Der 1. FC Köln möchte die richtigen Konsequenzen aus der Paderborn-Pleite ziehen


Der 1. FC Köln möchte die richtigen Konsequenzen aus der Paderborn-Pleite ziehen
Diese 0:1-Heimniederlage vom 1. FC Köln gegen den SC Paderborn war letztlich völlig unnötig, denn der Zweitliga-Spitzenreiter hat sich diese Niederlage sich selbst vorzuwerfen, da es an vielen Komponenten gefehlt hat, die für ein erfolgreiches Spiel notwendig sind. Überhaupt nicht erfreut war FC-Trainer Peter Stöger, der klare Worte an seine Spieler richtete und deutlich machte, dass der Bundesliga-Aufstieg derzeit überhaupt kein Thema darstellen soll.

„Wir haben unseren taktischen Plan hervorragend umgesetzt“

Sicherlich hat es an der notwendigen Kreativität gefehlt. Auch das Passspiel war unsicher und die Zweikampfführung oft nicht wie gewünscht. Bei genauerer Betrachtung der Problematik fällt jedoch allzu schnell auf, dass der SC Paderborn den Spielplan des 1. FC Köln schon im Vorfeld emsig durchschaut hat. Speziell im ersten Spielabschnitt und auch in Teilen der zweiten Halbzeit ist der ruhmreiche 1. FC Köln von einem insgesamt cleveren SC Paderborn temporär sogar fußballerisch beherrscht worden. SCP-Coach Andre Breitenreiter war dementsprechend sichtlich stolz über diese Tatsache, wenn er gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ klar zum Ausdruck gebracht hat: „Wir haben unseren taktischen Plan hervorragend umgesetzt. Wir wussten um die Abläufe der Kölner, haben ihnen aber wenig Raum gegeben und in der ersten Halbzeit nicht einen Torschuss zugelassen. Wir hatten Möglichkeiten, das 2:0 zu erzielen und haben eine brutale Laufbereitschaft gezeigt. Deshalb sind wir der verdiente Gewinner.“

Helmes kritisiert die Paderborner-Defensivhaltung

Von der ersten Spielminute wurde allzu schnell deutlich, dass diese Ostwestfalen am vergangenen Sonntag ein extrem unangenehmer Gegner werden sollte. Defensiv mit einer hohen taktischen Disziplin ausgestattet, gelang es zudem über die starken Umschaltspieler einige gefährliche Konter zu setzen. Eine starke Vorstellung der Paderborner, die bei Bestätigung dieser Vorstellung ein ernsthafter Aufstiegskandidat sein können. Etwas anders hat dies hingegen Köln-Angreifer Patrick Helmes bewertet, der die wenigen FC-Torchancen damit begründete, dass „Paderborn 20 Meter vor dem Tor mit allen Mann verteidigt hat. Da hat man wenig Platz. Das war bislang in 17 von 20 Spielen so, oft haben wir dann aber noch eine Lücke gefunden oder sind in Führung gegangen, dann ist es natürlich einfacher.“

Siege gegen Köln sind die besten

Speziell im ersten Spielabschnitt ist allzu schnell deutlich geworden, dass der Aufstieg kein Selbstläufer wird, weil es für die Zweitligakonkurrenz einfach nichts besseres gibt, als gegen den großen, aber keineswegs mehr übermächtigen 1. FC Köln einen Sieg zu landen. Paderborn hat im ersten Spielabschnitt einige Optionen gehabt, um den verdienten Führungstreffer zu erzielen. Es fehlte den Gästen jedoch an der notwendigen Konsequenz im Torabschluss. Kritik übte Stöger an die durchaus offensiv ausgerichtete Mannschaft: „Wir hatten zwar Möglichkeiten in die Spitze zu spielen, aber
die Bewegung, die wir einfordern, habe ich nicht gesehen. Wir hatten keine Anspielstationen.“ Es hat tatsächlich einen Plan B für die eigenen Angriffe gegeben. Diese Möglichkeit ist jedoch nicht in die Realität umgesetzt worden. Stöger sagt dazu folgendes: „Es gab klare Absprachen über Laufwege, wenn der gepflegte Aufbau nicht funktioniert. Das sind dann weite Wege und unangenehme Zweikämpfe. Wenn ich nicht bereit bin, das auf mich zu nehmen, wird das besondere Ziel nicht erreicht. Wenn Jemandem etwas zu mühsam ist, wird er sich nicht in der Ersten Liga wiederfinden, ganz einfach.“

Stöger warnt vor den restlichen 14 Partien

Die FC-Kicker wollten mit dem minimalem Aufwand den maximalen Ertrag einfahren. Im Vorfeld dieser Partie hat der Österreicher immer wieder vor den enorm starken Paderbornern gewarnt, ohne sie jedoch explizit stark zu reden. Stöger hat erkannt, dass die restlichen 14 Saisonspiele ganz gewiss nicht gerade leichter werden, da die Konkurrenz an einem anschaulichen Beispiel nun erkannt hat, dass dieser FC tatsächlich schlagbar erscheinen mag. Und der Trainer weiß dazu zu berichten: „Wir haben darauf hingewiesen, dass unsere Gegner nun ausreichend Zeit hatten, um unser Aufbauspiel zu studieren und Varianten dagegen einzuüben. Es könnte sein, dass wir mehr benötigen als im Herbst, weil sich die Gegner auf uns eingestellt haben.“

Stöger fühlt sich in seiner Skepsis bestätigt

Er fühlt sich in seiner Annahme bestätigt, dass er zuviel Optimismus im Umfeld wahrgenommen hat: „Spätestens nach dem Spiel wird mich wohl jeder verstehen, dass ich in nächster Zeit intern nichts mehr von 1. Liga und Aufstieg und Durchmarsch hören möchte.“ Auch Abwehrchef Dominic Maroh erhofft sich durch diese bittere Niederlage eine gute Lehre für die kommenden Partien: „Jetzt sehen wir, dass es nicht von selber geht. Wir sind nicht der FC Bayern, der alles herspielt, sondern müssen immer alles investieren. Zu dem Punkt müssen wir wieder kommen.“ Am Sonntag geht es nun also zum Auswärtsspiel zum SV Sandhausen. Auch die eher namenlose Mannschaft aus der Nähe von Mannheim hat sich mit konstant guten Leistungen in die Nähe der Aufstiegsplätze vorgearbeitet. 19 Punkte hat der SVS im heimischen Hardtwaldstadion bisher geholt. Damit belegt man den dritten Rang in der Heimtabelle. Ein Zähler hat man im eher beschaulichen Stadion damit mehr als der FC holen können. Stöger verspricht den möglichen Skeptikern nun jedoch folgendes: „Ich fühle mich nicht machtlos, ich habe genug Varianten.“


Informationen
Quelle: ksta.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln, Peter Stöger, Patrick Helmes, SC Paderborn, Andre Breitenreiter
Datum: 11.02.2014 10:45 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-der-1--fc-koeln-moechte-die-richtigen-konsequenzen-aus-der-paderborn-pleite-ziehen-10637.html
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