Der 1. FC Köln und die Glücksdiskussion


Der 1. FC Köln und die Glücksdiskussion
Bild: dfb.de
In diesen Tagen Fan des 1. FC Köln zu sein bedeutet, dass man starke Nerven haben muss. Geduld und Glaube sind weitere Tugenden, die für ein herzschonendes Anhängerdasein ebenso wichtig sind. Wenn man die beiden FC-relevanten Spiele von Köln gegen Aalen und Aue gegen den härtesten Aufstiegskonkurrenten Kaiserslautern auf die letzten Spielminuten beschränkt, so fällt auf, dass der 1. FC Köln durch Przybylkos-Treffer in der 93. und Schlittes-Tor in der 80. Spielminute stattliche vier Punkte im Aufstiegsrennen gewonnen hat. Glück, was man sich auch erarbeiten muss, wenn man den Worten von FC-Trainer Holger Stanislawski Glauben schenken darf.

„Pritsche“: „Es wäre schön, mal von Anfang an zu spielen“
Am kommenden Montag beim Westderby in Duisburg muss Kölns-Tormaschine Anthony Ujah wegen einer unberechtigten Gelben Karte zuschauen. Ebenso Tobias Strobl, der ebenfalls ersetzt werden muss. Nun blicken viele FC-Fans auf „Stani“ und fragen sich, wen der Coach für den nigerianischen Nationalspieler einsetzen möchte. Eine Möglichkeit und Belohnung zugleich wäre die Nominierung vom Aalener-Siegtorschützen Kacper Przybylko. Dieser würde sich über eine Startelfnominierung durchaus freuen, wie er gegenüber dem „Express“ deutlich macht: „Es wäre schön, mal von Anfang an zu spielen.“ Artig und höflich zugleich fügte er jedoch noch hinzu: „Schade, dass Tony gesperrt sein wird. Er ist wichtig für uns.“ Ob der technisch arg limitierte Stefan Maierhofer gegen seinen Ex-Verein eine weitere Bewährungschance von Beginn an erhalten wird, bleibt bei dessen momentanen Leistungsvermögen fraglicher denn je.

Stanislawski zur Stürmer-Entscheidung: „Wir warten die Trainingswoche ab“
Vielsagend äußerte sich Stanislawski zur Stürmerwahl zwischen dem österreichischen Nationalspieler und dem polnischen Junioren-Internationalen: „Nur weil man ein Tor macht, heißt das nicht, dass man sich in den Schaukelstuhl lehnen kann. Wir warten die Trainingswoche ab.“ Was jedoch schnell ersichtlich geworden ist, war die Tatsache, dass dieser Last-Minute-Sieg über den VfR Aalen für eine deutlich lockere und entspanntere Atmosphäre gesorgt hat, als dies nach dem Lautern-Spiel der Fall gewesen ist. Es konnte durchaus eine Symbiose mit den freundlicheren Wetterverhältnissen gezogen werden. Köln blüht auf. Viele FC-Fans hoffen, dass auch im Juni noch gefühlsmäßig die Sonne über dem 1. FC Köln scheint.

Beim 1. FC Köln sind aller guten Dinge drei
Schon zum dritten Mal in der Rückrunde konnte durch ein sehr spätes Tor noch ein dreifacher Punktgewinn bejubelt werden. Gegen Aue konnte Christian Clemens kurz vor Schluss für den Siegtreffer sorgen. Gegen Schlusslicht Jahn Regensburg war es Daniel Royer, bis nun gegen Aalen „Pritsche“ für den Sieg sorgen konnte. Trotz dieser eindeutig erscheinenden Fakten möchte sich Trainer Stanislawski explizit nicht darauf einlassen, dass G
lück ein möglicher Faktor gewesen sein könnte: „Wenn du als Mannschaft viele Spiele gegen Ende für dich entscheidest, hat das was damit zu tun, dass du bis zum Ende mutig nach vorne spielst. Du musst dran glauben, es wollen und es erzwingen. Wichtig war, dass wir nach dem Lautern-Spiel die richtige Reaktion gezeigt haben.“

Aufstiegskonkurrent Lautern blamiert sich in Aue
Vielmehr sah er ein Erfolgsrezept in der geänderten Taktik, die deutlich mehr Offensivkraft offenbaren konnte. Seine Begründung für die taktischen Wechsel lieferte er wie folgt: „Wir wollten gewinnen – auch mit dem Risiko, dass das am Ende nach hinten losgeht. Ein Punkt war zu wenig. Für die Moral war das ungemein wichtig. Du musst bis zum Ende durchspielen, den Druck hochhalten – bis der Gegner einen Fehler macht.“ Ob diese Faktoren bis zum Saisonende tatsächlich ausreichen sollten ist in diesen Tagen nicht klar. Es würde einer Kaffeesatzleserei gleichkommen. Fakt ist, dass auch der ärgste Rivale aus Kaiserslautern regelmäßig strauchelt. Fast schon peinlich die gestrige Vorstellung beim FC Erzgebirge Aue, wo gegen neun Spieler noch der Ausgleichstreffer zum 1:1 kassiert worden ist. Nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses steht Köln nicht auf einem Aufstiegsplatz. Derzeit spricht vieles für den FC im Kampf um den Relegationsplatz. Toni Schumacher hat einen möglichen Grund für diese Glückssträhne ausfindig machen können: „Wir hatten in der Hinserie viel Pech. Vielleicht gleicht sich das jetzt aus.“ Und Stani ergänzt: „Ganz viele Spiele sind auf Augenhöhe. Da spielt jetzt alles rein.“

Pfiffe gegen Jajalo und Lehmann
Trotz all dieser guten Vorzeichen ist dennoch derzeit nicht eitel Sonnenschein rund ums Geißbockheim, da es Pfiffe gegen die abermals enttäuschenden Matthias Lehmann und Mato Jajalo gegeben hat. Auch der einst so durchsetzungsstarke Thomas Bröker scheint derzeit seiner Form hinterherzulaufen. Stanislawski versucht ein wenig zu relativieren, wenn er gegenüber dem „Express“ deutlich macht: „Aber man muss auch bei Ujah sagen: Tony, das war nix. Nichtsdestotrotz können wir immer noch Dritter werden, auch wenn wir nicht den Mantel des Schweigens über die Leistung legen. Aber jeder haut sich rein, das ist die Hauptsache.“


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Przybylko; Bröker; Lehmann; Jajalo; Strobl; Ujah; Maierhofer
Datum: 16.04.2013 16:41 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-der-1--fc-koeln-und-die-gluecksdiskussion-5012.html
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