Bochums-Trainer Neururer spricht von der Bundesliga


Bochums-Trainer Neururer spricht von der Bundesliga
Bild: dfb.de
An Selbstbewusstsein hat es Peter Neururer nur äußerst selten gemangelt. In der langen wie abwechslungsreichen Karriere als Bundesliga-Trainer hat der 57-Jährige einiges erleben dürfen. Nun konnte er nach dreieinhalbjähriger Pause als Fußball-Trainer ein beachtliches Comeback mit dem VfL Bochum feiern. Mit seinem „Herzensverein“ gelang es dem charismatischen Fußball-Lehrer einen sensationellen 2:0-Sieg beim FC Energie Cottbus landen zu können.

Neururer: „Die Rettung folgt am 19. Mai“
Im Juni letzten Jahres ist Neururer auf dem Golfplatz mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen. Einige bange Minuten im Kampf um Leben und Tod musste der gebürtige Ruhrpottler über sich ergehen lassen. Viele Fans schätzen auch weiterhin seine enorme Fachkenntnis, kritisieren allerdings auch lautstark seine Vorschädigung, die diesen enormen Druck auf der Trainerbank wohl nur schwerlich aushalten kann. Diesen besorgten Personen konnte Neururer nach dem Spiel deutlichst mitteilen: „Mir geht's gut, der Doc hat während des Spiels regelmäßig meinen Puls gefühlt.“ Immerhin konnte durch diesen wichtigen Sieg beim Aufstiegskandidaten aus der Lausitz der Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz gelingen. Mit Blick auf die restlichen Partien durfte er erklären: „Den ersten Tag haben wir geschafft, die Rettung folgt am 19. Mai“, so der neue, alte VfL-Coach gegenüber der „Bild“.

Neururer denkt an Dortmund und Schalke
Nun hofft der chronisch optimistisch wirkende Neururer, dass er nicht schon zum Saisonende den Posten auf der Bochumer-Trainerbank aufgeben muss. So sagte er im Gespräch mit dem „Deutschlandfunk“: „Jetzt lautet unser Plan Klassenerhalt. Aber wenn dieser Plan aufgeht, werden wir den VfL dort hinführen, wo er hingehört. Zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund ist genügend Platz in der ersten Bundesliga.“ Am 8. April ist er als Nachfolger des glücklosen Neitzel eingestellt worden. Und bewusst versuchte er die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, indem er großspurig anmerken konnte: „Am Sonntag geht in Cottbus ein Messias erstmals übers Wasser.“ Zugleich betonte er, dass die Zeit ohne Trainerjob für den leidenschaftlichen Trainer nur sehr schwer zu akzeptieren gewesen ist: „Das ging damit los, die Familie zu beschimpfen oder der Putzfrau beizubringen, wie man den Staubsauger anders hält.“

Saison-Zuschauerrekord gegen St. Pauli
Lange Zeit war der VfL Bochum eine graue Maus in der Bundesliga. Sie waren stets in akuter Abstiegsnot a
ber schafften irgendwie immer wieder den Klassenerhalt. Deshalb wurden sie von ihren Fans mit dem Begriff die „Unabsteigbaren“ gerühmt. Seit 1993 hat dieses Wort aber keine Bedeutung mehr, denn der VfL ist zu einer echten Fahrstuhlmannschaft mutiert. Jetzt kämpfen die Ruhrpottkicker also um den Klassenerhalt eine Spielklasse tiefer, nachdem vor zwei Jahren noch der Relegationsplatz erreicht worden ist. Im kommenden Heimspiel am Freitag gegen den FC St. Pauli sollen zum ersten Mal in dieser Spielzeit über 20.000 Zuschauer ins Bochumer-Stadion kommen. Und die Erwartung ist gewaltig, dass mit einem Heimsieg gegen einen direkten Konkurrenten die Chancen auf den direkten Klassenerhalt massiv ansteigen werden. Ein möglicher Abstieg in die Drittklassigkeit würde den ohnehin schon klammen VfL an den Rand des Ruins treiben.

Dedic lobt Neururer: „Er hat uns den Druck genommen“
Neururer konnte in Cottbus der zuvor verunsichert wirkenden Mannschaft wieder neue Kraft und Energie einimpfen. Der leidenschaftliche Motivator hat die Mannschaft offenbar erreichen können, denn nach zuvor sieben Spielen ohne dreifachen Punktgewinn konnte gegen das Spitzenteam aus dem Osten der Republik ein ganz wichtiger Sieg gelandet werden. Der Torschütze zum 2:0, Zlatko Dedic äußert sich lobend über den Trainer: „Er hat uns den Druck genommen und uns so auf den Platz geschickt, dass jeder wusste, was er machen muss.“ Dennoch macht Neururer auch deutlich, dass es sicherlich noch Verbesserungspotential in seiner Mannschaft gibt. So habe sein Team „teilweise schlecht gespielt.“ Zudem merkte er jedoch auch positiv an, dass seine Kicker „Biss und Leidenschaft“ gezeigt hätten. Im Training hat er einen besonderen Fokus auf Standardsituationen gelegt, damit seine völlig verunsicherte Mannschaft wieder Kraft und Selbstvertrauen tanken kann. Mit der Streichung von Michael Ortega und Sören Bertram machte er sich bestimmt keine Freunde. Dennoch zeigte er in dieser Konsequenz, dass er alles dem Ziel Klassenerhalt unterordnen wollte.


Informationen
Quelle: abendzeitung.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: VfL Bochum; Neururer; Dedic; Bertram; Ortega
Datum: 16.04.2013 17:51 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-bochums-trainer-neururer-spricht-von-der-bundesliga-5015.html
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