Der Strafenkatalog des 1. FC Köln


So ganz langsam können die Kölner-Fans den Schock über die ganz grausame Vorstellung beim 0:2 in Aalen verarbeiten. Dennoch sollten nach solch einer desolaten Darbietung dringend Konsequenzen folgen, denn weitere Vorstellungen in dieser Art und Weise werden den FC in der Tabelle, wie in der Gunst der eigenen Anhänger weiter nach unten sinken lassen. Deshalb gibt es auch Veränderungen, die darauf zielen, dass die Disziplin eine Grundtugend rund um das Geißbockheim wird.

Für den sonst so lockeren und spaßigen FC-Trainer Holger Stanislawski war diese Vorstellung eine absolute Zumutung, die auch seine eigenen Qualitäten in Frage gestellt hat. Der Trainer wird von Fans und Medien zunehmend kritischer gesehen, da eine Weiterentwicklung kaum zu erkennen ist. Am Montag in einer emotionalen Mannschaftssitzung fielen schon einmal klare Worte, die wachrütteln sollen. Immer mehr wird deutlich, dass nun mit aller Härte gegen Nachlässigkeiten vorgegangen werden muss. Nachlässigkeiten, die fast schon ein wenig Tradition beim FC besitzen, wenn man sich die letzten Jahre betrachtet. Es scheint so zu sein, als ob Stani immer mehr seinen Führungsstil anwenden muss, den er bei seinem Amtsantritt versprochen hat, als er gegenüber dem „express“ erklärt hat: „Ich bin ein sanfter Diktator.“
Um dies auch realistisch darzustellen, gab es vom Trainer höchstpersönlich für die Spieler einen Knigge, wo einige Regeln für das bessere Zusammenarbeiten aufgelistet worden ist. Nun ist publik geworden, für welche Verfehlungen seine Kicker blechen müssen. Sicherlich ist besonders in der kalten aber auch derzeit sportlich nicht ganz so angenehmen Zeit eine Freundin für den allgemeinen Wohlfühlfaktor nie so richtig schlecht. Dennoch sollte tunlichst auf Anrufe in der Kabine verzichtet werden, um den eigenen Geldbeutel ein wenig zu schonen, denn stattliche 500 Euro werden für ein falsches Piepsen fällig. Im Mannschaftsbus gibt es dann immerhin noch 200 Euro. Bei Vorgänger Stale Solbakken hingegen war ein schriftlicher Kodex nie festgehalten
worden. Vielleicht auch ein Grund dafür, dass die Disziplin in der letzten Saison eher suboptimal gewesen ist.
Die Handy-Klüngeleien sind jedoch nichts, wenn man die Verfehlungen auf dem Platz dagegenhält, denn bei einer Gelben Karte, die wegen Meckern kassiert werden sollte, würde eine stolze Summe in Höhe von 1000 Euro entrichtet werden. Für eine berechtigte Rote Karte gar 2500 Euro. Schon im Sommer-Trainingslager im niedersächsischen Herzlake ist dieser besondere Strafenkatalog durch das Übungsleiter-Trio Holger Stanislawski, Andre Trulsen und Klaus Peter Nemet vorgestellt worden. So richtig durchschlagenden Erfolg konnte man bisher jedoch noch nicht beobachten, da die Mannschaft sich sportlich unter Wert verkauft und es an der mannschaftlichen Geschlossenheit und Konzentration in gewissen Situationen merklich fehlt.
Für den kämpfenden, vielseitigen Offensivspieler Thomas Bröker waren besonders die letzten Spiele nicht in bester Erinnerung geblieben, da er die Begegnung von draußen aus miterleben musste. Die vergangenen drei Pflichtspiele hat er wegen Rücken- und dann wegen Magen-Darm-Problemen ausfallen lassen müssen. Deshalb ließ sich auch Stanislawski zu der Aussage vor dem Aalen-Spiel hinreißen: „Rücken hält, Darm nicht.“ Am vergangenen Dienstag ist Bröker wieder zurück im Training gewesen, damit am Freitag in der Heimpartie gegen den MSV Duisburg die zuletzt harmlose Offensive gestärkt werden kann. Was jedoch wahrscheinlich eher unrealistisch erscheint, da er zuletzt wieder mit schmerzhaften Rückenproblemen passen musste.


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Bröker
Datum: 08.11.2012 16:23 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-der-strafenkatalog-des-1--fc-koeln-2754.html
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