Michael "Ata" Lameck gilt als Rekordspieler des Zweitligisten VfL Bochum, denn 518 Einsätze in der Erstklassigkeit sind schon eine echte Hausmarke. Nun äußert sich der 64-Jährige gegenüber der „Bild-Zeitung“ über die abgelaufene Spielzeit und über die Zukunft des „Kultvereins von der Castroper Straße.“
Heimschwäche als Grund für die schwache Vorsaison
In der abgelaufenen Spielzeit hat der VfL Bochum den Abstieg in die Drittklassigkeit nur knapp verhindern können. Einzig der Schwäche der Abstiegskonkurrenz aus Bielefeld, Dresden und Cottbus ist es zu verdanken gewesen, dass Bochum auch weiterhin zweitklassig spielen darf. Lameck gilt als meinungsstark und hat die Defizite bereits erkennen können: „Wir haben nur vier Heimsiege geholt. Das ist für den VfL zu wenig. Dabei leben und lieben so viele Fans diesen Verein. Für die tut‘s mir leid, dass Bochum nur Viertletzter wurde.“
Lameck fordert einen Knipser
Vor allem ist es ein Problem gewesen, dass der VfL Bochum keinen echten Stürmer besessen hat, der für die notwendigen Treffer gesorgt hat. Einst wurden Kicker wie Thomas Christiansen und Theofanis Gekas Torschützenkönig in der Bundesliga. Auch Lameck hat die Problematik der letzten Saison im Offensivbereich erkennen können: „Wenn du in der 2. Liga keinen Knipser hast, der dir 10 bis 15 Tore garantiert, bist du nicht reif für höhere Ziele.“
Abgänge konnten nicht kompensiert werden
Es waren mehrere Themen, die zu Problemen geführt haben. Vor allem erwies sich auch als Manko, dass Leistungsträger nicht ersetzt werden konnten. Diese Lücken konnten nicht ausreichend kompensiert werden: „ Goretzka und Kramer sind jetzt Nationalspieler. Sie konnten wir ebenso wenig ersetzen wie Rzatkowski und Dedic. Das war der große Knackpunkt.“
Talente müssen gehalten werden
Lameck kennt die Qualitäten des VfL. Andere Teams sieht er nicht unbedingt als besser an. Seine Forderung gegenüber der „Bild-Zeitung“ ist klar und deutlich: „An Klubs wie Sandhausen müssen wir nächste Saison vorbeiziehen und einen einstelligen Tabellenplatz anpeilen. Das klappt nur, wenn endlich Stabilität in die Mannschaft kommt.“ Auf die Frage, wann endlich wieder erstklassiger Fußball in Bochum geboten werden kann, hat er folgende Antwort parat: „Wenn wir es künftig schaffen, Jungs wie Goretzka, Kramer, Vogt, Rzatkowski und Ostrzolek zu halten, dann kann Bochum auch wieder zaghaft von der Bundesliga träumen.“