Der 1. FC Köln und sein Verhältnis zur Glücksgöttin Fortuna?


Für den 1. FC Köln war nach diesem DFB-Pokalsieg bei Wormatio Worms einfach nur das nackte Ergebnis entscheidend, denn dieses Weiterkommen im Elfmeterschießen hatte außer der Tatsache, dass Köln im Achtelfinale steht und damit weitere wichtige Pokalgelder eingenommen hat, wenig positive Erkenntnisse parat. Mit 4:3 konnte sich der einstige deutsche Spitzenklub aus Köln gegen den Vertreter aus der Regionalliga Südwest durchsetzen und offenbarte deutliche Defizite in vielerlei Hinsicht.

Spielerisch war es fast schon ein Offenbarungseid. Auch individuelle Fehler haben dafür gesorgt, dass FC-Trainer Holger Stanislawski sich mächtig ärgern musste. Umso größer war dennoch die Freude danach, als erkennbar wurde, dass Köln durch den verwandelten Elfmeter von Miso Brecko sich doch noch für die nächste Runde qualifizieren konnte und somit einer Pokalblamage äußerst knapp entgehen konnte. Ein echter Duselsieg, der die Frage aufwarf, ob der FC mit der Glücksgöttin Fortuna eine Verbündete hatte. Viele Punkte sprachen klar und deutlich gegen ein Weiterkommen des Zweitligisten, der auch hinsichtlich der Körpersprache nicht auf dem Platz anwesend gewesen ist. Verdient hatte es der FC keineswegs, dass über Worms triumphiert wurde. Besonders eklatant war die Tatsache, dass von einem Klassenunterschied zwischen dem Zweitligisten und dem Viertligisten nichts zu erkennen gewesen ist. Eine ganz schwere Geburt, um ein Wort aus der Hebammensprache zu bemühen!

Die Mannschaft von Stani war sicherlich feldüberlegen und präsentierte sich technisch besser, doch irgendwie konnte die kampstarke aber limitiert wirkende Wormatia-Abwehr nicht bezwungen werden. Besonders bitter war die Tatsache, dass Worms sogar noch die besseren Tormöglichkeiten gehabt hat, die jedoch leichtfertig vergeben wurden. Dies musste auch Linksverteidiger Christian Eichner konstatieren: „Das muss man fairerweise sagen…“ Besonders in den Zweikämpfen präsentierte sich Worms als die stärkere Mannschaft. Dazu meint der Kölner-Trainer: „Wir haben schlecht gegen den Ball gespielt, Worms ist immer stärker geworden. Wir haben von Minute zu Minute immer mehr falsch gemacht.“

Und das besonders int
ensive Verhältnis zur Glücksgöttin Fortuna wurde immer mal wieder intensiviert, denn mit dem eingewechselten Oppermann war ein Angreifer kurz nach Beginn der Verlängerung völlig freistehend vor Torwart Timo Horn aufgetaucht. Auch dieser ärgerte sich maßlos über diese Unkonzentriertheiten: „Wir haben es unnötig spannend gemacht!“ Wenn der Worms-Stürmer in dieser Szene mehr Präzision bewiesen hätte, wäre es dem FC eminent schwer gefallen, wieder zurück ins Spiel zu finden.

Glücklicherweise waren die Nerven der Amateurfußballer Wittke und Abele nicht ganz so wiederstandsfähig, denn durch ihre Fehlschüsse konnte Brecko für den letztlich glücklichen Sieg sorgen. Auch wenn dieser später gegenüber dem „Express“ zugeben musste: „Ich war vor dem Elfer ein bisschen nervös. Aber nur das Weiterkommen zählt.“ Womit der slowenische Nationalspieler absolut Recht hat, denn der chronisch klamme Verein benötigt ganz dringend die Einnahmen aus dem DFB-Pokal, die nicht unerheblich sind. Zugleich durfte sich Werner Spinner an seinem 64. Geburtstag über ein ganz besonderes Geschenk freuen. Für den ehrlichen Trainer war nach dem Spiel klar: „Das einzige was wir konnten, waren Elfmeter.“ Wahre Worte eines Trainers, der es immer noch nicht geschafft hat, dass eine Mannschaft, die zweifelsfrei über ein enormes Potential verfügt, dieses auch in die Tat umsetzen kann. Diese Aufgabe wird in den kommenden Wochen zu lösen sein, wenn der Domstadtklub tatsächlich noch einige Plätze in der Tabelle klettern möchte. Denn verstecken muss man sich vor keinem Kontrahenten, dies hat das Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern zuletzt beim 3:3 eindrucksvoll zeigen können.


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; DFB-Pokal; Brecko; Horn; Wormatio Worms; Eichner; Wittke
Datum: 31.10.2012 20:59 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-der-1--fc-koeln-und-sein-verhaeltnis-zur-gluecksgoettin-fortuna--2633.html
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