider, wenn er deutlich macht: „Wir haben das Sagen. Wir haben einen Dreijahresplan, den wir gemeinsam diskutiert und entschieden haben. Der Plan trägt unsere 51 Prozent-Handschrift.“ Auch ist publik geworden, dass Ismaik dazu gezwungen werden sollte, dass er eine Bankbürgschaft in Höhe von 13,5 Millionen Euro Darlehenszahlungen schon für die kommenden zweieinhalb Jahre ausstellen sollte. Der Investor konnte sich mit dieser Idee aber keinesfalls anfreunden.