Braunschweig-Trainer Lieberknecht: „Wir befinden uns auf dem richtigen Weg“


Eintracht Braunschweig ist klarer Tabellenführer der 2. Bundesliga. Nach 19 Spieltagen hat der niedersächsische Traditionsverein immerhin schon 44 Punkte holen können. Der Abstand auf einen Nichtaufstiegsplatz liegt derzeit bei stattlichen 15 Punkten, was bedeutet, dass schon viel Kurioses passieren müsste, damit die Eintracht nach knapp 30 Jahren nicht wieder die Rückkehr in die Bundesliga feiern kann. Trotz der scheinbar glänzenden Ausgangsposition arbeitet Trainer Torsten Lieberknecht mit seinen Spielern extrem hart im Training, um die Aufstiegschance so realistisch wie möglich zu machen.

Besonders das schnelle Gegenpressing bei eigenem Ballverlust hat dazu geführt, dass der Traditionsverein mit einer großen Anhängerschaft so formidabel in der Tabelle platziert ist. Pressing, um damit den Ball möglichst schnell zurückerobern zu können, ist nur eine Tugend, die die Eintracht so außergewöhnlich stark machen kann. Taktisch ist das eingespielte Team extrem gut geschult. Lieberknecht begründet die lauten Kommandos beim Training gegenüber der „Braunschweiger Zeitung“ wie folgt: „Das ist aggressives Spiel und muss lautstark unterstützt werden.“ Und hohe taktische Flexibilität ist eine weitere Stärke, die von den Eintracht-Spielern erfolgreich praktiziert werden sollen. Dies erklärt Lieberknecht: „Alle sollen rufen. Die Mitspieler sollen aufgefordert werden, schnell die geforderten Positionen einzunehmen. Es geht darum, in den Situationen Gegenpressing zu spielen, in denen wir Gleichzahl haben.“
Zu einem richtigen Spielfluss kommt es bei der Eintracht keinesfalls, da es stets Konstruktionen gibt, inwieweit das Spiel noch weiter optimiert werden kann. Die Eintracht versucht in den ersten Sekunden des eigenen Ballverlustes so schnell wie möglich die Kugel zurückzuerobern. Allerdings ist die oberste Maxime, dass die Grundordnung im System auch weiterhin bestehen bleiben muss. Dies unterstreicht auch der Eintracht-Trainer: „Wir müssen gut organisiert versuchen, den Ball zu erobern.“ Besonders die Aufbauspieler sollen früh attackiert werden, damit der Gegner kein eigenes, kreatives Spiel aufbauen kann. Allerdings ist in den letzten Spielen von dieser Aggressivität bei eigenem Ballverlust nicht mehr allzu viel übrig geblieben. Deshalb konnte auch das Spiel in Köln etwa nur durch eine gehörige Portion Dusel noch mit einem Punktgewinn abgeschlossen werden.
Dem sehr aufmerksamen Lieberknecht ist etwas aufgefallen, wenn er sagt: „Wir haben nach der Analyse der vergangenen Saison gesehen, dass wir uns gegen tiefstehende Mannschaften schwer getan haben. Deshalb haben wir
sehr viel Wert darauf gelegt, diese Situationen spielerisch zu lösen.“
Eine ausgeprägte Stärke des Spitzenreiters ist es jedoch zweifelsfrei, dass Geduld bis in die Schlussphase hinein angewendet wird. Sicherlich ist es auch von einem enormen Vorteil, dass Angreifer wie Kumbela und Kruppke sich in der bisherigen Spielzeit als extrem torgefährlich präsentieren konnten. Trotzdem ist sich der 39-jährige Trainer durchaus bewusst: „Der Mix muss stimmen. Wir arbeiten daran, uns da weiter zu verbessern. Diese kleinen Schwächen wollen wir abstellen.“ Stolz dürfte man wegen dieser formidablen Tabellenpositionierung durchaus zeigen. Allerdings sollte dies nicht in Selbstzufriedenheit ausarten, da die Konkurrenz hochmotiviert sein wird. Bescheidenheit ist ein weiterer Trumpf bei Braunschweig, die stets von Spiel zu Spiel denken. Etwas Historisches würde es definitiv bedeuten, wenn der Aufstieg tatsächlich noch misslingen sollte. Allerdings sprechen sämtliche Statistiken für die Eintracht.
Vielleicht ist die 1:3-Niederlage im Testspiel gegen den FC Ingolstadt ein gutes Zeichen gewesen, dass noch nicht alles perfekt für die Niedersachsen läuft. Letztlich konnten Collin Quaner, Christoph Knasmüllner und Alper Uludag für die Treffer der „Schanzer“ sorgen, während Randy Edwini-Bonsu immerhin noch den Ehrentreffer für die „Löwen“ erzielen konnte. Sichtlich zufrieden äußerte sich Ingolstadt-Trainer Tomas Oral gegenüber „Bundesliga.de“: „Ich fand den Modus mit zwei Mal 60 Minuten richtig gut, so konnten wir die Belastung für alle Spieler hochschrauben. Mit dem, was wir gezeigt haben, bin ich absolut einverstanden.“
Nicht unzufrieden, trotz der Niederlage zeigte sich Lieberknecht, der vielmehr die positiven Aspekte betonte: „Ich bin mit dem Test zufrieden. Wir sind im Plan und befinden uns auf dem richtigen Weg. Man hat schon gemerkt, dass wir die vergangenen Tage intensiv trainiert haben. Die Mannschaft musste heute beißen und hat das trotz müder Beine gut gemacht.“


Informationen
Quelle: www.braunschweiger-zeitung.de; bundesliga.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Eintracht Braunschweig; Lieberknecht; Kumbela; Kruppke; Knasmüllner; Uludag; Quaner
Datum: 17.01.2013 15:59 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-braunschweig-trainer-lieberknecht--„wir-befinden-uns-auf-dem-richtigen-weg“-3681.html
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