Bommer macht die Stiftung „Stürmertest“


Klotzen statt Kleckern heißt das neue Motto beim Zweitligisten Energie Cottbus. Man möchte wieder deutlich torgefährlicher werden, denn in der Spielzeit 2010/11 hatte der Verein aus der Lausitz mit Nils Petersen und Emil Jula das treffsicherste Duo der gesamten 2. Bundesliga. Unglaubliche 65 Tore waren das Ergebnis. Weniger als die Hälfte der Tore durften in der letzten Saison bejubelt werden.

In der abgelaufenen Saison wehte nur noch ein laues Lüftchen im Energie-Angriff, sodass in der Vorbereitung eine neue Torgefahr heraufbeschworen werden soll. Ein ehemaliger Bundesliga-Stürmer soll dabei behilflich sein.

Viele Spieler sehen ihn als absoluten Chancentod, doch FCE-Trainer Rudi Bommer hat große Hoffnungen, wenn er von seinem potentiellen Neueinkauf spricht, der es all seinen Kritikern in Deutschland noch einmal beweisen möchte. Die Rede ist von Boubacar Sanogo, der 100 Bundesliga-Spiele für Kaiserslautern, Hamburg, Bremen und Hoffenheim absolviert hat, in denen er immerhin 26 Treffer erzielen konnte. Für den französischen Erstligisten AS St. Etienne spielte er 13 mal, in denen er gänzlich ohne Torerfolg geblieben ist. Bommer beurteilt ihn: „Einen erfahrenen Stürmer wollen wir noch holen. Warum nicht ihn? Er hatte sich in Frankreich mit dem Trainer etwas überworfen. Diesen Montag kommt er zum Probetraining. Bei ihm weiß man nicht so genau, wie er drauf ist, deshalb will ich ihn und seinen Fitnesszustand sehen. Ich habe mit ihm telefoniert, und er wirkt sehr aufgeräumt – er will diese Chance.“

Der 39-jährige Ivorer ist eine mögliche Alternative, auch weil der letztjährige Top-Stürmer Dimitar Rangelov aus finanziellen Gründen den Verein verlassen hat. Der ambitionierte Trainer Bommer hat ein klares Ziel: „Dank der Neuzugänge Farina und Brinkmann müssen und werden wir aus dem Mittelfeld heraus wieder mehr Torgefahr produzieren. Aber klar,“ so der ehemalige Bundesliga-Spieler, „wir müssen ganz vorne wieder zielstrebiger werden, da sind wir personell auf einem guten Weg.“ Seine Hoffnung ist groß, denn nominell versprechen seine Stürmer einiges. Dabei ist eine perfekte Mischung, auf die er zurückgreifen kann. Neben ehemaligen Nationalspielern gibt es junge, talentierte Spieler, die sich beweisen wollen. Bommer stellt im „kicker“ seine Kandidaten für das Sturmcasting vor. Im letzten Jahr hatte Martin Fenin mit mentalen Problemen zu kämpfen. Die Einsamkeit schwächte ihn enorm. Nun hat sich der 25-jährige Tschech
e aber wieder stabilisiert. Bommer findet lobende Worte für den ehemaligen Nationalspieler: „Nach seinem Fenstersturz und seiner Auszeit musste ich ihn im Saisonendspurt dermaßen reindrängen – er konnte gar nicht richtig fit sein. Es war klar, dass Martin in ein kleines Loch fällt, er muss sich jetzt richtig in den Griff bekommen. Das Potential hat er ohne Frage.“

Ein ganz junges Talent ist der erst 18-jährige Martin Kobylanski, der schon in der vergangenen Saison zu drei Saisoneinsätzen gekommen ist. Der Sohn vom ehemaligen Cottbus-Profi Andrzej Kobylanski hat großes Potential, wie ihm vom 54-Jährigen bescheinigt wird: „Er ist noch jung, muss sich entwickeln. Zuletzt hatte er einiges um die Ohren wie Schulprüfungen und Fahrschule. Wie bei Fenin wird er jetzt ohne den Druck des Abstiegskampfs eine Art Neuanfang machen.“

Bei Borussia Dortmund ausgebildet und im letzten Jahr an Zweitliga-Absteiger Alemannia Aachen ausgeliehen. Marco Stiepermann ist ein weiteres Kadermitglied in der „BVB-Filiale“ des Ostens. Neben Kruska, spielen auch Brzenska und Hünemeier für Cottbus. Die Eingewöhnung wird dem kämpferisch starken Stürmer gewiss nicht schwer fallen: „Ich hatte mich mit ihm früh in meiner Heimat Aschaffenburg getroffen und über seine Position unterhalten. Er kann auf der Außenbahn spielen, soll aber vor allem vorn drin rackern. Er ist jung, groß, hat einen guten linken Fuß – er wird unser Offensivspiel bereichern.“

Es ist bekannt, dass Bommer vor nicht allzu langer Zeit bei Wacker Burghausen als Trainer gearbeitet hat. Mit dem bereits 27-jährigen Sebastian Glasner wurde ein Torjäger aus der 3. Liga verpflichtet, der in 32 Spielen immerhin 13 Treffer erzielen konnte. Bommer beurteilt ihn: „Ich kenne ihn noch aus meiner Zeit in Burghausen. Er hat zuletzt 13 Tore in der 3. Liga gemacht, ist mit seiner bulligen Art im Strafraum präsent und gefährlich. Er hat das Zeug dazu, sich nun auch eine Liga höher durchzusetzen“; ist der tatkräftig wirkende Bommer vom kahlgeschoren „Instinktfußballer“ überzeugt.


Informationen
Quelle: www.kicker.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Energie Cottbus; Bommer; Sanogo; Farina; Brinkmann
Datum: 25.06.2012 19:50 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-bommer-macht-die-stiftung-„stuermertest“-996.html
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