Bochum-Trainer Neururer: „Wir wollen mittelfristig wieder in die 1. Bundesliga“


Bochum-Trainer Neururer: „Wir wollen mittelfristig wieder in die 1. Bundesliga“
Bild: dfb.de
Der VfL Bochum ist dem Abstieg durch einen tollen Schlussspurt gerade noch so entronnen. Peter Neururer konnte nach fast einem Jahrzehnt sein Comeback beim Verein von der Castroper Straße geben und hielt den VfL nach Siegen über Energie Cottbus, den FC St. Pauli und dem 1. FC Köln in der 2. Bundesliga. Diese Rettungstat hat seinem nicht gerade zierlichen Selbstbewusstsein sichtbar gut getan, denn nun präsentiert er sich im Interview mit der „Sport Bild“ gewohnt meinungsstark und kritisiert Kollegen aus der Fußballbranche scharf. Auch zu eigenen Personalien besitzt er eine klare Meinung.

Keine Lust über Goretzka-Personalie zu reden
Zweifelsfrei ist Leon Goretzka ein außergewöhnliches Talent. Der VfL Bochum sollte sich wirklich stolz schätzen, dass solch ein überragender Spieler ausgebildet worden ist und besonders in der abgelaufenen Serie überragende Leistungen demonstrieren konnte. Der erfahrene Trainer Neururer hat sogar von einem „Jahrhunderttalent“ im Zusammenhang mit Goretzka gesprochen. Für den 58-jährigen Erfolgstrainer hat sich diese Personalie zu einem echten Ärgernis entwickelt, wie er gegenüber der „Sport Bild“ klarstellt: „Eigentlich haben wir keine Lust mehr, darüber zu reden, weil wir mit der Situation, in der wie gedrängt worden sind, nicht einverstanden sind. Zum Glück ist Christian Hochstätter in der Lage, dieses Thema von mir und der Mannschaft weitestgehend fernzuhalten.

„Goretzka wird bei einer vernünftigen Entwicklung ein Weltstar“
Der deutsche Spitzenverein FC Schalke 04 hat großes Interesse an einer Verpflichtung des Abiturienten, der für rund 3,5 Millionen Euro zu den „Knappen“ aufs Berger Feld wechseln könnte. Peter Neururer macht einmal mehr deutlich, dass Goretzka wahrlich einen außergewöhnlichen Spieler darstellt: „Im Gegensatz zu den Schalkern äußern wir uns zu Vertragsdetails nicht öffentlich. Nur so viel: Die Ablösemodalitäten sollten im Verhältnis stehen bei einem Spieler, der aus meiner Sicht kein normaler Nationalspieler wird, sondern bei einer vernünftigen Entwicklung ein Weltstar – das sagt ja sogar Horst Heldt selbst. Über den bereits geschlossenen gültigen Vertrag mit dem FC Schalke 04 sagt er folgendes: „Das glaube ich schon, aber das heißt ja noch lange nicht, unter welchen Voraussetzungen dieser gültig ist.“

Eintracht Braunschweig als großes Vorbild
Neururer konzentriert sich jedoch lieber in der zurzeit stattfindenden Saisonvorbereitung auf die sportlichen Aspekte. Nach dem Klassenerhalt in der abgelaufenen Spielzeit antwortet der rhetorisch begabte Neururer auf die Frage, wo der VfL in der Saison 2014/15 spielen wird, wie folgt: „Jetzt haben wir ein Problem.....Neben mir sitzt der Sportvorstand. Im Ernst: Wir haben beide das gleiche Ziel, wir wollen mittelfristig wieder in die 1. Bundesliga. Sonst wären wir
hier nicht angefangen.“ Zuviel Druck möchte Neururer bewusst auch nicht aufbauen. Dennoch erinnert er sich allzu gerne an einen diesjährigen Bundesliga-Aufsteiger, der ähnliche Voraussetzungen wie der VfL Bochum besessen hat: „Wir wollen das nicht einfordern, schließlich wären wir fast in die 3. Liga abgestiegen. Jedoch hat Braunschweig in der vergangenen Saison die Gunst der Stunde genutzt. Sie hatten den Lauf am Anfang, den haben sie mitgenommen und genutzt. Das wollen wir auch, dann ist hier einiges möglich.“ Und er fügt noch hinzu: „Wir wollen so früh wie möglich hoch. Dieser Satz „Der Aufstieg kommt zu früh“ ist der größte Schwachsinn aller Zeiten. Ein Aufstieg kann nie zu früh kommen.“

Von Hochstätter-Verpflichtung absolut überzeugt
Für einige Außenstehende kam es vielleicht ein wenig überraschend, dass Christian Hochstätter neuer Sportdirektor beim VfL Bochum wird. Schließlich gab es vor einigen Jahren ein mediales Wortgefecht, weil Neururer etwas forsch eine Entscheidung von Hochstätter zu seinen Gladbacher-Zeiten kritisierte. Damals ging es konkret um den Trainertausch von Ewald Lienen hin zu Holger Fach, was nicht nach dem Geschmack des damaligen Bochum-Trainers gewesen ist. Zum Verhältnis heutzutage teilt Neururer mit: „Ganz ehrlich, wir hatten auch mal Theater. Aber das haben wir längst ausgeräumt. Und als man auf mich zukam und mir mitteilte, dass man Christian als Sportvorstand verpflichten wird, habe ich gesagt: sofort.“

Schewtschenko-Verpflichtung für 150.000 Euro
Über die Wichtigkeit eines gutes Verhältnisses zwischen Trainer und Sportdirektor kann er nun beurteilen: „Enorm wichtig. Man hat mir mal in Köln einen Sportchef vor die Nase gesetzt, Calli Rühl. Wir hatten ein vorbelastetes Verhältnis, wollten aber im Sinne des Vereins zusammenarbeiten. Es hat nicht funktioniert.“ Und er nennt einen gewichtigen Grund für das Scheitern: „Nur ein Beispiel: Ich hatte damals mit Andrej Schewtschenko einen Spieler an der Angel, der für 150.000 Mark zu uns gekommen wäre. Calli hielt ihn für eine Wurst und holte stattdessen Goran Vucevic für 3,5 Millionen Mark. Es konnte nicht gut gehen, das hätte ich wissen und konsequenter sein müssen. Das habe ich gelernt.“


Informationen
Quelle: sportbild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: VfL Bochum; Neururer; Goretzka; Hochstätter; Schewtschenko
Datum: 26.06.2013 20:32 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-bochum-trainer-neururer--„wir-wollen-mittelfristig-wieder-in-die-1--bundesliga“-6086.html
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