Alles möglich für 1860


Traditionsverein 1860 München entwickelt sich zu einer wahren Überraschungsmannschaft in dieser Spielzeit. Die Aufstiegsplätze sind durch eine kleine Siegesserie greifbar, andererseits weiß man nicht, wie das Team die internen Querelen um den jordanischen Investor Hasan Ismaik verkraftet, der einen Machtkampf mit Löwen-Boss Dieter Schneider austrägt.

Personell zumindest können die 60er fast aus dem Vollen schöpfen. Auch die beiden absoluten Leader im jungen Team, Benjamin Lauth und Gabor Kiraly haben das Mannschaftstraining wieder aufgenommen und stehen den Münchenern bei der wichtigen Heimpartie gegen Fortuna Düsseldorf wieder zur Verfügung. Beim Vormittagstraining am Mittwoch konnten die beiden zuletzt angeschlagenen Zweitliga-Profis ohne jegliche Einschränkungen wieder mitwirken. Auf Linksverteidiger Stefan Buck wird eine große Bedeutung zukommen. Der erfahrene Profi soll den flinken und wendigen Maximilian Beiser bei seinen Vorstößen stoppen.
Um das Unmögliche mit dem Aufstieg noch möglich zu machen, gab es für 1860 München nun auch göttlichen Beistand. So weilten die Löwen am Mittwoch bei einer Papst Audienz im Vatikan. Dabei traf der Zweitligist auf den spanischen Traditionsklub Atletico Madrid samt dem ehemaligen Bremer Diego. Für die anwesenden Reporter der Münchener Abendzeitung posierte 1860-Präsident Schneider zusammen mit Diego für ein Foto.
Die Spekulationen rankten sich, dass Diego bald ein Löwe wird, was Schneider augenzwinkernd kommentierte: „Ich habe mich heute im Vatikan vor der Audienz des Papstes kurz mit ihm unterhalten. Er ist ein sehr freundlicher Mann. Wir kannten uns nicht, aber ich bin einfach direkt in die Verhandlungen eingestiegen. So ein spielstarker Mann kann jedem Verein nur gut tun. Und außerdem behaupte ich, den bezahlen wir doch aus de
r Portokasse.“
Immerhin scheint jetzt auch ernsthaft ein wenig Konstanz und Ruhe in den Verein einzukehren. So verlängerten Sportdirektor Hinterberger und Trainer Maurer ihre Verträge bis 2013. Dafür gaben mit hoher Wahrscheinlichkeit die Gesellschafter der Löwen, 1860 und Investor Hasan Ismaik ihr Einverständnis. Zumindest scheint es bei den einst zerstrittenen Parteien wieder so etwas wie Annäherung zu geben. Jüngst forderte gar Investorenvertreter Hamada Iraki den Rücktritt des Vereinspräsidenten Dieter Schneider. Jetzt findet wieder eine Kommunikation statt.
Um gute PR zu erreichen, präsentierte Geschäftsführer Robert Schäfer diese Personalien in der Öffentlichkeit. Dass besonders Maurer relativ lange hingehalten wurde, ist ein Zeichen für die fehlende Sympathie zwischen dem Trainer und dem Geschäftsführer. Der Jurist Schäfer kommt mit dem Gefühlsmenschen Maurer nicht zurecht. Kleinere Reibereien sind da zwangsläufig die Konsequenz dieser Zusammenarbeit, die im Optimalfall mit dem Bundesliga-Aufstieg enden soll. Die Chance souverän und als Einheit aufzutreten verpasste der Verein aus München-Grünwald.
Diesmal sollte es zumindest so scheinen, als ob alle Beteiligten leidenschaftlich zusammen für das Ziel Aufstieg kämpfen. Im Medienhaus der 60er versuchten die Vereinsvertreter zumindest Geschlossenheit zu demonstrieren. Auch dies kam irgendwie gespielt rüber beim chaotischen, aber doch sympathischen Verein.


Informationen
Quelle: sueddeutsche.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1860 München; Diego; Schneider; Buck
Datum: 16.02.2012 18:32 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-alles-möglich-für-1860-814.html
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