Arminia Bielefeld zeigt sich gewappnet für Relegationsfinale


Diese beiden Relegationsspiele gegen den Drittliga-Dritten SV Darmstadt 98 hat sich der DSC Arminia Bielefeld mit dem 3:2-Auswärtssieg bei Dynamo Dresden regelrecht erarbeiten können. Die Arminen-Anhänger sind auch heiß auf die begehrten Tickets. Am kommenden Freitag gibt es für die Bielefelder 1600 Karten für das Hinspiel im Darmstädter-Böllenfalltorstadion, was über eine Kapazität von 16.000 Plätzen verfügt. Am Montag gibt es das Rückspiel in der Bielefelder-Schüco-Arena, welche wahrscheinlich ausverkauft sein wird.

„Ich rechne ganz fest mit einer ausverkauften Schüco-Arena"

Dies hat zumindest DSC-Geschäftsführer Marcus Uhlig gegenüber dem „Westfalen Blatt“ klar zum Ausdruck bringen können: „Ich rechne ganz fest mit einer ausverkauften Schüco-Arena.“ Am gestrigen Dienstag haben die Bielefelder-Fans zumindest schon ihr Vorkaufsrecht sichern können, die ihre Mannschaft zur Partie bei Dynamo Dresden am vergangenen Sonntag begleitet haben. Der Andrang ist gewaltig, denn bisher sind schon mehr als 1000 Karten abgesetzt worden. Am Montag gibt es ab 20.30 Uhr das Rückspiel in Bielefeld, wo naturgemäß Mitglieder und Dauerkarteninhaber ein Vorkaufsrecht besitzen. Maximal zwei Karten dürfen pro Person veräußert werden. Bis zu vier Stunden mussten die Bielefelder-Anhänger für ein begehrtes Ticket anstehen.

Zusatzeinnahme durch Relegation in Höhe von 250 000 Euro

Es gibt jedoch auch die entspannte Möglichkeit, die beiden Partien um das begehrte Zweitliga-Ticket beim HR und WDR zu schauen. Dafür müssen die dritten Programme kein Geld bezahlen. Einzig der Eintrittskartenverkauf und die Generierung durch die Vermarktung der Werbebanden bringt Geld in die Kassen. Es wird den Bielefeldern immerhin noch eine Summe von rund 250.000 Euro bleiben, wie Uhlig konstatieren konnte: „Als Geschäftsführer freue ich mich über die Zusatzeinnahme, darf aber auch sagen: Die kurzfristige Organisation kostet viel Arbeit.“ Der 43-Jährige hat erkennen können, dass das Selbstvertrauen nach dem Sieg im Hexenkessel von Dresden absolut stark ausgeprägt ist: „Wir gehen nach dem Sieg in Dresden mit viel Rückenwind in die Relegation. Wir wollen topseriös in die beiden Endspiele um den Klassenerhalt gehen. Für Euphorie gibt es keinen Grund.“ Und er lobt die DSC-Anhänger exorbitant, wenn er sagt: „Wenn‘s drauf ankommt, können wir uns auf unsere Fans verlassen.“

„Die Entwicklung der letzten Wochen hat uns Recht gegeben“

Wenn dem DSC Arminia Bielefeld nach einer sehr komplizierten Spielzeit gegen den SV Darmstadt 98 doch noch der verspätete Klassenerhalt gelingen sollte, wäre die Freude natürlich enorm, da die finanzielle Situation sich in der 3. Liga wohl kaum sichtlich verbessern wird. Uhlig sieht in dem Erreichen der beiden Relegationsspiel zudem auch ein Plädoyer für den Trainerwechsel von Aufstiegstrainer Stefan Krämer hin zu Norbert Meier: „Es ist eine Bestätigung für den Trainerwechsel, der zum Teil ja schon arg in Frage gestellt wurde. Die Entwicklung der letzten Wochen hat uns aber Recht gegeben. Norbert Meier hat für einen neuen Impuls und mehr Stabilität gesorgt.“

Meier mit besserem Punkteschnitt als Vorgänger Krämer

Im Fußball lässt man Zahlen sprechen. Und diese fallen absolut zugunsten von Meier aus, der durch den Sieg bei seinem Ex-Verein Dresden nun einen höheren Punkteschnitt als sein Vorgänger aufweisen kann. Auch wenn die Steigerung nur minimal ist, so ist diese tatsächlich eingetreten. Aufstiegscoach Stefan Krämer hat im Durchschnitt 1, 0 Punkte pro Spiel holen können. Meier kommt auf 1, 1 Zähler. Sieben Punkte konnte der langjährige Bundesligist aus den letzten drei Partien ergattern, was einen Schlussspurt zum richtigen Zeitpunkt bedeutet.

Personalie Kostmann genießt derzeit keine Priorität

Bekanntlich ist Ex-Arminen-Coach Stefan Krämer nun neuer Trainer von Zweitliga-Absteiger FC Energie Cottbus geworden. Marco Kostmann in Bielefeld erfolgreich mit Krämer zusammengearbeitet. Bis zum 30. Juni 2015 besitzt er noch einen Vertrag beim DSC: Bisher gab es noch keinerlei Anfrage bezüglich einer Freigabe aus dem Vertrag.
Uhlig macht deutlich, dass derzeit gänzlich andere Prioritäten anliegen: „Es gibt zwei Themen, die momentan ganz oben auf unserer Liste stehen: Erstens die Relegation, zweitens die Zulassung zur 2. und 3. Liga. An beidem arbeiten wir mit Hochdruck.“

Deutlich weniger Einnahmen in der 3. Liga

Zwei gute und vor allem auch erfolgreiche Spiel am Freitag und Montag würden dem Zweitliga-Aufsteiger zumindest ein weiteres Jahr Zweitklassigkeit zusichern. Bis zum 22. Mai haben die Bielefelder nun noch Zeit, damit im Lizenzierungsverfahren die Zulassungsbedingungen für die 2. Liga erfüllt werden können. Fünf Tage mehr Zeit haben die Arminen, um die Bedingungen für die Drittklassigkeit ausfüllen zu können. Uhlig sagt zu dieser Thematik folgendes: „Die Drittligazulassung zu erreichen macht wesentlich mehr Arbeit als die Lizenz für die 2. Liga zu bekommen.“ Dies ist auch überhaupt keine Sensation, denn in den wichtigen Bereichen wie Fernsehen, Zuschauer, Sponsoring würden die Bielefelder in der 3. Liga deutlich weniger Einnahmen generieren können.

Przybylko-Verbleib steigt mit erfolgreicher Relegation

Mit seinem Treffer in der 71. Spielminute hat Kacper Przybylko (21), der Leih-Stürmer aus Köln, die Leineweberstädter letztlich zum Klassenerhalt schießen können. Nun soll er auch weiterhin in seiner Heimat Ostwestfalen verbleiben. Bielefelds-Manager Samir Arabi hat dem polnischen U21-Nationalspieler einen Vertrag angeboten, wie er nun der „Bild-Zeitung“ verraten hat: „Wenn wir es schaffen, in der Liga zu bleiben, steigen auch unsere Chancen, Przybylko zu halten. Ich habe schon mit Jörg Schmadtke lockere Gespräche über eine Vertrags-Verlängerung geführt...“

Zweitliga-Etat in Höhe von acht Millionen Euro

Auch der Spieler selbst scheint absolut nicht abgeneigt zu sein, wie er nun erklärt hat: „Für den DSC habe ich 11 Jahre in der Jugend gespielt. Das Tor in Dresden war das wichtigste und geilste meiner Karriere! Wenn wir es schaffen, und davon ich überzeugt, könnte ich mir gut vorstellen, bei Arminia zu verlängern. Aber ich bin nicht der Entscheidungsträger, die Vereine müssen sich einigen...“ Nun muss sich aber zunächst in zwei Relegationsspielen gegen den Drittliga-Dritten SV Darmstadt 98 durchgesetzt werden. Der Etat für die 2. Fußball-Bundesliga würde bei rund acht Millionen Euro liegen.

„Die Mannschaft kann mit Druck umgehen“

Die Bielefelder haben enorm viel Schweiß und Arbeit in diese Chance investieren können. Trotz der überaus kraft zehrenden Partie in Dresden hat SGD-Coach Norbert Meier seine Kicker nach der Ankunft aus Dresden zu Fitnessübungen geschickt, was der 55-Jährige offen zugegeben hat: „Ich habe sie nach unserer Rückkehr aus Dresden noch nachts um 1 Uhr ins Fitnessstudio geschickt. Dort mussten sie 30 Minuten Regenerations-Training auf dem Rad absolvieren.“ Bielefeld möchte den Trend deutlich umkehren, denn in den letzten fünf Relegationsspielen zwischen dem Dritten der 3. Liga gegen den Drittletzten der 2. Fußball-Bundesliga hat sich einzig im letzten Jahr mit Dresden der Zweitliga-Vertreter durchsetzen können. Ansonsten waren es mit Paderborn, Ingolstadt, Dresden und Regensburg immer die drittklassigen Vereine, die den Sprung in das deutsche Fußball-Unterhaus geschafft haben. Auch Bielefelds-Sturmführer Fabian Klos, der mit zwei Toren in Dresden diese Chance erst ermöglichen konnte, zeigt sich im Gespräch mit der „Bild-Zeitung“ gewarnt: „Die Mannschaft kann mit Druck umgehen. Das hat sie nicht nur in Dresden gezeigt. Wir haben uns selbst an den Haaren aus der Scheiße gezogen.“


Informationen
Quelle: westfalen-blatt.de, "bild.de"
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Arminia Bielefeld, Fabian Klos, 2. Bundesliga, SV Damrstadt 98,
Datum: 14.05.2014 14:49 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-arminia-bielefeld-zeigt-sich-gewappnet-fuer-relegationsfinale-12759.html
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