1860 München: Kaderumbau mit neuem Cheftrainer Moniz


1860 München: Kaderumbau mit neuem Cheftrainer Moniz
Ricardo Moniz ist nun also neuer Trainer des TSV 1860 München. Wer Sportdirektor Gerhard Poschner und seine Vergangenheit kennt, der weiß nur allzu genau, dass diese Lösung besonders von ihm forciert worden ist. Durch seine langjährige Tätigkeit im spanischen Fußball hat er sich bereits ein exzellentes Netzwerk aufbauen können. Zudem hat er auch Trainer beobachtet, die mit ihren Teams im Trainingslager auf der iberischen Halbinsel gewesen sind. Wie im Fall des Niederländers Moniz, der nun auf einer Pressekonferenz vorgestellt worden ist.

Moniz will kein konkretes Saisonziel

Der ehemalige Assistenz- und Interimstrainer vom Hamburger SV hat auf dieser nun selbst freimütig einräumen müssen, dass er doch relativ spontan vom „Löwen“-Geschäftsführer Gerhard Poschner angesprochen und dann verpflichtet worden ist. Bei den reichhaltigen Spekulationen in den letzten Wochen hat er keine maßgebliche Rolle gespielt. Nun hat er beim Münchener-Traditionsverein also einen stark leistungsbezogenen Vertrag mit einer Laufzeit von über zwei Jahren erhalten. Damit weiß er nur allzu genau, dass diese Chance zugleich auch Risiko bedeutet. So macht Poschner auch deutlich, dass er von einer „Wohlfühloase nichts wissen“ möchte. „Das drückt sich dann auch in den Verträgen aus und betrifft wirklich alle,“ so der ehemalige Profi aus Dortmund und Stuttgart. Sicherlich sind die Ambitionen beim TSV 1860 stets größer als bei anderen Zweitligisten. Die Sehnsucht nach der Bundesliga ist nach mittlerweile zehnjähriger Zweitliga-Zugehörigkeit auch deutlich größer als woanders. Es wird vom Aufstieg zumindest bei den treuen Anhängern geträumt. Coach Moniz jedoch weiß zu berichten, dass es aktuell von ihm kein konkretes Saisonziel geben wird: „Die erste Zielsetzung ist, dass wir positiv sind.“

„Die Einheit hat mir imponiert“

So hat er vielmehr über die Gründe sprechen wollen, die ihn von einem Engagement beim TSV 1860 München überzeugt haben. Lobende Worte sprach er auf seiner ersten Pressekonferenz, die jedoch auch ehrlich wirkten: „Die Einheit hat mir imponiert. Idealismus, die Wünsche um etwas zu kreieren. Ich bin unglaublich stolz." Eine mannschaftliche Geschlossenheit, die vor allem auch den gesamten Verein samt Vorstand betrifft, gab es in der Vergangenheit nur äußerst selten anzutreffen. Dies soll sich zukünftig ändern, da man aus den begangenen Fehlern unbedingt lernen möchte.

„Ich bin kompromisslos in meiner Philosophie“

Der neue „Löwen-Dompteur“ hat zudem auch klar zum Ausdruck bringen können: „Ich bin kompromisslos in meiner Philosophie. Da gehst du alles oder nichts. Da muss etwas passieren. Du darfst dich nicht verstecken. Die Verein ist groß, die Fans sind sehr positiv. Da muss man auch die Verantwortung übernehmen." Warnung sollt
e für die Spieler nun genügend vorherrschen. Zuletzt sind die Zuschauerzahlen immer weiter zurückgegangen. Nun wird es darum gehen, dass auch die Anhänger wieder mobilisiert werden können, damit eine echte Einheit entsteht. Mahnende Worte sprach der zuletzt in Ungarn und Polen tätige Fußball-Lehrer gegenüber der „Münchener tz“: „Du musst alles aus dir herausholen, in der kurzen Zeit, in der du Profi bist und dann bin ich an deiner Seite. Du musst für das Publikum spielen. Die Leute kommen für Tore."

Gemeinsame HSV-Zeit mit von Ahlen

Vorteilhaft ist gewiss auch die Tatsache, dass sich Cheftrainer Moniz und sein neuer Co-Trainer von Ahlen bereits aus gemeinsamen HSV-Tagen kennen und schätzen gelernt haben. Nicht zu Unrecht hat Poschner deshalb erklärt, er sei „sehr glücklich, dass wir Markus von Ahlen in dieses Projekt integrieren zu können. Ich denke, dass wir mit diesem Trainerteam sehr, sehr gut aufgestellt sind für die neue Saison." Schon vor dem Vorbereitungsstart scheint ersichtlich zu sein, dass es zu erheblichen Veränderungen im Kader kommen wird. So weiß etwa der 49-Jährige ehrlich zu berichten: „Ich brauche zwei Stürmer, einen Außenspieler, zwei im Mittelfeld, einen Innenverteidiger und einen Außenverteidiger. Also fast eine ganze Mannschaft.“

Moniz gefällt an Deutschland das Gewinnen

Einige Medien haben schon etwas voreilig berichten können, dass der spanische Mittelfeldspieler Ilie Sanchez, amtierender Spielführer vom FC Barcelona B, bereits verpflichtet worden ist. Endgültig fix ist noch nichts. Immerhin konnte Poschner schon ein wenig beruhigen, wenn er gegenüber den Medienvertretern deutlich macht: „Machen Sie sich keine Sorgen, wir werden noch in dieser Woche mindestens einen Spieler verpflichten." Moniz scheint es wahrlich in Deutschland zu mögen, wie er auch begründen kann: „Das gefällt mir an Deutschland, es geht immer ums Gewinnen.“ Keine Beachtung schenkt er der Tatsache, dass es beim TSV 1860 München in den letzten Jahren häufig Unruhen gegeben hat, die ein vernünftiges Arbeiten fast schon unmöglich gemacht haben. Für ihn geht die Blickrichtung nur nach vorne, denn er macht deutlich: „Ehrlich gesagt, was in den letzten zehn Jahren hier passiert ist, weiß ich nicht.“


Informationen
Quelle: tz.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: TSV 1860 München, Ricardo Moniz, Gerhard Poschner, 2. Bundesliga
Datum: 12.06.2014 12:25 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1860-muenchen--kaderumbau-mit-neuem-cheftrainer-moniz-13365.html
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