Der 1. FC Köln zwischen Hoffen und Bangen


Bekanntlich heiligt auch im Fußball der Zweck die Mittel, weshalb dieser 1:0-Sieg des 1. FC Köln über einen äußerst schwachen FC Ingolstadt nicht überbewertet werden darf. Drei Punkte gegen einen direkten Konkurrenten aus dem Mittelfeld sind elementar. Deshalb sprach FC-Trainer Holger Stanislawski auch weise Worte, als er erklärte: „Schön ist Ansichtssache.“ Einmal mehr war Anthony Ujah der Matchwinner mit seinem schönen Kopfballtreffer.

Dies konnte auch Stani gegenüber dem „Express“ bestätigen: „Tony war unser Fixpunkt, nicht nur wegen des Tores. Er hat viele Bälle festgehalten, hinten mitgerackert.“ Ähnlich äußerte sich Spielführer Miso Brecko: „Er hat einfach einen Lauf.“ Clever agierte Köln in Halbzeit zwei, denn tief stehend veranlasste der Domstadtklub das Team aus der „Audistadt“ zu einem aktiveren Spielstil, was den Kickern von Trainer Tomas Oral aber sichtlich schwer gefallen ist. Ohne größere Probleme konnten die Kölner den Heimsieg einfahren, der absolut verdient war, weil der Bundesliga-Absteiger das aktivere Team darstellte. Brecko formulierte die Zielsetzung: „Unser erstes Ziel war, dass die Null steht.“ Der starke Torwart Timo Horn lobte seine Mitspieler: „Es spricht für den Reifeprozess unserer Mannschaft, dass wir so ein Spiel jetzt nach Hause bekommen.“

Durch diesen wichtigen Sieg und mit einer guten Ausbeute von 22 Punkten aus den letzten 11 Begegnungen hat man sich in den Kreis der Verfolger des Spitzentrios herangekämpft. Pünktlich zur Adventszeit gibt es wieder ein Funken Hoffnung in der Domstadt. Offensichtlich ist der Aufstieg wieder ein Stück weit in Reichweite gerückt. Die Vorfreude ist bei den FC-Profis wie Miso Brecko spürbar, wenn der slowenische Nationalspieler erklärt: „Wir schielen schon mit einem Auge nach oben, ich freue mich auf Montag.“ Auch Hoffnungsträger Ujah möchte den Aufstieg noch nicht endgültig abgehaken: „Wir dürfen keine Punkte mehr liegen lassen, wenn wir noch hochwollen. Der Trainer hat gesagt: Für uns ist jedes Spiel ein Finale. Die oben wissen, dass wir hinter ihnen sind. Deshalb hat sich Hertha auch so über den Punkt gefreut.“ Die englische Woche mit den Heimspielen gegen Bochum und Ingolstadt und dem schweren Auswärtsspiel bei Hertha BSC haben mental und körperlich enorm viel abverlangt. Deshalb gibt es auch bis Mittwoch v
om Trainerteam frei: „Sie sollen mal zur Ruhe kommen, denn wir haben noch einige Highlights. Zwei Spiele in der Liga, in denen wir viel mitnehmen wollen. Und im Pokal wollen wir auch weiterkommen.“
Trotz aller Freude über diesen enorm wichtigen Heimsieg gegen ein besser platziertes Team trübt die Nachricht über die schwere Verletzung von Offensivmann Adil Chihi die Freude enorm. Mehrere Monate muss der marokkanische Nationalspieler wegen eines Muskelbündelriss mit Sehnenriss im hinteren rechten Oberschenkel mit dem Fußballspielen aussetzen. Die Ärzte spekulieren mit einem drei bis viermonatigen Ausfall des 24-Jährigen. Dazu meint ein enttäuscht wirkender Trainer Stanislawski: „Es tut mir unendlich leid für Adil. Sein Ausfall ist ein großer Verlust für uns. Wir und sein Glaube werden ihm durch diese Zeit helfen.“ In seinen 15 Pflichtspielen in dieser Spielzeit hat er mit vier Treffern und zwei Assists durchaus überzeugen können. Im Zweikampf mit Ingolstadts Caiuby kam es zu dieser folgenschweren Verletzung.

Tomoaki Makino hat bei seinem eineinhalbjährigen Gastspiel beim 1. FC Köln nicht allzu großen Eindruck hinterlassen. Auch deshalb ist er für eine Spielzeit zu den Urawa Red Diamonds nach Japan ausgeliehen worden. Nun konnte er seinen sechsten Saisontreffer erzielen und ist zu einem der besten Abwehrspieler in Japan mutiert. Nach einem Bericht im japanischen Fernsehen hat der 27-Jährige Defensivakteur deutlich gemacht, dass er nicht unbedingt sehr gerne zum FC nach Köln zurückkehren möchte. Seine Leistung hat sich in seinem Gastspiel bei Urawa enorm verbessert. Kaderplaner Jörg Jakobs äußerte sich ähnlich gegenüber dem „Express“: „Noch ist nichts unterschrieben, aber die Tendenz geht dahin, dass er in Japan bleibt.“ Das klare Ziel des hochverschuldeten, rheinischen Traditionsvereins ist es, eine sechsstellige Ablösesumme generieren zu können.


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Chihi; Ujah; Horn; Brecko; Makino
Datum: 03.12.2012 19:59 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-der-1--fc-koeln-zwischen-hoffen-und-bangen-3081.html
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