1860 München-Sportdirektor Hinterberger auf der Suche nach neuen Talenten im „Löwen-Stall“


In der viertklassigen Regionalliga Bayern gibt es immerhin ein prestigeträchtiges Münchener Stadtderby zwischen dem FC Bayern München und dem TSV 1860 München, wo Emotionen garantiert sind. Auch wenn es in diesem Duell nur um die Reserveteams der beiden Traditionsteams geht, so liegt eine gewisse Brisanz bei diesem Klassiker in der Luft. Auch für Verantwortliche des Zweitligateams vom TSV 1860 München.

So äußert sich mit Florian Hinterberger gegenüber „merkur-online“ der Sportdirektor von 1860 München zur Bedeutung dieser Begegnung: „Das ist ein wichtiges Spiel für uns. Ich persönlich werde heute Abend auch da sein, das ist ein Pflichttermin.“ Im Sportpark zu Unterhaching wird dieses Derby stattfinden und Hinterberger erhofft sich aufschlussreiche Informationen durch diese wichtige Partie, wo der Tabellendritte Bayern München II den unmittelbaren Verfolger TSV 1860 München II zu einem echten Spitzenspiel erwartet. Besonders die jungen Kicker der "Löwen" werden unter genauer Beobachtung stehen, wie der Sportdirektor bestätigen kann: „Wir wollen sehen, wie weit unsere jungen Spieler sind.“

Die Macromedia-Hochschule in München bietet für zukünftige Sportjournalisten Möglichkeiten, sich mit Personen aus dem Profigeschäft zu unterhalten, um somit auch einen ersten Kontakt in diesen Bereich gewährt zu bekommen. Ein ehrlicher Hinterberger äußert sich über die Prioritäten, die der Verein aus dem Münchener Stadtteil Gießing hinsichtlich der 1860-Youngsters setzt: „Ein Sieg wäre gut für die Stimmung im Verein. Trotzdem ist der Tabellenplatz für uns zweitrangig. In erster Linie geht es uns bei der U21 darum, junge Spieler für die Profimannschaft auszubilden.“

Fast schon traditionell bewegen sich im "Stall der jungen Löwen" einige vielversprechende Talente, die es sogar bis in die Bundesliga zu einigen Spitzenklubs geschafft haben. Ob Peniel Mlapa bei Borussia Mönchengladbach, die Bender-Zwillinge bei Bayer Leverkusen oder Borussia Dortmund oder auch Kevin Volland, der zurzeit bei 1899 Hoffenheim ebenso wie Fabian Johnson für Belebung sorgt, es gibt zahlreiche Talente, die über ein enormes Potential verfügen. Ein möglicher neuer Hochkaräter ist Sebastian Maier, den Hinterberger als das derzeit größte Löwen-Talent anpreist. Jedoch ist dieser feine Techniker Maier noch nicht soweit, dass er auf Anhieb zu einem unumstrittenen Leistungsträger taugt, dem eine Bundesligakarriere zugetraut werden kann. Dementsprechend ehrlich konstatiert der Sportdirektor
: „Wir haben derzeit eine Delle im Nachwuchs.“ Und fügt hinzu, dass mit personeller Hilfe aus der vereinseigenen U21 vorerst nicht zu rechnen ist: „In der U21 ist keiner dabei, dem die Trainer Schmidt und Maurer derzeit zutrauen, dass er eine konstante Leistung in der 2. Liga bringt.“

Trotzdem bietet diese Tatsache, die für einen Verein, wie dem TSV 1860 München etwas ungewöhnlich daherkommt, keine Option zum Pessimismus, denn langfristig gibt es durchaus Perspektive, wie Hinterberger erkannt hat: „Wir haben hoffnungsvolle Talente in unserem Nachwuchs.“ Neben dem bereits erwähnten Maier sieht Hinterberger auch noch eine andere mögliche Option: „Markus Ziereis ist ebenfalls ein sehr guter Spieler, muss aber psychisch und physisch noch robuster werden. Er ist oft krank und verletzt. Beide Spieler brauchen noch Zeit. Wir wollen auf alle Fälle mit ihnen verlängern.“

Tiefe Trauer verbreitet sich jedoch rund um die berühmt-berüchtigten Löwen keineswegs, denn es gibt auch in der A-Jugend noch Spieler, die durchaus ein Potential für höhere Aufgaben haben könnten. Namentlich sind dies Spielführer Julian Weigl und auch Mittelfeldspieler Mike Ott aus der eigenen A-Jugend, die von vielen Fachleuten beim TSV 1860 genannt werden. Disziplin, Durchsetzungsvermögen und vor allen Dingen auch ein gehöriges Talent gehören dazu, was jedoch nicht immer ausreichend erscheint. Auch Beharrlichkeit ist solch eine Tugend, die unabdinglich erscheint. Für Thomas Pledl gab es jedoch keine Beharrlichkeit und so wechselte er zum Bundesliga-Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth, weil er dort eine bessere sportliche Perspektive erkannt haben wollte. Diese Perspektive liegt jedoch nun im Reserveteam der "Kleeblätter." Hinterberger äußert sich ein wenig enttäuscht über diesen ehemaligen 60er-Kicker: „Der wäre jetzt bei uns schon im Profi-Kader dabei. Stattdessen spielt er in Fürth in der zweiten Mannschaft.“ Pledls Berater ist als Triebfeder für diesen Transfer ausgemacht worden: „Die Spieler bekommen von ihren Beratern Flöhe ins Ohr gesetzt, das ist ein echtes Problem.“


Informationen
Quelle: fußball-vorort.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: TSV 1860 München; Maurer; Hinterberger; Ziereis; Weigl
Datum: 07.11.2012 20:37 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1860-muenchen-sportdirektor-hinterberger-auf-der-suche-nach-neuen-talenten-im-„loewen-stall“-2735.html
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