Der Vfl Bochum bläst mit großer Sturmauswahl zum Angriff

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Die Gerüchteküche brodelt in der Winterpause bekanntlich immer besonders heiß. Da stellt die Thematik VfL Bochum und Stanislav Sestak sicherlich keine Ausnahme dar. Zuletzt ist auf diversen Internetseiten behauptet worden, dass für den ehemaligen VfL-Angreifer ein Geldtransfer aus Ankara für Bochum bevorstehen würde. VfL-Sportvorstand Jens Todt kann dies jedoch nicht ausdrücklich bestätigen.

Bekanntlich wird auch nichts so „heiß gegessen, wie es gekocht wird“ und deshalb versucht Todt im Gespräch mit den „Ruhr Nachrichten“ ein wenig die Hektik aus dieser Personalie zu nehmen, wenn er sagt: „Ankaragücü hat einen Anwalt damit beauftragt, mit uns in Kontakt zu treten und uns ein Angebot zur finanziellen Abwicklung des Transfers vorzuschlagen.“ Und der Ex-Bundesligaprofi erwartet sogar eine mögliche Hängepartie: „Wir haben schon seit einigen Wochen wieder Kontakt, aber der Vorschlag ist für uns in dieser Form nicht akzeptabel. Keiner sollte also damit rechnen, dass diese Angelegenheit nun schnell über die Bühne geht.“
Die Spekulationen thematisieren auch die Finanzmittel und so ist nun bekannt geworden, dass der VfL Bochum ab März in einem Zeitraum von zwei Jahren rund 600.000 Euro zustehen würden. Wenn Ankara den direkten Wiederaufstieg schaffen sollte, dann wäre eine weitere Million fällig. Dies dürfte sich jedoch als höchst unwahrscheinlich darstellen, da Ankaragücü den letzten Platz in der 2. Liga einnimmt.
Vor der Spielzeit 2010/11 ist Sestak vom finanzschwachen VfL für eine Spielzeit an MKE Ankaragücü ausgeliehen. Im Sommer 2011 ist aus diesem Leihvertrag ein fester Transfer geworden, der mit einer Ablösesumme in Höhe von 2,75 Millionen Euro datiert worden ist. Nur wenige Wochen später jedoch, im September 2011 ist Sestak innerhalb der türkischen Süper Lig nach Bursaspor gewechselt, wo er mit einem Dreijahres-Kontrakt ausgestattet worden ist.
An Stürmern mangelt es dem VfL keineswegs, denn mit Zlatko Dedic, Mirkan Aydin, Kevin Scheidhauer, Nika Gelashvili, Michael Ortega und Alexander Iashvili gibt es sechs Stürmer, die um zwei offene Positionen kämpfen. Bochums Trainer Neitzel bewertet diese Tatsache durchaus positiv, wenn er gegenüber den „Ruhrnachrichten“ anmerkt: „Jetzt sind wir an dem Punkt, wo wir die Quantität haben. Die müssen wir jetzt nutzen, um auch die Qualität zu steigern.“ Am 1. Februar wird es mit dem Spiel beim VfR Aalen weitergehen. Dass es zu unliebsamen Entscheidungen kommen könnte, daraus macht der Bochumer-Coach kein Geheimnis.
Zweifelsfrei die besten Möglichkeiten auf einen Startelfeinsatz besitzt Mirkan Aydin, der schon im letzten Heimspiel gegen den SC Paderborn mit seinem Doppelpack beste Eigenwerbung betreiben konnte. Auch in der bisherigen Vorbereitung zeigte sich der 25-Jährige von seiner besten Seite und dürfte einen Platz im Angriff sicher haben.

Auch Offensivspieler Michael Ortega hat beim 2:0-Sieg über den FK Aktobe für einen Platz in der Anfangsformation werben können. Am Montag musste der Kolumbianer jedoch passen, da er sich mit Problemen an der Patellasehne herumgeplagt hat. Deshalb musste er das Testspiel gegen den polnischen Zweitligisten Flota Swinoujscie verletzungsbedingt ausfallen lassen. Karsten Neitzel wollte diesbezüglich Vorsicht walten lassen: „Nichts ernstes. Aber wir müssen aufpassen, dass diese Verletzung nicht zu einem Dauerthema wird.“ Der Übungsleiter geht jedoch davon aus, dass Ortega wieder alsbald in den Trainingsbetrieb zurückkehren wird.
Eher einen Heimspielbonus wird der deutlich routinierte Alexander Iashvili erhalten, der aufgrund seiner feinen Technik besonders bei einer aktiven Spielgestaltung gefragt sein wird. Probleme sind beim mittlerweile 25-Jährigen jedoch im Bereich der Athletik und der Dynamik auszumachen. Speziell bei einem ausgeprägten Konterspiel bei Auswärtsspielen wird der ehemalige Bundesliga-Spieler daher wahrscheinlich eher mit einem Bankplatz Vorlieb nehmen.
Eine durchaus überlegenswerte Möglichkeit wäre es auch, dass neben dem scheinbar gesetzten Aydin auch mit Zlatko Dedic, Kevin Scheidhauer oder Nika Gelashvili ein weiterer, echter Angreifer eingesetzt werden kann. Besonders Wolfsburgs Leihstürmer Scheidhauer meldet ernsthafte Ansprüche an. Beim georgischen Nationalspieler Gelashvili bietet die Rückrunde 2012 zugleich die Möglichkeit, dass er den 500.000 Euro gerecht werden kann, die Bochum im Januar 2012 für ihn investiert hat. Auch wenn der Vertrag des 27-Jährigen noch bis 2015 datiert ist, so muss der oft glücklose Stürmer um einen Vertrag kämpfen.