1860 München: Neue Perspektiven für Friend und Eicher


Nun konnte 1860 München also endlich den erhofften Angreifer verpflichten. Mit Rob Friend konnte ein erfahrener Kicker von Eintracht Frankfurt verpflichtet werden, der zuletzt nur äußerst wenig Spielzeit beim Bundesliga-Aufsteiger aufzuweisen hatte. Zugleich hinderte ein grippaler Infekt den 32-jährigen, kanadischen Nationalspieler, der deshalb auch nur eine 20-minütige Laufeinheit absolviert hat. Auch die neue Nummer Zwei im "Löwen"-Tor, Vitus Eicher, könnte sich zu einer vollwertigen Verstärkung mausern.

Endlich sind wieder einmal die Personalthemen beim TSV 1860 in der Prioritätenliste ganz weit oben, denn mit gezielten Transfers konnte der Arbeiterverein aus dem Münchener Stadtteil Gießing sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren, was eindeutig im sportlichen Bereich anzusiedeln ist. Der Aufstieg ist noch längst nicht abgehakt, was auch der potentielle Goalgetter im Gespräch mit der „Bild“ deutlich macht: „Ich bin hier, um zu gewinnen und ich möchte auf jeden Fall aufsteigen!“ Diese Eigenschaft ist es auch, die Sportmanager Florian Hinterberger am neuen Hoffnungsträger so schätzt. Auf dem Platz konnte er sein ambitioniertes Unterfangen jedoch nicht umsetzen, da er zuerst mit einer 20-minütigen Laufeinheit Vorlieb nehmen musste. Der Leihvertrag mit Eintracht Frankfurt und dem Stürmer ist bis zum 30. Juni 2014 datiert. In diesem Zeitspektrum möchte er mit den Sechzigern in der Bundesliga gespielt haben.

In Deutschland hat er schon bei mehreren Stationen Halt gemacht. Ob bei Borussia Mönchengladbach, Hertha BSC oder auch Eintracht Frankfurt. Bei allen Teams konnte der 195 cm große Hüne den Aufstieg feiern und möchte nun die Nummer Vier erreichen, wie er der „Bild“ verraten hat: „Ich bin dankbar, dass ich die Chance bekommen habe, zum vierten Mal aufzusteigen. Die Mannschaft hat Riesen-Potenzial, es war die beste Entscheidung, zu 1860 zu gehen.“ Dieser Wechsel innerhalb von Deutschland kam sehr überraschend, denn eigentlich war alles schon mit den Vancouver Whitecaps geklärt, die ihm einen lukrativen Verein geboten haben. Offen gibt er dies auch zu, wenn er sagt: „Ich war schon fast in Kanada. Der Flug war bereits gebucht. Aber dann kam der Anruf von 1860. Und mein Berater meinte: ,Cancel den Flug‘...“ Relativ kurzfristig flatterte dann die Offerte vom TSV 1860 München rein. Und Friend war schnell begeistert. Dafür verzichtete er sogar auf selbsternannte Vorgaben: „Der einzige Verein in der 2. Liga, der für mich überhaupt in Frage kam.“ Nun möchte er mit Eintracht Frankfurt endgültig abschließen und seinen zuletzt nicht mehr so formidablen Ruf in Deutschland mit starken Leistungen verbessern. Als klassisches Indiz für diese Zielsetzung hat er mit der Rückennummer neun eine typische Torjägernummer auf dem Rücken, was hoffentlich als Symbol für neu erweckte Torgefährlichkeit angesehen werden kann.

Beim 22-jährigen Vitus Eicher hingegen macht sich al
lmählich echte Freude breit, denn der gebürtige Erdinger wird nach dem Abgang von Timo Ochs nach Regensburg, neuer Ersatztorwart beim TSV 1860. Selbstverständlich hinter Gabor Kiraly, der auch zukünftig der Stammtorwart bleiben wird. Schon seit dem Jahr 2000 spielt er für die "Löwen" und hat die neue Situation nun als echte Chance für sich selbst erkannt, wie er im Gespräch mit der Heimatzeitung zugegeben hat: „Das ist natürlich eine große sportliche Chance für mich“, erklärt der Blondschopf im Gespräch mit „Merkur-online“. Dem Wechsel von Ochs gewinnt er aber auch etwas Negatives ab, denn „er war zwar mein Konkurrent, aber immer auch ein Freund.“

Der Weggang von Ochs bietet nun neue Perspektiven für Eichers, der in der vergangenen Spielzeit beim Gastspiel in Frankfurt seinen bisher einzigen Profi-Einsatz absolviert hat. Dies hat er aufmerksam registriert: „Das zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich weiß aber, dass ich noch viel verbessern kann und muss.“ Es bietet sich für Eicher sogar die Möglichkeit, dass er in der neuen Saison tatsächlich den 36-jährigen Gabor Kiraly ausstechen kann, denn der ehemalige, ungarische Nationalkeeper hat einige Angebote bereits vorliegen. Eicher fühlt sich der Aufgabe gewachsen, wie er selbstbewusst verkündet: „Er hat bisher fehlerlos gespielt und ich kann aufgrund seiner Erfahrung viel von ihm lernen. Aber: Ich bin bereit, wenn man mich braucht.“

In der Sonne des Trainingslager in der Türkei hat der 191 cm große Keeper von seiner Beförderung erfahren. Die Freude war ihm anzumerken, als er erklärt hat: „Natürlich habe ich mich sehr gefreut, dass der Verein mir das Vertrauen schenkt und dass man meine Leistung würdigt und schätzt.“ Damit er auch weiter an seinen Schwächen arbeiten kann und vor allem auch Spielpraxis erhalten wird, gibt es für ihn jedoch auch weiterhin die Option, dass er in der Regionalliga Bayern im Kasten der 1860-Reserve seine Spiele bestreiten wird. Ein Möglichkeit, mit der er sich durchaus anfreunden könnte: „Gerade als junger Torwart ist es wichtig, Spielpraxis zu sammeln. Deshalb ist das eine sehr gute Lösung.“ Es ist jedoch dennoch nicht davon auszugehen, dass er bei einem normalen Verlauf der Serie zu deutlich größerer Spielpraxis kommen wird. Sein Ziel macht er deutlich: „Ich werde weiterhin hart trainieren. Mal schauen was die Zukunft dann noch mit sich bringt.“


Informationen
Quelle: merkur-online.de ; bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: TSV 1860 München; Schmidt; Lauth; Eicher; Friend; Kiraly
Datum: 25.01.2013 19:37 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1860-muenchen--neue-perspektiven-fuer-friend-und-eicher-3814.html
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