Bielefelds-Geschäftsführer Uhlig: „Es sind Kleinigkeiten, die fehlen“


Auch unter dem neuen Trainer Norbert Meier kann Arminia Bielefeld den Anschluss an die rettenden Plätze nicht schaffen. Somit steuert der Zweitliga-Aufsteiger dem direkten Abstieg entgegen, denn nach dem gestrigen Heimsieg von Konkurrent Dynamo Dresden hat Arminia bereits drei Punkte Abstand auf den Relegationsrang 16 und schon sechs Punkte weniger als der FSV Frankfurt, der derzeit das rettende Ufer noch belegt. Hinzu kommt noch die mit Abstand schlechteste Tordifferenz aller Abstiegskandidaten. Die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive ist ein echter Nachteil, denn drei Treffer unter Meier ist eindeutig zu wenig.

„Der Punkt it schön, hilft uns aber nicht weiter“

Auch das torlose Remis gegen den Karlsruher SC ist so gar nicht nach dem Geschmack der Arminen gewesen, was auch Mittelfeldmann Philipp Riese gegenüber dem „Westfalen Blatt“ so erkennen konnte: „Es ist eine große Enttäuschung für uns.“ Mit einem Sieg wollte man näher an die Nichtabstiegsplätze heranrücken. Große Schritte gehen die Bielefelder nicht im Abstiegskampf. Der bisher so glücklose neue Trainer Norbert Meier hat die Problematik bereits auch erkennen können: „Der Punkt ist schön, hilft uns aber nicht weiter.“ Vor mehr als 14 000 Zuschauern in der Schüco-Arena fehlte es der Arminia spürbar an Kreativität, um sich Torchancen herauszuarbeiten. Nun will man am Ostersamstag gegen angeschlagene Kicker des TSV 1860 München punkten. Die Löwen haben das gestrige Spiel bei Dynamo Dresden völlig verdient mit 2:4 verloren. Auch Geschäftsführer Marcus Uhlig zeigt seine Enttäuschung zur bisherigen Saisonbilanz: „Wir sind alle unzufrieden, dass wir so wenig Punkte geholt haben. Natürlich haben wir uns mehr versprochen.“ Immerhin konnte Meier die Defensive ein wenig stärken, denn 1, 1 Gegentore pro Partie sind eine klare Verbesserung im Vergleich zu den zwei Gegentreffern, die man unter Vorgänger Stefan Krämer noch kassiert hat. Die erzielten Treffer sind mit 0, 4 aber äußerst schwach im Vergleich zur Krämer-Zeit, wo 1, 3 Treffer markiert worden sind. Auch die Punktausbeute ist mit einem Durchschnitt von 0, 75 geringer als unter Krämer, der es auf einen Punkt pro Spiel gebracht hat.

„Die Mannschaft ist in sich gefestigt“

Zuletzt ist die Bilanz der Arminia alles andere als in Ordnung gewesen. Einige machen sich sogar schon große Sorgen. Uhlig möchte jedoch die Situation nicht zu sehr dramatisieren: „Ich werde den Teufel tun, jetzt alles schwarz zu malen.“ Und Uhlig hat erklärt, dass er optimistisch ist, da das Grundpotential vorhanden zu sein scheint: „Es sind Kleinigkeiten, die fehlen. Die Mannschaft ist in sich gefestigt. Ich sehe keine Auflösungserscheinungen.“ Vier Partien müssen noch gespielt werden. Nur ein Heimspiel gegen den FSV Frankfurt gibt es zu bestreiten, während drei Auswärtspartien beim TSV 1860 München, in Sandhausen und Dresden anstehen werden. Uhlig versucht sich währenddessen mit Durchhalteparolen bei Laune zu halten, wenn er klar zum Ausdruck bringen kann: „Die Kirche ist erst zu Ende, wenn nicht mehr gesungen wird.“ Es erscheint zurzeit doch reichlich unrealistisch zu sein, dass die Mannschaft sich leistungsmäßig noch einmal erheblich verbessern kann. Die Verunsicherung im Team ist wahrlich frappierend. Dabei gibt es einige talentierte Kicker aus der eigenen U23-Auswahl, denen das Vertrauen geschenkt werden müsste. Nachwuchskicker wie Pascal Schmidt, Patrick Mainka oder Bashkim Renneke haben zuletzt in der Oberliga Westfalen eindrucksvoll ihre Tauglichkeit unter Beweis stellen können. Mit einem großen Vorsprung wurde die Reservemannschaft Meister und stieg damit rein sportlich in die Regionalliga West
auf. Allerdings wird die U23 nur dann tatsächlich viertklassig spielen, wenn die Profis den Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga schaffen werden.

„Aufwand und Ertrag standen in keinem gesunden Verhältnis“

Der Blick geht unweigerlich zurück auf die Partie gegen den KSC, wo Meier kritisch anmerken konnte, dass „Aufwand und Ertrag standen in keinem gesunden Verhältnis“ gestanden haben. Der Zweitliga-Aufsteiger aus Baden hat kurz vor dem Schlusspfiff durch Defensivmann Dominic Peitz sogar noch eine großartige Chance zum Sieg gehabt. Arminia-Torwart Stefan Ortega konnte diese Situation aber glänzend klären. Meier zeigte sich darüber hochzufrieden, als er deutlich machte: „Im Endeffekt müssen wir froh sein, dass Peitz die größte Chance des Spiels nicht nutzt. Dann wäre der Aufwand völlig umsonst gewesen.“ Bereits dreimal in Serie hat Vujadin Savic nicht für Arminia Bielefeld gespielt. Der serbische U21-Nationalspieelr hat sich im Abschlusstraining am Freitag am Sprunggelenk verletzt. Man wird sehen, ob Savic im wichtigen Auswärtsspiel beim TSV 1860 München mit von der Partie sein wird.

Keine Problematik für Arminias-Drittligalizenz

Die finanzielle Situation ist auch noch nicht gänzlich befriedigt worden. So gibt es in diesen Tagen ein Schreiben vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) aus Frankfurt, wo wahrscheinlich Auflagen vermerkt sind, die eine Zulassung für die 3. Liga betreffen. Geschäftsführer Uhlig stellt gegenüber dem „Westfalen Blatt“ jedoch allzu schnell klar: „Das bedeutet aber nicht, dass wir uns Sorgen machen müssten.“ Wenn Bielefeld sportlich absteigen wird, gibt es offenbar keine Probleme bezüglich der Lizenz, wie der Verein in einer Pressemitteilung nun mitgeteilt hat, denn der DFB hat „die technisch-organisatorische sowie die sicherheitstechnische Leistungsfähigkeit des DSC im Wesentlichen festgestellt.“

Kein Bielefelder-Verantwortlicher war bei U23-Aufstieg dabei

Trotzdem ist jedoch bekannt geworden, dass noch etwas nachgebessert werden muss, denn bis zum 27. Mai und bis zum 1. Juli sollen noch kleinere Auflagen erfüllt werden. Bis zum 27. Mai wird es darum gehen, dass der Verein die Bedingungen zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit nachweisen muss. Dazu meint Uhlig etwa: „Die uns mitgeteilten Bedingungen bewegen sich sowohl inhaltlich als auch quantitativ im Rahmen dessen, was wir erwartet haben.“ Die Unterlagen für die 2. Liga werden von der DFL voraussichtlich nach Ostern an den DSC verschickt. Ungünstig war gewiss die Tatsache, dass kein Vereinsverantwortlicher beim nahen Aufstiegsspiel von Arminias U23-Mannschaft gegen den TuS Dornberg (2:0) anwesend gewesen ist. Dies sollte kein Zeichen der geringen Wertschätzung darstellen, wie nun Uhlig klarstellen kann, wenn er sagt: „Der eine oder andere Termin mag da kollidiert sein. Das war schade für den Moment, ließ sich aber nicht ändern. Das hat aber überhaupt nichts mit einer geringen Wertschätzung für die U23 zu tun. Es gibt eine enge Verzahnung zwischen Profis und Amateuren.“


Informationen
Quelle: westfalen-blatt.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Arminia Bielefeld, Marcus Uhlig, Norbert Meier, 2. Bundesliga, Savic, Pascal Schmidt, Renneke
Datum: 15.04.2014 13:03 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-bielefelds-geschaeftsfuehrer-uhlig--%84es-sind-kleinigkeiten--die-fehlen%93-12056.html
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