Der Aufstiegscheck: Wer hat das Zeug für die Bundesliga?


Der Aufstiegscheck: Wer hat das Zeug für die Bundesliga?
Bild: dfb.de
Nach der Hinrunde deutet alles auf einen Vielkampf um den dritten Platz hin. Den dritten und den elften Platz trennen lediglich sechs Punkte.

Eintracht Braunschweig und Hertha BSC scheinen in der 2. Bundesliga bereits enteilt zu sein. Die Berliner haben 13 Punkte Vorsprung auf den vierten Platz, bei Braunschweig sind es sogar 15 Zähler. Umso knapper ist dagegen der Kampf um den Relegationsplatz. Mehrere Mannschaften kämpfen dabei ab dem 1. Februar um den begehrten dritten Tabellenrang. Die verschiedenen Anwärter, ihre Vorbereitung auf die Rückrunde und die Chancen auf das ersehnte Ziel stellen wir Ihnen hier vor.

1. FC Köln: Der Phoenix aus der Asche?

Nach nur zwei Punkten und dem vorletzten Tabellenplatz nach dem sechsten Spieltag schien der Bundesliga-Absteiger auf dem Abstellgleis. Dem Verein musste man allerdings auch die vielen Änderungen zugestehen: Insgesamt 21 Spieler verließen den Verein, stattdessen verpflichtete man acht Akteure und gab einigen Juniorenspielern Profi-Verträge. Hinzu kamen noch mehrere verliehene Spieler zurück in die Domstadt. Und tatsächlich lohnte sich die Geduld: Das Team von Holger Stanislawski fing sich und verlor bis zur Winterpause nur noch das Auswärtsspiel in Aalen - zuletzt gab es sieben Spiele ohne Niederlage. Dementsprechend verbesserte man sich auch in der Ligatabelle. Der neunte Platz hört sich zwar zunächst eher nach Mittelmaß an, da man jedoch nur sechs Zähler auf den Relegationsplatz aufholen muss, ist für die Rheinländer noch alles drin.

Vorbereiten tun sich die Kölner derzeit in einem Trainingslager im türkischen Belek. Dabei absolvierten sie bisher zwei erfolgreiche Tests: Gegen Wacker Burghausen gab es ein 3:2-Sieg, den MSV Duisburg schlug man mit 3:1. Auch auf dem Transfermarkt ist Köln aktiv: Mit Stefan Maierhofer kommt ein erfahrener Angreifer zurück nach Deutschland, auch Milivoje Novakovic steht nach letzten Medienberichten vor einer Rückkehr.

Der Tipp: Sollte der 1. FC Köln seinen Lauf aus der Hinrunde mitnehmen und neben Maierhofer auch Novakovic verpflichten können, gehören die bereits abgeschriebenen Geißböcke zu den ganz heißen Favoriten auf den Relegationsplatz. Los geht’s für den FC am 20. Spieltag zu Hause gegen Erzgebirge Aue.

1860 München: Ein Startrainer soll den Erfolg bringen

Bei den Löwen ging es in der Hinrunde drunter und drüber – sowohl sportlich, als auch personell. Nach einem guten Start folgte eine längere Durststrecke. Gegen Ende der Runde stabilisierte man sich wieder etwas, zufrieden kann man mit den sportlichen Leistungen aber dennoch nicht sein. Derzeit belegt man den sechsten Rang und hat fünf Zähler Rückstand auf Platz Drei.

In der Winterpause wollte man sich dann auf die Zukunftsplanung konzentrieren. Lange Zeit stockte die Zusammenarbeit mit Investor Hasan Ismaik, im neuen Jahr erwartete die Anhänger des Verein aber erstmal eine Bombe: Sven-Göran Eriksson wird ab sofort zusammen mit Alexander Schmidt als Trainer der Mannschaft fungieren. Der Schwede war unter anderem schon als Nationaltrainer von England, Mexiko und der Elfenbeinküste tätig. Auch europäische Topteams wie AS und Lazio Rom, der AC Florenz, Benfica Lissabon und Manchester City standen einst unter seiner Leitung. Auch die Zusammenarbeit mit dem Scheich soll nun mit mehr Entgegenkommen verlaufen.

Ihr Trainingslager bestreiten die Münchner ebenfalls in Belek. Gegen den kroatische Meister Dinamo Zagreb gab es am Dienstag einen beachtlichen 1:0-Erfolg. Auf das aktuelle Team will man auch vertrauen, Neuzugänge gibt es bisher noch keine. Allerdings verlässt Angreifer Ismael Blanco den Verein, der am 4. Februar mit dem Topspiel vor heimischem Publikum gegen den 1. FC Kaiserslautern in die Rückrunde startet.

Der Tipp: Den Löwen fehlte in der Hinrunde vor allem das Kombinationsspiel im Angriff. Eriksson könnte diesbezüglich für eine Verbesserung sorgen, für den Relegationsplatz wird es aber wahrscheinlich nicht reichen.

VFR Aalen: Potenzial zur Ãœberraschung?

Dass der Aufsteiger Aalen nach 19 Spielen so gut dasteht, hätten wohl die wenigstens gedacht. Zwar konnten die Schwaben bisher nicht durch Konstanz glänzen, doch fuhren sie regelmäßig ihre Siege ein und sahen auch gegen die großen Teams nicht schlecht aus. Mit dem derzeitigen fünften Rang wird man daher hochzufrieden sein. Nur vier Punkte fehlen aktuell zum Relegationsplatz.

Auch Aalen verbringt seine Vorbereitung in Belek, in drei Testspielen gab es bisher einen 1:0-Sieg gegen Galatasaray Istanbul, einen 5:1-Erfolg gegen die SpVgg Unterhaching und eine 1:3-Niederlage gegen den Karslruher SC. Am Donnerstag bestreitet man zum Abschluss des Trainingslagers noch ein Spiel gegen Inter Baku. Trainer Ralph Hasenhüttl will auch weiter auf sein Team aus der Hinrunde vertrauen, Aalen hat im Winter noch keinen Transfer getätigt.

Der Tipp: Aalen kann mit seiner Spielweise auch weiterhin die Liga etwas aufmischen. Für ein Mitspracherecht in der Aufstiegszone
reicht es jedoch nicht, der Trend geht eher leicht abwärts. Dennoch kann man sich auf weitere tolle Partien des Überraschungsteams freuen. Zu Beginn empfängt man den VFL Bochum.

Energie Cottbus: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Nach fulminanten 17 Punkten aus den ersten sieben Spielen schien Cottbus zunächst ein ernsthafter Durchmarsch-Kandidat zu sein. Wie schon in der Vorsaison brachen die Lausitzer im Verlauf der Hin-Serie jedoch ein und können sich nach vier Niederlagen aus den letzten sechs Spielen mit dem vierten Rang, den sie seit dem neunten Spieltag belegen, noch glücklich schätzen. Mit drei Punkten ist der Rückstand zum Tabellendritten nur minimal.

Seit Montag befindet sich das Team im Trainingslager im türkischen Side, mit dabei sind auch Neuzugang Andre Fomitschow und Probespieler Sergio Zijler. In einem Freundschaftsspiel gegen den Berliner AK gab es ein 2:0-Sieg. Ab Mittwoch stehen noch weitere Spiele gegen Wisla Krakau, den FC Thun und Bröndby Kopenhagen an, bevor man zum Rückrundenstart beim FC St. Pauli antritt.

Der Tipp: Sollte sich Cottbus wieder fangen und in den ersten Spielen konstante Resultate einfahren, ist für den ehemaligen Bundesligisten alles möglich – auch der Aufstieg.

1. FC Kaiserslautern: Der Favorit

Eigentlich ist es nur den letzten drei Spieltagen zu verdanken, dass man beim Kampf um den dritten Platz noch von Spannung sprechen darf. Kaiserslautern hatte nämlich bis dahin noch nicht eine Niederlage hinnehmen müssen, auch die ersten beiden Plätze waren für die Pfälzer noch in unmittelbarer Reichweite. Dann erfolgten aber drei überraschende Pleiten gegen St. Pauli, Union Berlin und den VFR Aalen. Nun steht man zwar noch auf dem dritten Rang, muss allerdings vor der nachrückenden Konkurrenz zittern. Allgemein lief die Hinrunde eher unglücklich für die Roten Teufel, endeten doch etliche knappe Führungen am Ende in einem Remis.

Für die Rückrunde hat man nun aber nochmals kräftig aufgerüstet: Mit Chris Löwe von Borussia Dortmund, Christopher Drazan von Rapid Wien und Mitchell Weiser vom FC Bayern München kommen gleich drei neue Spieler, die die Qualität des Kaders verbessern könnten. Zudem steht man noch vor einem Vertragsabschluss mit Mittelfeld-Routinier Benjamin Köhler, der beim neu geformten Team von Eintracht Frankfurt nur noch zu sporadischen Einsätzen kam.

Das Team von Franco Foda absolvierte bisher zwei Tests. Dabei schlug man TuS Mechtersheim mit 4:0, gegen den lokalen Kontrahenten Eintracht Trier gab es ein 1:1-Unentschieden. Am Mittwoch absolviert man noch einen Test gegen die Offenbacher Kickers, ehe man am Donnerstag ins Trainingslager in Belek aufbricht, wo die Gegner FC Ujpest, Arsenal Kiew, FC Daegu und Red Bull Salzburg warten.

Der Tipp: Der FCK ist der absolute Topfavorit auf den dritten Rang. Wenn die Rückrunde sehr gut läuft, wäre man wohl als einige Mannschaft in der Lage dazu, sogar nochmals bei Hertha BSC und Eintracht Braunschweig anzuklopfen. Sollte man sein Potenzial ausspielen und die Neuzugänge gut einbringen können, wird es aber auf alle Fälle schwer, den Absteiger aus dem letzten Jahr zu überholen.

Die Außenseiter

Neben den Favoriten auf den Aufstieg gibt es jedoch noch weitere Teams, die sich im Bereich der Aufstiegszone beziehungsweise maximal sechs Punkte hinter Kaiserslautern befinden.

Der FC Ingolstadt liegt derzeit auf dem 10. Rang und ist punktgleich mit dem 1. FC Köln. Nach zuletzt sechs sieglosen Spielen hat man seine zunächst hervorragende Ausgangsposition verschenkt. In der Rückrunde, auf die man sich mit einem Trainingslager in Belek vorbereitet, müssten die Bayern an ihre Form aus dem Spätsommer anknüpfen, um nochmals ganz oben mitreden zu können.

Auch für den FSV Frankfurt zeigt der Trend deutlich nach unten. In den letzten sieben Ligaspielen gab es fünf Niederlagen, dennoch steht man noch immer auf dem achten Platz und hat nur fünf Zähler Rückstand auf die dritte Position. Wie viele andere Zweitligateams befindet sich die Mannschaft derzeit in Belek, wo es am Sonntag ein 1:1-Unentschieden gegen Bundesligist Augsburg gab. Um die Aufstiegsränge wird man wohl nicht mehr mitspielen, doch auch um die derzeitige Platzierung zu halten, muss man sich in der Rückrunde wieder etwas stabilisieren.

Einer der größten Gewinner vom November und Dezember war dagegen Union Berlin. Der Hauptstadtklub verlor in den beiden Monaten nur eine einzige Partie und kletterte mit nunmehr 27 Zählern vom zwölften auf den siebten Rang. Ihr Trainingslager im spanischen El Rompido schloss Union am Montag bereits ab, dabei schlug man in Tests den FC Ultrecht und Wehen Wiesbaden. Der Topfavorit auf die Relegation ist Berlin zwar nicht, können sie aber den Schwung aus den letzten Monaten im Jahr 2012 mitnehmen, ist auch für „Eisern Union“ noch alles drin.


Informationen
Quelle: bundesliga.de
Autor: Heik Kölsch
Schlagworte: 1860, München, 2. Bundesliga, Aufstiegscheck, Aufstieg, Relegation, Platz, Relegationsplatz, Kaiserslautern, Lautern, 1. FCK, FCK, Köln, FC, Aalen, VFR, Berlin, Union, FSV, Frankfurt, Ingolstadt, Cottbus, Energie
Datum: 16.01.2013 14:39 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-der-aufstiegscheck--wer-hat-das-zeug-fuer-die-bundesliga--3659.html
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