Cottbus und der verflixte Zählern


So wirklich daran geglaubt hatte Energie Cottbus nicht, dass es bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt gehen würde. Jetzt reicht im kommenden und letzten Heimspiel dieser Saison gegen den Ostrivalen Union Berlin bereits ein unentschieden, um den Klassenerhalt zu erreichen. Trotzdem möchte das Bommer-Team keinesfalls auf einen Punkt spielen.
Stattdessen soll das „Klassenerhaltsfinale“ offensiv gestaltet werden. Eine Frage soll aber erlaubt bleiben: Wie kann Energie gegen diese Berliner Abwehr die Tore erzielen?

Viele Fußball-Fans steht die helle Begeisterung ins Gesicht geschrieben, wenn sie sich Gedanken über dieses tolle Saisonfinish machen. Uwe Hünemeier sieht dies jedoch komplett anders, denn bei ihm wird nur ein ungläubiges Kopfschütteln hervorgerufen: „Jetzt haben wir ein Hitchcock-Finale gegen Union Berlin.“ So lautet das allgemeine Fazit des Saisonfinales in der 2. Bundesliga. Cottbus hat die Vorteile in eigener Hand, denn mit einem Punkt kann bereits der Klassenerhalt gefeiert werden. Sollten jedoch die spielstarken Mannen aus Berlin-Köppenick einen Treffer erzielen, dann könnte es noch einmal mächtig eng werden für die „Energisten.“ Auch FCE-Kapitän Marc-Andre Kruska ist alles andere als erfreut über diese Situation: „Dieses Finale hätten wir uns gerne erspart. Es ist keine einfache Situation.“
Was jedoch für alle Cottbuser Beteiligten klar ist, ist die Tatsache, dass die Lausitzer unter keinen Umständen auf Remis spielen möchten. Dies könnte nach hinten losgehen, denn der Gegner ist eine absolute Spitzenmannschaft in der zweiten Bundesliga. Die Erfahrung aus dem Ingolstadt-Spiel lehrt es, denn nach zahlreichen vergebenen Chancen spielten die Ostdeutschen auf Unentschieden und erhielten nur wenige Minuten vor Spielschluss den spielentscheidenden Konter zum 0:1. Danach herrschte natürlich kollektiver Frust im Cottbuser Lager.
Auch deshalb kündigte Bommer schon einmal an: „Wir werden nicht auf Remis spielen. Das haben wir auch in Ingolstadt nicht gemacht. Sonst hätten wir uns dort von Anfang an rund um den Strafraum aufgebaut.“ Mittelfeld-Lenker Ivica Banovic unterstütz seinen Trainer: „Es ist ganz schwierig auf Remis zu spielen. Wir müssen auf Sieg spielen.“
Um den Worten auch endlich Taten folgen zu lassen, muss Energie endlich einmal torgefährlicher werden. Die eklatante
Abschlussschwäche muss gegen Union besiegt werden. Auch die begeisterten Komplimente, wie von Ingolstadt Trainer Tomas Oral helfen nicht weiter. Der impulsive Trainer der „Schanzer“ hatte gesagt: „Energie ist stärker, als es das Tabellenbild widerspiegelt.“ Die Zahlen sprechen da eine andere Sprache, denn Energie hat erst einen Sieg in 16 Rückrundenspielen erzielen können. Den letzten Erfolg gab es Ende Februar gegen Erzgebirge Aue. Damit sind sie das schlechteste Rückrundenteam.
Auch wenn der neue Trainer Rudi Bommer die Abwehrarbeit in der Rückrunde deutlich besser gestaltet hat, so bleiben die Sorgen. Diesmal ist es die Offensive. Zehn Treffer in der zweiten Saisonhälfte sind unfassbar schwach. Diese abschlussschwachen Teams werden voraussichtlich bestraft. Während Aachen höchstwahrscheinlich neben Rostock den direkten Abstieg verkraften muss, haben die Braunschweiger in der Vorrunde schon die notwendigen Punkte eingefahren. Cottbus wird bis zur letzten Sekunde um den Klassenerhalt zittern müssen.
Verbrieft ist die Tatsache, dass die Torungefährlichkeit seiner Mannschaft nicht an Bommers Ein-Mann-Sturm-Variante liegen könnte. Dieses taktische System hat sich hinlänglich bewährt. Vielmehr liegt das Scheitern dieser Taktik an individuellen Schwächen. So fehlen für den häufig einzigen Stürmer Dimitar Rangelov die Anspiele aus dem Mittelfeld, wo die Kreativspieler wie Daniel Adlung, Jules Reimerink und vor allem Leonardo Bittencourt schon seit Wochen ihrer Form hinterher rennen. Auch der zuweilen verspielte Dennis Sörensen sollte häufig weniger schnörkellos agieren.
Vielleicht kann eine Standardsituation hilfreich sein. Immerhin hat der ehemalige Bundesligist einige kopfballstarke Spieler in seinen Reihen. Auch für diese Spieler gilt, dass Treffen ausdrücklich erwünscht ist.


Informationen
Quelle: lr-online.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Energie Cottbus; Bommer; Kruska; Brzenska; Hünemeier; Bittercourt
Datum: 02.05.2012 20:57 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-cottbus-und-der-verflixte-zählern-914.html
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