Braunschweiger Saisonanalyse


Der Traditionsverein Eintracht Braunschweig hat als Aufsteiger in die Zweitklassigkeit eine wirklich gute Serie gespielt. Sicherlich war die Rückrunde desillusionierend, dennoch muss die gesamte Saison als Erfolg gewertet werden, da der Bundesliga-Meister des Jahres 1967 in der gesamten Saison keiner Abstiegsgefahr ausgesetzt war. Im Gegenteil: In der Hinrunde war die Eintracht sogar auf Aufstiegskurs, ehe ein sportlicher Einbruch ab Herbst 2011 für das jähe Ende aller Aufstiegsträume sorgte.

Somit haben die Niedersachsen bereits fünf Spieltage vor Schluss den Klassenerhalt perfekt gemacht. Nicht mal ansatzweise war die Eintracht auf einem Abstiegsplatz zu finden vielmehr war das Team von Torsten Lieberknecht stets auf einem einstelligen Tabellenplatz, jenseits von irgendeines Klassenwechsels. Letztlich belegten die „Löwen“ als bester Aufsteiger den achten Tabellenplatz. Grund genug, um eine Analyse über Eintracht Braunschweig zu machen und zu testen, ob nicht vielleicht sogar mittelfristig der Sprung in die Erstklassigkeit gelingen könnte.
Ein besonderer Dank gilt Trainer Lieberknecht, der es geschafft hat, das Team auch für die neuen Anforderungen in der Zweiten Liga bestmöglichst vorzubereiten. In seinem vierten Jahr konnte er der spiel- und zweikampfstarken Truppe vor allem die notwendige mannschaftliche Geschlossenheit beibringen. Damit hat sich der 39-Jährige Ex-Profi sicherlich auch in diverse Notizbücher von anderen Vereinen gespielt, die derzeit auf Trainersuche sind. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Lieberknecht eher der Kumpeltyp ist, der vor allem das „Wir-Gefühl“ bei den „Blau-Gelben“ erzeugen möchte. Auch die Zuschauer halten der Eintracht die Treue und pilgern ins Braunschweiger Stadion. So durfte der ehemalige Bundesligist immerhin mehr als 21.000 Zuschauer im Schnitt zu den Heimspielen begrüßen.
Während sich der Trainer um den sportlichen Bereich kümmert, arbeitet Manager Marc Arnold sehr erfolgreich bei den Transfers und sorgt für die wirtschaftlichen Voraussetzungen. So glückten Arnold mit Marcel Correia, der aus Kaiserslautern kam und Winter-Neuverpflichtung Ermin Bicakcic, der aus Stuttgart gelockt wurde, zwei Top-Transfers für die Defensive. Auch die Zwillinge Raffael und Gianluca Korte konnten speziell in den letzten Spielen mächtig überzeugen. Der technisch nicht gerade hochtalentierte Pierre Merkel stach durch seinen Kampfgeist hervor. Auch d
er technisch starke Randy Edwin Bonsu entwickelte sich innerhalb von kürzester Zeit zu einem absoluten Publikumsliebling. Lediglich Nico Zimmermann und Oliver Petersch blieben letztlich unter den Erwartungen.
Die Eintracht aus Braunschweig erlebte einen wunderbaren Saisonstart. Schon in der 3.Liga wurden sämtliche Rekorde geknackt und ein Schwung erzeugt, der in die zweite Liga mitgenommen werden konnte. Die Mannschaft schwebte auf der Aufstiegseuphorie und verlor von den ersten zehn Begegnungen nur eine einzige gegen den Top-Favoriten der 2. Bundesliga Eintracht Frankfurt. Besonders die defensive Stabilität und das hervorragende Konterspiel waren die Stärken dieser leidenschaftlichen Mannschaft.
Auch mehrere verletzungsbedingte Ausfälle, vor allem in der Defensive konnten durch eine große mannschaftliche Geschlossenheit kompensiert werden. Leider fehlte häufig die notwendige Kreativität, um einen tief stehenden Gegner auch einmal ausspielen zu können. Genau dieses Problem beschleunigte sich noch im weiteren Saisonverlauf. So waren die 13 Tore in der Rückrunde der zweitschlechteste Wert in der gesamten Liga im Jahr 2012. Immerhin stand häufig auch die Defensive, denn die Eintracht spielte immerhin sechsmal 0:0.
Wenn man einen Ausblick auf die kommende Spielzeit wagen möchte, dann muss klar konstatiert werden, dass auch in der kommenden Spielzeit Entwicklungspotential gegeben ist. Das liegt vor allem daran, dass der Kader weitestgehend zusammenbleibt und zur neuen Spielzeit nur punktuell verstärkt werden soll. Damit dürfte auch das größte Plus die mannschaftliche Geschlossenheit weiterhin erhalten bleiben. Was jedoch dringend verstärkt werden muss, ist der Offensivbereich, denn oft präsentierten sich die „Löwen“ im Offensivbereich schlichtweg zu harmlos. Wenn jedoch einige gute Transfers gelingen sollten, dann ist eine Platzierung im Mittelfeld der Tabelle durchaus realistisch.


Informationen
Quelle: www.ndr.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Eintracht Braunschweig; Lieberknecht; Arnold; Correia; Korte; Merkel; Bicakcic
Datum: 08.05.2012 18:26 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-braunschweiger-saisonanalyse-922.html
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Kommentar von Markus (09.05.2012 18:28 Uhr)
Hey, tolles Portal, das ihr hier pflegt! Sehr informativ! Ich betreibe selbst ein Sportportal für regionalen Fussball im Bezirk Alb. Lediglich das Design könnte noch etwas ansprechender sein. Viele Grüße,
Markus


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