1860 München und das neue Anspruchsdenken


Der Münchener Traditionsverein1860 München hat große Ambitionen vor der kommenden Spielzeit. Gezielt wurden echte Verstärkungen an die Isar gelockt, die zusammen mit den talentierten Eigengewächsen eine schlagkräftige Mannschaft im nächsten Jahr zusammenzustellen. „Löwen-Trainer“ Rainer Maurer möchte eine Steigerung bei seinem Team im Allgemeinen und Benjamin Lauth im Speziellen herstellen.

Zurzeit haben die 60 er extrem viel Ruhe in der Saisonvorbereitung, denn offensiv wurde bisher von dem Aufstiegsziel gesprochen. Deswegen lobt Maurer auch diese ungewohnte Situation: „Wir können ruhig und konzentriert arbeiten, die Stimmung in der Mannschaft ist richtig gut - das ist sehr positiv. Letztendlich ist aber alles immer ergebnisabhängig.“

Häufig wird der auf den ersten Blick bieder erscheinende Trainer in der Medienstadt München in Frage gestellt. Einigen Kritikern fehlt der Glamourfaktor des Übungsleiters. Auch deshalb werden sportliche Erfolge nicht gewürdigt. Der Protagonist beschreibt dieses Phänomen so: „Es hat sehr viele Vorteile, bei so einem Traditionsverein wie 1860 arbeiten zu dürfen. Umgekehrt muss man aber auch damit leben, dass die Ansprüche sehr hoch sind. Zudem werden dabei die Gegebenheiten oft vergessen.“

Der Aufstieg ist das erklärte Ziel von 1860 München. Nach acht Jahren Zweitklassigkeit möchte der Verein seinen treuen Fans in der Allianz Arena auch endlich einmal wieder höhere Ziele ankündigen, damit auch das Interesse der Fans wieder entfacht werden kann. Maurer äußert sich über das neue Anspruchsdenken: „Selbstverständlich ist mir bewusst, dass alleine die drei Absteiger ein gewaltiges Potenzial haben - und weitaus mehr finanzielle Möglichkeiten als wir. Deswegen wäre es auch vermessen zu sagen, wir steigen auf. Dass wir uns im Vergleich zur vergangenen Saison steigern wollen, muss dennoch unser Ziel sein.“

Angesprochen, ob die „60er“ die schmerzhaften Abgänge von Kevin Volland und Stefan Aigner, die es beide in die Bundesliga zieht, kompensieren können, hat er eine eigene Meinung: „Wir haben es in den vergangenen Jahren bewiese
n, dass wir mit dem Verlust von Qualität umgehen können. Ich erinnere nur an Leitner, Mlapa, Holebas oder Ignjovsky. Aber ich gebe Ihnen recht, uns muss es gelingen, die Lücken adäquat zu füllen und in der Summe sogar zuzulegen.“

Die bisherigen Einkäufe von Volz, Stoppelkamp, Wojtowiak und Tomasov machen auch deutlich, dass alles andere als ein Mitmischen im Aufstiegsrennen bis zum Saisonende eine herbe Enttäuschung wäre. Maurer ist zufrieden mit seinen neuen Spielern, wie er dem „kicker“ verraten hat: „Nach den bisherigen Eindrücken bejahe ich das - zumal wir ja noch einen Sechser und einen Stürmer holen werden. Aber die erwähnten Vier bringen uns auf jeden Fall weiter, auch wenn sie ganz andere Spielertypen als Aigner, Volland, Rukavina und Buck sind, aber das muss ja kein Nachteil sein.“

Der Kader wird zum wiederholten Male massiv verändert. Trotzdem soll die zuletzt kultivierte Spielweise nicht verändert werden: „Grundlegend nicht. Hoch verteidigen, schnell umschalten und schnell kombinieren - daran halten wir fest. Unser Problem in der vergangenen Saison war das Verhalten nach Ballverlust. Da ging das Umschalten mitunter zu langsam vonstatten - ich bin aber sehr zuversichtlich, dass uns gerade da die Neuen helfen, dies zu verbessern.“

Für viele Löwen-Fans ist Benjamin Lauth ein absoluter Hoffnungsträger. Für Maurer ist dies nicht anders. Seine klare Forderung an den ehemaligen Nationalspieler teilt er dem „kicker“ mit: „Dass er konstanter sein Potenzial abruft. Auf den ersten Blick hatte er ja mit elf Toren und elf Assists eine gute Saison gespielt, aber es waren auch Spiele dabei, in denen er zu wenig zu sehen war. Er hat auch noch Luft nach oben.“


Informationen
Quelle: kicker.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1860 München; Maurer; Aigner; Volz; Stoppelkamp; Tomasov; Wojtowiak
Datum: 29.06.2012 22:23 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1860-muenchen-und-das-neue-anspruchsdenken-1008.html
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