Azzouzi: „Unser Ziel sind die besten 23 Mannschaften in Deutschland“

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Es scheint bei der SpVgg Greuther Fürth in diesen Tagen alles richtig gut zu laufen. So konnte in äußerst souveräner Art und Weise das Spiel gegen Energie Cottbus mit 3:0 gewonnen werden. Im Interview mit dem Fachmagazin „kicker“ sprach Rachid Azzouzi über den nahenden Aufstieg. So gab er unumwunden zu, dass er jedoch auch einige Gefahren auf sich zukommen sieht.

Auf die Frage, dass der Aufstieg fast schon sicher sei, möchte er noch nicht richtig bejahen. Zu sehr nagt an ihm auch die Bezeichnung „Die Unaufsteigbaren“, welche häufig mit seinem Team in Verbindung gesetzt wird. Vorsichtig sagt er: „Das „fast“ sagt alles aus. Es birgt auch die Gefahr, dass man unterbewusst weniger tut. Aber die Mannschaft weiß, um was es geht. Wir haben großes Vertrauen in die Truppe. In Braunschweig wollen wir den nächsten Dreier. Wir haben noch eine Rechnung offen nach dem 1:3 im Hinspiel.“

Auch einen Unterschied hat er schon erkennen können, als er darauf angesprochen wird, was die derzeitige Mannschaft von dem Team unterscheidet, welches in den vergangenen Spielzeiten so häufig auf dramatische Art und Weise scheiterte: „Wir haben uns wirtschaftlich entwickelt und den Stamm seit zweieinhalb Jahren gehalten. Sie haben sich entwickelt. Die Mannschaft ist durch die Rückschläge nicht aus der Bahn zu werfen. Sie verfolgt das Ziel beharrlich und wird bis zum Ende fokussiert bleiben. Dadurch sind wir in der Lage, diese perfekte Saison zu spielen. Trainer Mike Büskens trägt viel dazu bei, dass das Team daran glaubt, dass es gut ist. Das letzte Selbstverständnis fehlte zuvor.“
Man sieht dem Mann mit marrokanischen Wurzeln an, dass diesmal die Spielvereinigung aufsteigen soll. Zu oft gab es Hohn und Spott von den gegnerischen Fans. Auch wenn die Bundesliga den „Underdog“ ob der finanziellen und infrastrukturellen Nachteile belächeln wird, so fühlt er sich in seiner Arbeit bestätigt. Mit Stolz in seinen Augen beschreibt er, was ein Aufstieg für den kleinen Verein mit dem chronischen Zuschauermangel bedeuten würde: „Emotional wäre es nicht messbar und wirtschaftlich ein Riesensprung für unseren Verein. Wir können uns positionieren, die Mannschaft hat Potential. Wir werden unsere vernünftigen Wege fortführen, um unter den besten 23 Mannschaften in Deutschland zu bleiben.“

Was Rachid Azzouzi so sympathisch macht, ist die Tatsache, dass Realismus rund um den Fusionsverein Hochkonjunktur bei ihm besitzt. Er sieht den nahenden Aufstieg als Bestätigung seiner Arbeit. Trotzdem empfindet er jedoch keine Genugtuung, wenn er über seine Erfolge spricht. Stattdessen äußert er sich über die Vertragsgespräche mit Bernd Nehrig: „Wir sind in guten Gesprächen. Er ist ein wichtiger Spieler, wir wollen gerne verlängern. Ich habe ein gutes Gefühl“, zeigt er sich optimistisch in Sachen Vertragsverlängerung von einem Leistungsträger.

Auch sieht er keine Gefahr, dass möglicherweise die Star-Spieler wie Olivier Occean, Sercan Sararer oder auch Stefan Fürstner den Verein mit den bescheidenen finanziellen Möglichkeiten bald verlassen könnten: „Wir sind kein Selbstbedienungsladen. Diese Spieler haben langfristige Verträge. Ich glaube auch nicht, dass sie so denken. Wir sind kurz vor dem Schritt in die 1. Liga, sie können sich bei uns entwickeln. Wenn wir aufsteigen, bin ich zuversichtlich, dass wir mit dieser Truppe in die 1.Liga gehen“, verspricht der fleißige Manager.

Ähnliche Tendenzen sieht er auch bei Trainer Mike Büskens. Auch wenn er ehrlich zugibt, dass Büskens Verbundenheit nach Gelsenkirchen auch nicht zu verachten ist, so sagt er: „Mike liebäugelt nicht mit etwas Besserem. Er ist ambitioniert und weiß, dass er noch viel hier erreichen kann. Ich bin guter Dinge, aber wir müssen vorher noch die nötigen Punkte für den Aufstieg holen“, übt er sich in Bescheidenheit, was die sportliche Situation betrifft.
Die Verlängerung seines Vertrages sieht er auf der Prioritätenliste nicht so weit oben angesiedelt, wie er ehrlich anmerkt: „Das ist jetzt nicht das Wichtigste. Ich fühle mich hier wohl. Der Verein hat Ambitionen und Perspektive, das gilt für mich auch.“