2,3 Millionen Euro Schulden: Der MSV Duisburg steht kurz vor der Insolvenz


Beim MSV Duisburg sieht die Lage bedrohlicher aus, als viele angenommen haben. Von Tag zu Tag sickern immer mehr Informationen durch. Meistens sind es welche von negativer Qualität, sodass auch eine Insolvenz weiterhin realistisch erscheint. Bis zum kommenden Freitag müssen 2,3 Millionen Euro aufgebracht werden, damit die Zahlungsfähigkeit auch weiterhin bestehen bleibt. Wenn dies nicht gelingen sollte, dann droht für Geschäftsführer Roland Kentsch der Gang zum Amtsgericht, damit Insolvenz angemeldet werden muss.

Der MSV muss bei den Unternehmen der Region um dringend benötigte Gelder geradezu betteln, denn ansonsten könnte der westdeutsche Traditionsverein für Jahre von der sportlichen Bildfläche verschwinden. Wenn das gesammelte Geld nicht die geforderte Summe bringen sollte, dann wird es auf unbestimmte Zeit in Duisburg keinen Profifußball mehr geben und viele Mitarbeiter werden ihre Arbeit verlieren. Ein echtes Horrorszenario, welches sich die treuen MSV-Fans gar nicht vorstellen möchten. Möglicherweise muss in der viertklassigen Regionalliga West gestartet werden. Es ist jedoch sogar möglich, dass in der Kreisklasse gestartet werden muss. Wenn man sich die Infrastrukturen vor Ort und besonders das Schmuckstück Stadion betrachtet, dann fällt diese Vorstellung nur allzu schwer. Aus diesem Grund arbeiten die MSV-Verantwortlichen fieberhaft nach einer vernünftigen Lösung. Auch Spielerverkäufe müssen vorgenommen werden. Auf viel Unverständnis ist jedoch die harsche Ablehnung einiger Vereinsvertreter gegen Walter Hellmich bei den Fans gestoßen. Der ehemalige MSV-Präsident wollte den finanziell schwer angeschlagenen Verein zum zweiten Mal vor dem wirtschaftlichen Aus retten. Nach Angaben von „Reviersport“ ist der Bauunternehmer jedoch vergrault worden, wie er ehrlich anmerkte: „Meine Hilfe ist mehrheitlich abgelehnt worden“, und redet Klartext: „Nun tragen diese Leute auch die Verantwortung.“

Einige aus dem unmittelbaren Duisburger-Umfeld spekulieren, dass vielleicht sogar Hellmich im Hintergrund an einer guten Lösung mitarbeiten könnte. Auch wenn dies jedoch nicht der Fall sein sollte, dann besteht durchaus noch die Möglichkeit, dass die Rettungsaktion von Kentsch erfolgreich sein könnte und damit ein weiterer Aufschub verkündet werden kann. Wenn jedoch auch diese Variante nicht greifen sollte, dann wird der MSV Duisburg in dieser Form nicht mehr bestehen und Parallelen zum ebenfalls insolventen Verein Alemannia Aachen könnten gezogen werden.

Dennoch sollte trotz dieser extremen wirtschaftlichen Probl
eme jedoch auch nicht vergessen werden, dass sportlich weiterhin ein Aufschwung deutlich geworden ist. Daran konnte auch die herbe 1:4-Niederlage beim FC St. Pauli nichts ändern, wo der 24-jährige Robert Müller sein Startelfdebüt geben konnte. Speziell im zweiten Spielabschnitt konnte der philippinische Nationaltorwart seine Zebras mit einigen starken Paraden im Spiel halten. Dementsprechend positiv fiel auch sein Fazit nach dem Spiel aus, als er gegenüber „reviersport.de“ erklärte: „Es war ein Spiel mit vielen Emotionen, bei dem ich schon durch die Atmosphäre gepusht war.“

Besonders auffällig ist jedoch in Halbzeit Eins gewesen, dass seine Mitspieler besonders im ersten Spielabschnitt noch nicht allzu großes Vertrauen in den neuen Keeper gehabt haben, da nur ganz wenige Pässe zurückgespielt worden sind. Nach knapp 20 Spielminuten musste dann der erste Gegentreffer verarbeitet werden, als Müller jedoch letztlich machtlos gewesen ist. Mehrfach konnte der ehemalige Profi des 1. FC Köln jedoch glänzend parieren und konnte damit eine deutlich höhere Niederlage noch verhindern. In den zweiten 45 Minuten, als die 2.500 mitgereisten Duisburger Fans hinter seinem Tor gestanden haben, konnte er mit mehreren Paraden glänzen und konnte damit sehr eindrucksvoll seine unbestrittene Klasse beweisen. Mit diesen Aktionen hatte er die eigenen Fans schnell für sich eingenommen, die ihn als den stärksten MSV-Akteur sahen. Trotz einer ansprechenden eigenen Leistung zeigte er sich dennoch enttäuscht, als er meinte: „Es ist schade, dass es vier Mal geklingelt hat, aber ich habe mein Bestes gegeben.“
Nun wird also im kommenden Heimspiel gegen Union Berlin eine ähnlich starke Leistung von Müller notwendig sein, um mit dem zweiten Heimsieg in Serie den Abstand zu den direkten Abstiegsplätzen noch weiter zu vergrößern. Dies hat auch Müller so erkannt: „Wir wollen da anknüpfen, wo wir gegen Aue aufgehört haben.“ Die Basis für einen „Zebraerfolg“ wäre, dass Müller ein gegentorloses Spiel hinlegt.


Informationen
Quelle: reviersport.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: MSV Duisburg; Kentsch; Müller; Hellmich; Insolvenz
Datum: 27.11.2012 17:03 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-2-3-millionen-euro-schulden--der-msv-duisburg-steht-kurz-vor-der-insolvenz-3005.html
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