Aue: Was passiert mit Curri?


Eine ganze Region war in den letzten Tagen und Wochen mächtig angespannt, denn ein Abstieg vom lokalen Erzgebirge Aue hätte viele Einwohner der 18.000 Einwohner Kleinstadt schwer getroffen. Nun hat der 2:1 Sieg gegen einen schwachen VfL Bochum den vielumjubelten Klassenerhalt erbracht. Der optimistische Blick geht nun in die Zukunft. Noch solch eine Spielzeit möchte man in Sachsen kein zweites Mal erleben. Der entscheidende Torschütze war Skerdilaid Curri, der mit seinem Siegtor zum Matchwinner wurde. Der Publikumsliebling beantwortete nach dem Spiel der hiesigen Presse einige Fragen.

Die Erleichterung war kollektiv. Curri machte sich durch diesen wichtigen Treffer in der zweiten Hälfte bei vielen Fans von Erzgebirge unsterblich. Nun lautet die Frage, wie die Zukunft des 36-Jährigen Albaners aussehen wird. Die Angebote sind reichhaltig. So kann er weiterhin Profi-Fußballer bleiben. Ebenso ist eine Funktion als Spieler-Trainer der 2. Mannschaft oder ein Job im Nachwuchsbereich sehr gut möglich. Curri ist sehr dankbar für dieses Vertrauen. Der kleine Glatzkopf, der mit seinen unnachahmlichen Dribblings schon seit 2003 die Fans im Erzgebirge begeistert, schwankt noch ein wenig zwischen den vielen interessanten Aufgaben. Zuletzt spielte er nicht mehr unbedingt in der Stammmannschaft. Auch gegen den VfL Bochum wurde er nur eingewechselt.
Daher erklärt er gegenüber der Bild eher schwammig: „Noch kann ich nichts spruchreifes sagen. Es gibt noch ein Gespräch mit dem Sportdirektor. Wichtig ist mir, dass ich weiter Fußball spielen kann.“ Konkrete Gedanken, dass er seine Karriere möglichst schnell beenden möchte, hat er definitiv nicht. Der gebürtige Albaner ist ein Vollblutfußballer, der für den Profisport gelebt hat. Körperlich wäre er definitiv fit genug, um noch eine weitere Saison mit seinem „Herzensverein“ zu spielen. Dies gibt er auch ehrlich zu: „Ich bin fit, fühle mich gut. Mein Herz schlägt für den Fußball. Ich wäre erfahren und ehrlich genug, wenn mein Körper nicht mehr bereit wäre.“
Der 166 cm große Offensivakteur gilt als sehr emotionaler Typ. Auf dem Spielfeld kann er diese Leidenschaft perfekt ausspielen. Abseits des Platzes gab es auch schon die eine oder andere G
rübelei, da er sich häufig Gedanken über sich selbst macht. Derzeit fühlt er sich, als wenn alles irreal sein würde, wie in einer Traumwelt: „Wenig. Es ist im Moment so, als würde ich in einem Märchenbuch lesen. Unbeschreiblich sind meine Gefühle. Der Fußball-Gott hat Gerechtigkeit walten lassen.“
Er spricht auch Klartext, möchte nicht in Phrasen sprechen. Es ist wichtig, dass er auch klar erklärt, was ihm in der letzten Zeit überhaupt nicht gefallen hat, damit solch eine Situation nicht noch einmal passieren wird. Auch gegenüber den Medien gibt er einen intensiven Einblick in seine nicht immer einfache Gefühlswelt: „Das letzte Jahr war nicht einfach. Der alte Trainer hat mich aussortiert. Ich hatte kaum Spielpraxis, dazu kam der mentale Druck. Auch für meine Familie war es nicht einfach.“
Die Überraschung war riesig, als die Bosse vom FC Erzgebirge Aue auf den kleinen Dribbler vor dem Spiel gegen den MSV Duisburg zugekommen sind, um über die Zukunft zu sprechen. Dazu weiß er zu berichten: „Der Verein kam schon vor dem Auswärtsspiel in Duisburg auf mich zu. Man wollte weiter mit mir im Verein planen. Das hat mich überrascht und gefreut.“
Während vieles darauf hinausläuft, dass Curri auch weiterhin dem FCE erhalten bleibt, gibt es mit dem österreichischen Nationalspieler Ronald Gercaliu vom polnischen Erstligisten LKS Lodz eine Neuverpflichtung zu vermelden. Der 26-Jährige, der auch schon beim Ligakonkurrenten FC Ingolstadt aktiv war, hat einen Vertrag bis Sommer 2014 unterschrieben. Damit ist der Österreicher mit albanischen Wurzeln der erste Neuzugang für die neue Spielzeit.


Informationen
Quelle: bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Erzgebirge Aue; Curri;
Datum: 09.05.2012 18:54 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-aue--was-passiert-mit-curri--923.html
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