1860 München: Der komplizierte Fall des Benjamin Lauth


1860 München: Der komplizierte Fall des Benjamin Lauth
Bild: dfb.de
Die Thematik rund um die Person von Benjamin Lauth nimmt einfach kein Ende. Die Münchener Journalisten kritisieren 1860 München-Trainer Alexander Schmidt offen für den Umgang mit dem ehemaligen deutschen Nationalspieler und Publikumsliebling. „Löwen“-Sportdirektor Florian Hinterberger versucht ein wenig zu deeskalieren.

Trainer Schmidt vs. Lokalmedien

Deutliche Überschriften sind in den Münchener-Medien in diesen Tagen über das Verhältnis zwischen Benjamin Lauth und Trainer Schmidt zu vernehmen. In der traditionellen Presserunde kann der Coach die ganzen Diskussionen nicht verstehen und erklärt nur: „Das wurde viel zu hoch aufgehängt. Ich rede über das Thema nicht mehr.“

Hinterberger möchte von Problematik gekonnt ablenken

Unnötige Unruhe soll tunlichst vermieden werden. Dies hat auch 1860-Sportdirektor Florian Hinterberger richtig erkannt, der mögliche Diskussionen um diese kontroverse Diskussion schon im Keim ersticken lassen möchte. Die Vorbereitung auf die nahende Saison steht nun im Vordergrund. Eine Spielzeit, die möglichst mit dem langersehnten Aufstieg in die Bundesliga abgeschlossen werden soll. Schmidt bezeichnete die bisherige Saisonvorbereitung als „sehr positiv“, während Hinterberger den Fokus auf andere Themen legte: „Freuen wir uns doch lieber darüber, dass wir so gute Neuzugänge haben.“ Damit hat er gekonnt die ersten Anfragen bezüglich der Person Lauth abwiegeln können. Dennoch wollte Hinterberger zur allgemeinen Beruhigung noch ein echtes Plädoyer für den ehemaligen „Rudelsführer“ schwingen, als er gegenüber dem Münchener Merkur erklärte: „Benny bleibt für uns ein enorm wichtiger Spieler, auch wenn er vielleicht nicht alle 34 Spiele macht.“ Und auch die glorreiche Vergangenheit wird keineswegs in Vergessenheit geraten: „Er hat nach wie vor einen hohes Standing im Verein – ob er die Binde nun trägt oder nicht.“

„Was habe ich denn angestellt“

Diese Worte tun dem sensiblen fast 32-Jährigen sicherlich gut, denn auch er hat die jüngsten Entwicklungen mit seiner Absetzung als Spielführer sehr aufmerksam verfolgt: „Die Geschichte ist natürlich nicht spurlos an mit vorübergegangen.“ Vor wenigen Tagen hat er noch gegenüber der „Münchener tz“ mitgeteilt: „Man hat irgendwie das Gefühl, als hätte ich die letzten Jahre nur Mist gebaut und schlecht gespielt.“ Zudem hat er verraten: „Ich bin von einigen Leuten gefragt worden, was ich denn angestellt hab’, da
ss ich jetzt nicht mal mehr im Mannschaftsrat bin.“

„Bennys Wort hat bei uns weiterhin Gewicht“

Hinterberger hat die Enttäuschung des einstigen Aushängeschilds der Blauen selbstverständlich auch registriert. Und er macht noch einmal die Bedeutung des Angreifers deutlich, wenn er sagt: „Ich sehe das nicht so extrem. Bennys Wort hat bei uns weiterhin Gewicht. Er bleibt eine Integrationsfigur.“ Von einigen Medien ist Lauth sogar schon mit dem finanzstarken Lokalrivalen FC Ingolstadt 04 in Verbindung gebracht werden. Für den 54-jährigen Sportchef ist derweil absolut klar: „Wir werden ihn sicher nicht abgeben.“ Und er hat noch ganz andere Gedankengänge: „Ich gehe eher davon aus, dass wir seinen bis 2014 laufenden Vertrag verlängern.“
„Es ist nun nicht mehr alles auf ihn fokussiert“

Hinterberger gilt als optimistischer Vertreter seiner Zunft und sah auch die positiven Aspekte von Schmidts Entscheidung. So merkt er an: „Es ist nun nicht mehr alles auf ihn fokussiert und er kann sich ganz darauf konzentrieren, fit zu werden. Wir brauchen Benny, und zwar in guter Form.“ Vor allem Lauths-Trefferanzahl sei ein ganz wesentliches Argument gewesen. Die Bedeutung für den sportlichen Erfolg wurde in ganz engem Zusammenhang mit seiner Treffsicherheit gestellt: „Es hieß doch: Wenn es beim Lauth gut läuft, dann steigen wir auf.“ Und er fügt hinzu: „Diesen Druck haben wir jetzt von ihm genommen, vielleicht tut ihm das ganz gut.“

„Ich will in die Erste Liga – und zwar mit meinen Toren“

Vielleicht sollte einfach ein wenig mehr Realismus in diese ganze Angelegenheit gebracht werden, denn neben dem Verlust der Ämter als Spielführer und Mitglied im Spielerrat könnte nun auch sein Stammplatz in der Löwen-Offensive in echte Gefahr geraten. Nach dem derzeitigen Stand der Vorbereitung scheint sich Schmidt auf das Sturmduo Rob Friend/Stephan Hain festgelegt zu haben. Trotz dieser insgesamt ungünstigen Prognose bringt er sein klares Ziel gegenüber dem „Münchener Merkur“ noch einmal deutlich zum Ausdruck, wenn er sagt: „Ich will in die Erste Liga – und zwar mit meinen Toren.“


Informationen
Quelle: merkur-online.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1860 München, Benjamin Lauth, Alexander Schmidt, Florian Hinterberger
Datum: 10.07.2013 11:52 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1860-muenchen--der-komplizierte-fall-des-benjamin-lauth-6323.html
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