1860 München-Sportdirektor zeigt Vorfreude auf anstehende Spielzeit


1860 München-Sportdirektor zeigt Vorfreude auf anstehende Spielzeit
Seit nunmehr einem ganzen Jahrzehnt spielt der einst ruhmreiche TSV 1860 München nur noch in der 2. Fußball-Bundesliga. Nach der Spielzeit 2014/15 soll der Aufstieg in die Erstklassigkeit stehen. Sportchef Gerhard Poschner ist weit umhergereist. So spielte und lebte er mehrere Jahre in Spanien und hat für die „Sechziger“ schon zwei Spieler vom FC Barcelona B verpflichten können. Nun macht er im Interview mit „merkur-online“ deutlich, dass die Vorfreude auf die anstehende Saison gewaltig ist und er hoffnungsfroh in die Zukunft blickt.

Respekt vor Einstellung der Barca-Neuzugänge

Mit dem zentralen Mittelfeldspieler Ilie Sanchez und Spielmacher Edu Bedia hat er zwei Spieler aus der zweiten Mannschaft des FC Barcelona verpflichten können. Poschner macht deutlich, was er von den beiden Spielern nun erwartet: „Ich erwarte, dass sie genau das einbringen, was sie in Spanien in den letzten Jahren gezeigt haben: ihre spieltechnisch-taktischen Fähigkeiten, so schnell wie möglich dann aber gepaart mit gewissen deutschen Tugenden.“ Bekanntlich hat die zweitklassige Segunda Division erst am 8. Juni geendet. Damit ist die Pause für das Duo extrem kurz, was Poschner als kein großes Problem angesehen hat, wie er betont: „Das sind junge Kerle. Die haben doch schon im Dezember wieder Urlaub. Nein im Ernst: Das kam ja von den beiden, dass sie ab dem ersten Tag dabei sein wollten. Das spricht für ihre Einstellung.“

„Ricardo will immer das Maximale erreichen“

Mit dem Niederländer Ricardo Moniz konnten die „Löwen“ einen Trainer verpflichten, der schon zahlreiche Erfahrungen in ganz Europa sammeln konnte. Poschner zeigt sich von den Fähigkeiten des neuen Fußball-Lehrers absolut überzeugt und nennt die Gründe, warum der ehemalige HSV-Trainer als neuer Trainer verpflichtet worden ist: „Diese absolute Bereitschaft, die er mitbringt, war sicher ein Grund. Ricardo will immer das Maximale erreichen – genauso wie wir alle. Auch von mir selber erwarte ich nichts anderes. Man kann nur das fordern und erwarten, was wir auch selbst vorleben.“

Poschner will die Sorgfalt walten lassen

Der Kader wird vor der neuen Spielzeit noch einmal kräftig durcheinandergewirbelt. Bis zu acht Neuzugänge sollen noch zum TSV kommen. Bisher wurde neben den beiden Spaniern noch Keeper Stefan Ortega von Zweitliga-Absteiger DSC Arminia Bielefeld verpflichtet. Für Poschner stellt dies überhaupt kein Problem dar, wie er nun dem „Merkur“ verraten hat: „Das ist überhaupt kein Problem. Natürlich hat man es am liebsten, wenn der endgültige Kader gleich am Anfang steht. Aber gerade, wenn man so eine große Anzahl an Spielern holen will, empfiehlt es sich, die notwendige Sorgfalt walten zu lassen.“

„Das Wichtigste sind die Nieten, die du vermeidest“

Besonders im Angriffsbereich soll neues Personal verpflichtet werden. Poschner hat die Problematik erkennen können. Er weiß zugleich auch, dass vielleicht ein wenig Risiko eingegangen werden muss, um die Wunschspieler zu bekommen: „Wir könnten es uns natürlich leicht machen und schon morgen drei Stürmer präsentieren. Aber vielleicht streben wir ja nach meh
r Qualität und wir versuchen, diese zu bekommen. Wenn wir’s gar nicht erst versuchen, dann können wir sie auch nicht bekommen.“ Und er kann sich konkret zu dieser Thematik äußern: „Ich sag’s mal so: Bei einer Kaderplanung geht es darum, die Fehlerquellen zu minimieren. Das Wichtigste sind nicht die Treffer, die du erzielst, sondern die Nieten, die du vermeidest, um es mal salopp auszudrücken. Wir reden schließlich von einem Mannschaftssport, und da kommt es auf die Zusammensetzung der Charaktere an. Wenn wir elf Ibrahimovic’ holen, können wir nächste Woche den Laden zusperren. Spieler, die fünfmal den Ball hochhalten können, gibt es en masse, aber am Ende des Tages muss das Puzzle zusammenpassen. Die Stimmung in einem Team bestimmen die Jungs, die vielleicht nicht immer auf dem Platz stehen.“

Poschner erklärt seine Ziele

Den fast schon chronischen Optimismus bei Poschner bezüglich der Stimmung im Verein kann der Sportdirektor wie folgt erklären: „Das kann ich Ihnen genau sagen: Als ich hier zum ersten Mal reinkam, hab ich keinen Menschen lächeln gesehen, geschweige denn mal lachen gehört. Mittlerweile spürst du, dass die Leute gerne zur Arbeit kommen, sie Spaß haben. Es geht nicht immer um das pure Ergebnis, es geht im Fußball zuerst um Emotionen, Zusammenhalt, um das Gefühl, an einer positiven Entwicklung teilzuhaben.“

„Die 1860-Fans dürfen sich auf ein mutiges Jahr freuen“

Vor der neuen Spielzeit haben sich die „Löwen“ einiges vorgenommen. So haben sie sich zum klaren Ziel gesetzt, dass das Spielsystem deutlich offensiver sein soll. Zuletzt kamen zu den Heimspielen in die Allianz Arena häufig nicht einmal 20 000 Zuschauer, was bei Betrachtung des enormen Fanpotentials deutlich zu wenig ist. Poschner hofft auf eine erfreuliche Spielzeit, wo die Fans ihren Verein auch qualitativ und quantitativ deutlich stärker unterstützen: „Sie dürfen sich auf ein mutiges Jahr freuen. Alle hier geben ihr Bestes, aber was sollen wir den Fans am 20./21. Juni versprechen? Bisher können wir nur Attribute versprechen: furchtlos zu sein, stolz und aggressiv, Unterstützung zu geben und zu erleben, Respekt zu zeigen und zu erhalten – und über allem steht die Leidenschaft. Was wir nicht vorhersagen können, ist, welches messbare Ergebnis am Ende stehen wird. In meinem Büro hängt ein kräftiger Löwe, den sehe ich jeden Tag – und genau so wollen wir künftig sein. Wir wollen Stärke zeigen, und wenn wir am Ende auf die Fresse bekommen, dann müssen wir das auch aushalten. Wir gehen mutig voran, und genau das verlangen wir auch von den Spielern.“


Informationen
Quelle: merkur-online.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Gerhard Poschner, TSV 1860 München, Ricardo Moniz, Bedia, Sanchez, FC Barcelona B
Datum: 22.06.2014 12:32 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1860-muenchen-sportdirektor-zeigt-vorfreude-auf-anstehende-spielzeit-13557.html
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