1860 München-Geschäftsführer Schäfer spekuliert: „Entscheidet am Ende doch wieder der Investor?“


Nun spricht 1860 München-Boss Robert Schäfer über verschiedene Themen bei den „Löwen.“ Viel ist in den letzten Tagen und Wochen bei den „Sechzigern“ passiert. So gibt es mit Hep Monatzeder beispielsweise einen Nachfolger für den scheidenden „Löwen-Boss“- Dieter Schneider. Die Zukunft von Trainer Alexander Schmidt und Geschäftsführer Florian Hinterberger ist zuletzt auch vielfach diskutiert worden.

Erst Entscheidung bei Sportdirektor dann Trainer
Im Gespräch mit der „Abendzeitung München“ gibt Schäfer bekannt, dass primär die Entscheidung über den Sportdirektor fallen wird, bevor über den Cheftrainer beraten wird: „Wir arbeiten an dieser Entscheidung. Wir werden erst über die Position des Sportdirektors entscheiden und danach mit ihm zusammen die Trainerfrage klären.“

Kritik an Manager Hinterberger
An der Art und Weise, wie er über den amtierenden Sportdirektor spricht, wird schnell deutlich, dass eine Trennung zwischen dem TSV 1860 München und Hinterberger sehr realistisch erscheinen mag: „Wir werden die Beurteilung erst intern vornehmen und dann nach außen geben. Da werden viele Faktoren eine Rolle spielen. Wenn ich zum Beispiel an den letzten denke: Wir hatten drei fertige Transfers, die am Ende doch abgesagt wurden, weil es eine Auseinandersetzung zwischen den Gesellschaftern gab. Trotzdem ist es danach noch gelungen, die Mannschaft danach mit Gui Vallori und Maximilian Nicu gut zu verstärken. Diese Flexibilität sehe ich als Stärke.“ Und er fügt vielsagend hinzu: „All diese Punkte sind sicherlich Teil der Bewertung – es gibt aber auch noch andere, die für uns wichtig sind.“ Bevor er wieder ein wenig konkreter geworden ist und das Erreichen der Ziele thematisiert hat: „Welche Ziele gab es, welche sind davon erreicht worden? Wir machen eine Gesamtbewertung. Mehr will ich dazu zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht sagen.“

Schäfer: „Ich bin nicht Fan von Alexander Schmidt“
Etwas anders gestaltet sich die allgemeine Situation um 1860-Trainer Alexander Schmidt, der besonders mit seiner Idee vom Fußball zu beeindrucken weiß. Dies hat Hinterberger so erkannt, der Gründe nennt, die für einen weiteren Verbleib von Schmidt sprechen: „Ich bin nicht Fan von Alexander Schmidt. Ich bin der Meinung, dass er genauso wie Florian Hinterberger die Situation damals richtig gut angenommen hat. Und vor allem verfolgt er eine klare Philosophie. Wir möchten einen laufintensiven, aggressiven Fußball mit Gegenpressing spielen, der viel Ballbesitz voraussetzt. Und wir wollen auch mal höheres Risiko gehen.“

Philosophie des Vereins steht über allem
Und er lässt im weiteren Verlauf des Gesprächs durchaus eine Tendenz erkennen, dass die Mannschaft eine beträchtliche Entwicklung hingelegt hat, die hoffnungsfroh machen könnte. Allerdings ist die vielzitierte Philosophie des Vereins unabhängig von Personen: „Genau, mit Hinterberger zusammen. Allerdings ist diese Philosophie so aufgebaut, dass – wenn es mal zu Personalwechseln kommen sollte – jeder Trainer oder Sportdirektor diesen Weg mitgehen muss. Aber ich kann eine gute Entwicklung erkennen. Die Mannschaft zeigt endlich wieder Herz.“ Und lobend fügt er hinzu
: „Klar. Das ist immer der Trainer.“

Viele Fragen – Warten auf Antworten
Trotz all dieser guten Voraussetzungen hat Schäfer bisher jedoch den Vertrag noch nicht verlängert. Warum er dies noch nicht getan hat, scheint unklar zu sein. Schäfer nennt mögliche Gründe dafür: „Monatzeder scheint auch mit beiden weitermachen zu wollen. Entscheidet am Ende doch der Investor? Ich treffe als Geschäftsführer die Entscheidung, wer Sportdirektor werden soll und mache dann dem Präsidium und Investor den Vorschlag.“

Mehr Sachebene beim TSV 1860 München
Bekanntlich ist 1860-Investor Hasan Ismaik stets sehr mitteilungsbedürftig und hat die Vereinsstrukturen und auch einige Personen schon mehrfach gezielt kritisiert. Ein neuerliches Problem mag Schäfer jedoch nicht erkennen, da er dafür auch ein passendes Beispiel nennen kann, wie er der „Abendzeitung“ verraten hat: „Ich nenne mal ein Beispiel: Ich nehme zur Kenntnis, dass Noor Basha sagt, dass Schmidt ein Sohn des Vereins ist und einen guten Job macht. In der Phase im Januar ging es Ismaik wohl darum, ein Zeichen zu setzen. Er wollte, dass seine Vorschläge beachtet werden und hat deshalb verschiedene Forderungen aufgestellt: Eins, zwei, drei, vier, fünf (Personen austauschen). Glücklicherweise hat sich diese Miesstimmung jedoch merklich verbessern können und die Diskussion wird mit deutlich weniger Emotionen geführt. Dies macht auch den derzeitigen Löwen-Geschäftsführer froh, der deutlich macht: „Jetzt geht es aber wieder um die Sachebene. Alle Seiten erwarten eine Bewertung von der Geschäftsführung, wie die Arbeit der sportlichen Leitung gesehen wird.“

Schäfer genießt mehr Entscheidungsgewalt
Und zufrieden konstatiert er, dass er in seiner Entscheidungsgewalt deutlich unbeschwerter reagieren kann: „Ja, im Rahmen meiner Kompetenzen. Ich kann jetzt natürlich auch nicht machen, was ich will. Ich werde dem Präsidium und dem Investor einen Vorschlag machen, der auf einer sachlichen Grundlage basiert. Es wird keine politische Entscheidung? Nein. Das habe ich immer betont. Meine Entscheidung basiert auf rein sportlichen Kriterien.“ Die Konzentration auf die sportlichen Themen ist absolut richtig, denn in den letzten Monaten und Jahren wurden bei den Löwen zuviel Energie für sinnlose interne Streitigkeiten verbraucht. Das sportliche Potential ist definitiv gegeben.

Schäfer wünscht Boss Schneider alles Gute
Am gestrigen Donnerstag hat sich der scheidende 1860 München-Präsident Dieter Schneider ins Krankenhaus einliefern lassen. Geschäftsführer Schäfer macht derweil deutlich, dass ihm an einer schnellen Genesung des „Löwen“-Bosses sehr gelegen ist: „Ich habe ihm heute morgen sofort eine E-Mail geschrieben und ihm darin gute Besserung gewünscht.“


Informationen
Quelle: abendzeitung-muenchen.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: TSV 1860 München; Schmidt; Hinterberger; Monatzeder; Ismaik
Datum: 22.03.2013 20:01 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1860-muenchen-geschaeftsfuehrer-schaefer-spekuliert--„entscheidet-am-ende-doch-wieder-der-investor-“-4653.html
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