Arminia Bielefeld und die Spannung vor dem Schicksalsendspiel gegen Dynamo Dresden


Ursprünglich war vor dem Saisonbeginn der klare Plan des DSC Arminia Bielefeld, dass in der heimischen Schüco-Arena die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt gesammelt werden sollten. Diese Zielsetzung ist gründlich misslungen, denn vier Siege, bei sieben Unentschieden aber sechs Niederlagen sind nicht die Basis für einen erfolgreichen Klassenerhalt. Mit 32 Punkten steht der DSC nun also auf dem vorletzten Tabellenplatz und benötigt im letzten Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden unbedingt einen dreifachen Punktgewinn, um sich zumindest über die Relegation die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Wenn es jedoch maximal nur zu einem Unentschieden reichen würde, was gleichbedeutend mit dem direkten Abstieg des Aufsteigers sein würde, werden gewiss auch die letzten vier Heimspiele etwas genauer beleuchtet werden.

In der Offensive fehlt die Qualität

Drei torlose Remis gab es in Serie gegen den VfR Aalen, den Karlsruher SC und zuletzt den FSV Frankfurt. Davor mussten die Ostwestfalen eine sehr empfindliche 1:3-Heimniederlage gegen das bereits als Absteiger feststehende Team des FC Energie Cottbus kassieren. In der Offensive fehlte einfach die notwendige Konsequenz, denn beim Torabschluss gab es reichlich Verbesserungsbedarf. Es gab ausreichend Möglichkeiten in all den Spielen, die jedoch teils geradezu fahrlässig vergeben worden sind. Vielleicht hat in der vordersten Reihe auch einfach die notwendige Qualität gefehlt.

Klare Torchancen leichtfertig vergeben

Im letzten so wichtigen Heimspiel sind die Arminen erst ab der 80. Spielminute offensiver geworden. Davor war im Spiel einfach zu viel Unsicherheit vorhanden und es fehlte die notwendige Zielstrebigkeit. Zwei große Möglichkeiten durch Fabian Klos und Kacper Przybylko sind kurz vor dem Schlusspfiff vergeben worden, wodurch die Ausgangsposition vor dem Match in Dresden sich nun deutlich verschlechtert hat. Etwas mehr Risiko wurde nicht nur von den mal wieder über 21.000 Zuschauern in der gut gefüllten Schüco-Arena gewünscht. Auch mental haben die zuletzt so mäßigen Ergebnisse offenbar Spuren hinterlassen. Vor dem Spiel gegen den FSV Frankfurt schien dies jedoch sehr überraschend zu sein, da man die letzte Auswärtspartie beim VfL Bochum nach einem überragendem Fußball noch mit 4:1 für sich entscheiden konnte.

„Wir werden dort durch die Hölle gehen“

Es muss auch weiterhin der Fokus auf das Positive gelegt werden. Immerhin konnte Arminia zuletzt immerhin vier Zähler aus den letzten beiden Spielen holen und kann mit einem Sieg in Dresden zwei weitere Relegationsspiele sich sichern. Zumindest gegenüber den Medien haben sie immer ihr Endspiel gegen Dresden erhofft. Gute Nerven benötigen die Arminen in diesem Hexenkessel vor mehr als 30.000 frenetischen Zuschauern. Dies ist auch Sturmführer Fabian Klos absolut klar, der gegenüber der „Bild-Zeitung“ nun verraten hat: „Wir werden dort durch die Hölle gehen.“

„Für solche Spiele ist man Profi“

Dieses Spiel zwischen den beiden ehemaligen Bundesligisten wird von der Polizei als ein Hochrisikospiel eingeschätzt. Ein speziell ausgearbeitetes Sicherheitssystem soll dafür sorgen, dass mögliche Krawallmacher während der Partie kein
e Aktivität erhalten werden. Bielefelds-Geschäftsführer Markus Uhlig bringt klar zum Ausdruck, dass er die Fokussierung auf den sportlichen Aspekt haben möchte: „Ich hoffe, dass dieses Mal nur die sportliche Auseinandersetzung in den Fokus rückt.“ Mittelfeldmann Patrick Schönfeld hingegen macht aus seiner Vorfreude kein Geheimnis: „Das wird ein Hexenkessel. Für solche Spiele ist man Profi. Wir müssen dahin fahren und Dresden einfach weg hauen.“

Ansgar Brinkmann nimmt Stellung zum Duell seiner Ex-Vereine

Auch für ehemalige Spieler ist diese Partie etwas ganz Besonderes. Konkret geht es um Ansgar Brinkmann, der für beide Teams als Profi aktiv gewesen ist und nun im Interview mit der „Bild-Zeitung“ gewohnt meinungsfreudig sich zur Situation äußert.

„Beide Klubs gehören eigentlich sogar in die Bundesliga“

Er macht kein Geheimnis daraus, dass beide Mannschaften aufgrund ihrer Historie und ihres Zuschauerpotentials sogar in der 2. Fußball-Bundesliga nicht gut genug aufgehoben sind: „Eins vorweg: In beiden Vereinen hatte ich eine tolle Zeit. Das einer jetzt absteigen muss, macht mich sehr traurig. Das ist eine brutale Konstellation für mich. Von der Tradition her gehören beide Klubs eigentlich sogar in die Bundesliga!“

Brinkmann glaubt das Dresden bessere Chancen auf Relegation besitzt

Der 44-Jährige glaubt eher an Dynamo Dresden, die sich den Relegationsplatz 16 sichern können, wie er wie folgt begründen kann: „Eigentlich sind beide Vereine von ihrem spielerischen Potential her auf Augenhöhe. Aber der Heimvorteil spricht für Dresden. Arminia muss ins Risiko gehen, nur ein Sieg bedeutet schließlich die Rettung.“ Immerhin hat er ein mögliches Erfolgsrezept, wie Bielefeld in der „gelben Hölle“ in Dresden antreten muss: „Nur den Mutigen gehört die Welt. Spieler die dort auflaufen und schon vorher Angst haben sind fehl am Platz. Sonst frisst dich die fantastische Atmosphäre im Stadion auf.“ Und er kennt auch schon die entscheidenden Faktoren, die für den Ausgang dieses existentiell wichtigen Spiels ausschlaggebend sein werden: „Ganz klar: die Nerven. Keine Freistöße und Rote Karten riskieren, intelligent kämpfen ist das Motto! Wer sich am besten im Griff hat und die selbstbewussteren Spieler, der kommt in die Relegation. Aus Respekt vor beiden Klubs und ihren Fans werde ich keinen Tipp abgeben.“


Informationen
Quelle: nw-news.de, "bild.de"
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Arminia Bielefeld, Dynamo Dresden, Fabian Klos, 2. Bundesliga, Kacper Przybylko, VfL Bochum, FSV Frankfurt
Datum: 08.05.2014 18:00 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-arminia-bielefeld-und-die-spannung-vor-dem-schicksalsendspiel-gegen-dynamo-dresden-12604.html
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