Bochumer Wundenlecken


Vor der Saison haben viele so genannte Experten mit einem Top-Spiel zwischen dem FC St. Pauli und dem VfL Bochum gerechnet. Doch viele irrten mit ihrer Annahme. Während St. Pauli kräftig im Aufstiegsrennen mitmischt, befindet sich der VfL Bochum im grauen Tabellenmittelfeld.

Daran hat auch die 1:2 Niederlage am Hamburger Millerntor nichts geändert. Zweimal Sebastian Schachten für Pauli und Mimoum Azaough für den VfL waren die Torschützen. Am ausverkauften Millerntor entwickelte sich von der ersten Minute an, eine temporeiche Begegnung, die zeitweise Tempo und Klasse einer Erstligapartie hatte. Bochum, mit den überragenden Einzelspielern setzte geschickt Nadelstiche, konnte die vorhandenen Tormöglichkeiten jedoch nicht nutzen.
Für Bochum-Coach Andreas Bergmann war es eine Rückkehr in die Vergangenheit. Sichtbar enttäuscht analysierte er nach dem Spiel: „Ich bin schon enttäuscht, weil wir einen Punkt verdient gehabt hätten. In der 1. Halbzeit haben wir sehr gut gegen den Ball gearbeitet und aus dem Spiel heraus kaum etwas zugelassen. Es ist natürlich dann nicht gut, wenn wir durch zwei Standards Gegentore kassieren, in den Situationen waren wir nicht wach genug. Dazu hatten wir das Pech mit dem Kopfball, der gegen die Unterkante der Latte abgewehrt wurde, das wäre das 2:1 für uns gewesen. Was wir definitiv besser machen müssen, weil wir es besser können: Wir müssen in der Offensive entschlossener und zwingender werden. Wir hatten gute Balleroberungen, die wir aber dann fahrlässig wieder hergegeben haben. Der schnelle und einfache Ball in die Spitze hat gefehlt.“
Pauli war vor allem in den durchdachteren Spielzügen den Gästen aus dem Ruhrgebiet ein S
tück weit voraus, was auch Bochum-Keeper Andreas Luthe so sieht: „Uns fehlt leider noch ein bisschen zu den Spitzenmannschaften der Liga, das hat man heute eindeutig gesehen. St. Pauli ist in vielen Situationen einfach cleverer und braucht nur zwei Standardsituationen, um die drei Punkte einzufahren. Wir hingegen haben es nicht geschafft, die Konter konsequent zu Ende zu spielen. Besonders ärgerlich ist aber, dass heute einfach mehr drin war und wir eine gute Chance vertan haben, mal wieder ein Ausrufezeichen zu setzen.“
Letztlich präsentierte sich St. Pauli laufstärker, leidenschaftlicher und zielstrebiger in den Aktionen Richtung gegnerisches Tor. Die guten Ansätze waren jedoch klar erkennbar. So können die Bochumer auf ihre starke Leistung aufbauen und müssen im kommenden Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin unbedingt punkten. Wichtig ist es jetzt vor allem, sich aller Abstiegssorgen zu entledigen. Ein Heimsieg gegen den wiedererstarkten Hauptstadt-Verein würde einiges erleichtern.
Primär geht es nun für den VfL sich für die kommende Saison einzuspielen. Der Verkauf von Stürmer Chong Tese für 500.000 Euro an den Bundesligisten war ein Zeichen, dass an einen möglichen Aufstieg schon in der Winterpause nicht mehr geglaubt wurde. Die finanzielle Konsolidierung steht in diesen Tagen klar im Vordergrund bei den finanziell nicht auf Rosen gebetteten Verein aus dem Ruhrpott.


Informationen
Quelle: vfl-bochum.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: VfL Bochum
Datum: 13.02.2012 19:14 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-bochumer-wundenlecken-808.html
RSS Feed
Kommentare
Name:
E-Mail: (nicht öffentlich)
Homepage:
Kommentar:
Spam-Schutz: Bitte das Wort ZWOTE in das Feld eintragen!


Für diese News ist leider noch kein Kommentar vorhanden.

Für den Inhalt des Kommentars ist der Autor verantwortlich. Die Kommentare spiegeln nicht die Meinung von 2-liga.com wieder.
Diese Nachrichten könnten Sie ebenfalls interessieren
Anzeige
Anzeige