Der 1. FC Köln und sein Bündnis mit der Glücksgöttin Fortuna


Der 1. FC Köln hat mit minimalem Leistungsaufwand im Gastspiel beim FC St. Pauli den maximalen Ertrag holen können. Durch den eminent wichtigen 1:0-Sieg konnte die Aufstiegshoffnung am Leben gehalten werden. Allerdings muss auch ehrlich konstatiert werden, dass trotz eines sechs Punkte-Rückstands auf Relegationsplatz drei die Hoffnung durch diesen Auftritt am Millerntor eher noch geschwunden ist. Christian Clemens mutierte mit seinem Freistoßtreffer zum Matchwinner.

Der Rahmen war gegeben, denn 29.063 Zuschauer im ausverkauften Millerntorstadion boten einen prächtigen Rahmen für dieses wichtige Spiel, welches der FC letztlich gegen neun Paulianer bestreiten musste. Der Siegtreffer ist bereits in der 3. Spielminute gefallen, als Kölns Bester Clemens einen Freistoß um die Hamburger Abwehrmauer gezirkelt hat und dadurch auch Pauli-Keeper Philipp Tschauner überrascht hat. Einige brenzlige Situationen musste Kölns-Trainer Holger Stanislawski bei der Rückkehr an die alte Wirkungsstätte überstehen. Man hatte als geneigter Beobachter fast schon die Meinung, dass die Geißbockelf regelrecht um den Ausgleich betteln würde. Auch die eklatante Chancenverwertung insbesondere durch Neuzugang Stefan Maierhofer war ein Dorn im Auge, denn bei zahlreichen vielversprechenden Kontermöglichkeiten in der Schlussphase hätte die Vorentscheidung fallen können.
Dennoch überwiegt nun natürlich die Freude, denn nach dem zehnten FC-Spiel in Folge ohne Pleite konnte der Sprung vom neunten auf den fünften Tabellenplatz gelingen. Nun beträgt der Rückstand auf den drittplatzierten 1. FC Kaiserslautern sechs Punkte. Schon am Samstag kann mit einem Heimsieg gegen den direkten Konkurrenten 1. FC Union Berlin zumindest zeitweise der Abstand auf den FCK auf nur noch drei Punkte verkürzt werden.
Der FC St. Pauli hingegen verweilt nach fünf sieglosen Spielen in Serie auf dem 14. Tabellenplatz und muss sich künftig mit dem Abstiegskampf auseinandersetzen. Ein weiterer Nachteil waren die beiden Platzverweise für die Abwehrspieler Markus Thorandt und Florian Mohr, die jeweils mit der Gelb-Roten-Karte vom Platz geflogen sind. In der aggressiv geführten Partie wurde das Duo zu Recht jeweils am Ende der beiden Halbzeiten vom guten Schiedsrichter Manuel Gräfe vom Platz gestellt.
Vielleicht benötigt der FC auch solche Siege, die eher dem Kampf und auch dem Glück, denn eines großartigem, spielerischem Auftritt geschuldet waren. Erstmals in dieser Spielzeit konnte damit der Sprung auf den dritten Tabellenplatz gelingen. Eine Le
istungssteigerung wird jedoch in den kommenden zwölf Begegnungen vonnöten sein, damit auch tatsächlich der fünfte Bundesliga-Aufstieg in der Historie des Altmeisters gelingen kann.
Ansonsten konnten die rund 2.500 mitgereisten Kölner-Fans eine interessante Partie mit vielen Torraumszenen aber auch zahlreichen Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten erleben. Es fehlte letztlich die Klarheit und auch das notwendige Selbstvertrauen, um die Aktion zu Ende spielen zu können. Kölns-Vize-Präsident Toni Schumacher mokierte in der Halbzeitpause: „Aber wir haben uns von der Hektik der Paulianer anstecken lassen.“ In der ersten Halbzeit gab es von Kölner-Seite noch einige schöne Spielzüge zu beobachten. Allerdings war es in Halbzeit zwei damit vorbei und ein nicht zweitligareifes Gebolze war die Konsequenz in einem Spiel, welches von seiner Spannung lebte. Besonders der fahrlässige Umgang mit vielversprechenden Kontermöglichkeiten war für FC-Coach Stanislawski ein echtes Gräuel. Richtige Entscheidungen traf der nicht kritikfreie Stanislawski jedoch mit den Einwechslungen von Sascha Bigalke, Matuschyk und dem neuen Brasilianer Bruno Nascimento. In einigen Szenen ist durchaus deutlich geworden, dass spielerisches Potential beim rheinländischen Traditionsverein vorhanden erscheint. Allerdings mangelte es zuweilen an der notwendigen Umsetzung auf dem Spielfeld. Köln kann nur den Aufstieg über eine mögliche Relegation noch schaffen, wenn es zu einer Leistungssteigerung kommen wird. Ansonsten kann kein Verein der Welt mit solch einem Glücksfaktor die anliegenden Spiele gewinnen. Trotz der beeindruckenden Serie von zehn Begegnungen ohne Niederlage blieb man spielerisch den treuen Anhängern einiges schuldig. Dazu meint ein erleichtert wirkender Stanislawski: „Das war ein richtig geiler Fußballabend – mit dem besseren Ende für uns.“ Er kritisiert jedoch auch offen die Chancenverwertung: „Natürlich freuen wir uns über die drei Punkte. Unser großes Problem ist aber, dass wir aus der Vielzahl der Chancen keine Tore machen.“


Informationen
Quelle: express.de ; rp-online.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; FC St. Pauli; Frontzeck; Clemens; Maierhofer; Bruno Nascimento; Matuschyk; Bigalke
Datum: 19.02.2013 12:00 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-der-1--fc-koeln-und-sein-buendnis-mit-der-gluecksgoettin-fortuna-4229.html
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