1860 München und die perfekte Mischung


Der TSV 1860 München hat sich ohne Zweifel sehr lukrativ verstärkt. Mit den Spielern Volz, Vallori, Makos, Wojtowiak, Stoppelkamp und Blanco gelang eine absolute Qualitätssteigerung im Team von 1860 München. Mit vier Zählern nach zwei Spielen ist man ordentlich platziert, auch wenn man sich mehr ausrechnet, denn der Bundesliga-Aufstieg ist das erklärte Ziel von 1860 München in dieser Spielzeit.

Nicht ohne Stolz erklärt 1860-Boss Dieter Schneider auch gegenüber der „Abendzeitung“: „Wir haben Kerle, gegen die ich nicht spielen wollen würde.“ Recht hat der schmächtige Präsident, auch wenn er ehrlich zugeben muss, dass die bisherigen Leistungen noch absolut steigerungsfähig sind. Wenn also die Löwen ihre Form noch weiter steigern können, dann ist vielleicht noch mehr möglich.
Möglicherweise ist der gelungene Saisonstart, zu dem auch der eindrucksvolle Erfolg in der ersten Runde des DFB-Pokal gezählt werden auch darauf zurückzuführen, dass nach Sandhausen und Ingolstadt der TSV 1860 die älteste Mannschaft in der gesamten 2. Bundesliga hat. Acht Neuzugänge fanden vor der Spielzeit den Weg an die Grünwalder Straße. Mit Giu Vallori, Maxi Nicu, Moritz Volz, Grzegorz Wojtowiak und Ismael Blanco sind fünf von diesem Oktett 28 Jahre oder sogar noch älter. Diese Routine hat den „Jung-Löwen“ möglicherweise in der abgelaufenen Spielzeit ein wenig gefehlt. Sportchef Florian Hinterberger nennt sie „gestandene Profis“. Und nennt zugleich gegenüber der „Abendzeitung“ das Motiv für diese Transfers: „Wir wollten Spieler holen, die schon was bewiesen haben und die nicht gleich beim ersten Windstoß umfallen“, so Hinterberger, „und die haben wir auch bekommen.“
Es scheint wirklich so zu sein, dass diese neu geschaffene Struktur dafür gesorgt hat, dass sich die Qualität gesteigert hat. Durch die vielen erfahrenen Spieler, die wissen, wie man sich in bestimmten, spielkritischen Situationen verhalten muss, ist die Mannschaft nach Ansicht von Hinterberger nicht mehr so leicht zu besiegen. Wenn man die ganzen Qualitäten der erfahrenen Profis in einen Topf wirft und daraus eine Einheit wächst, strahlen wir ein bisschen mehr Unbezwingbarkeit als früher aus“. Für Vereins-Boss Schneider ist nun klar: „Wir haben jetzt Typen in der Mannschaft, gegen die kann man mit Hacke und Spitze nichts mehr ausrichten. Hinten strahlen Vallori und Necat Aygün viel Härte aus, diese Robustheit hat uns gefehlt.“
In den letzten Spielzeiten hat der TSV 1860 sicherlich eine enorm spielstarke Mannschaft gehabt. Dennoch konnten viele überlegen geführte Begegnungen
nicht siegreich gestaltet werden. Dies soll nun hingegen der Vergangenheit angehören, wie Schneider hofft: „Man muss jetzt kein großes Nervenflattern mehr bekommen, wenn es unentschieden steht oder wir mit einem Tor führen.“
Und er zieht bewusst einen Vergleich zur abgelaufenen Spielzeit, als ihm einige Sachen nicht gefallen haben. Wahrscheinlich auch der Grund, warum diese Investitionen im Sommer getätigt worden sind: „Ich will der Mannschaft vom letzten Jahr nichts absprechen, aber wir haben jetzt ein paar Kerle auf dem Platz stehen, gegen die ich nicht spielen wollen würde. Schade ist nur, dass Grigoris Makos verletzt ist, denn er ist ein richtiges Kampfschwein und verkörpert diesen Spielertyp.“
Aufsichtsrats-Boss Otto Steiner ist ohne Frage ein Mann der klaren Worte. Deshalb nennt er gegenüber der „Abendzeitung“ auch Gründe für die neue Stärke von den Sechzigern: „Wir haben jetzt echte Kerle in der Mannschaft. Ich finde, das sind richtige Männer. Da muss man keine Angst haben, dass sie mal zurückziehen.“
Besonders die Spieler Vallori und Makos haben Steiner beeindrucken können. Die Mischung zwischen erfahrenen Akteuren und jungen Spielern sieht er als optimal im derzeitigen Kader an: „Es ist genau richtig, dass wir auf gestandene Spieler gesetzt haben. Natürlich brauchen wir auch weiterhin eigene Talente, das macht uns immer noch aus und die werden auch wieder kommen, aber wer ernsthaft um den Aufstieg mitspielen will, braucht echte Typen. Die haben wir jetzt, davon bin ich überzeugt.“
Am kommenden Sonntag gibt es ein extrem wichtiges Spiel, wenn es zum Aufstiegskonkurrenten 1. FC Kaiserslautern auf den berühmt-berüchtigten Betzenberg gehen wird. Schneider hat großen Respekt vor dem höchsten Fußball-Berg in Deutschland, wie er der „Abendzeitung“ anvertraut hat: „Wer auf dem Betzenberg gewinnen will, der kommt nur mit spielerischen Mitteln nicht weiter. Ich denke, dass unsere Mannschaft der Aufgabe gewachsen sein wird.“ Sein Trainer Rainer Maurer legt Selbstbewusstsein an den Tag, wenn er bedingungslosen Einsatz von seiner Mannschaft verspricht: „Wir werden uns steigern müssen – und alles daran legen, dass das klappt.“


Informationen
Quelle: www.abendzeitung.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1860 München; Hinterberger; Schneider; Vallori; Nicu; Volz; Wojtowiak; Blanco
Datum: 23.08.2012 17:53 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1860-muenchen-und-die-perfekte-mischung-1104.html
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